Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
#271 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
Lieber Daniel
Es ist nicht nötig, Ihn zu fragen. Sein Kreuz spricht mehr als Tausend Worte...
Ich glaube Ihm. Und so erlebe ich Ihn. Als Vater der mich liebt.
Lena
Es ist nicht nötig, Ihn zu fragen. Sein Kreuz spricht mehr als Tausend Worte...
Ich glaube Ihm. Und so erlebe ich Ihn. Als Vater der mich liebt.
Lena
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich
Erbreich
#272 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
Der Grundgedanke ist gut: Leid ist eine teleologische Größe - sobald das Ziel erreicht ist, gibt es kein Leid mehr.michaelit hat geschrieben:Es entspringt nicht dem Vaterwillen sondern geht aus der Existenz hervor die hier noch ihrer Vollendung harrt.
Aber dem Vaterwillen entspricht das schon: Denn ER ist es, der den Menschen selbst erkennen lassen will - um den Preis des Leids. - In Jesus trägt er dieses Leid selbst.
#273 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
closs hat geschrieben:Wie erklärst Du Dir aber dann, dass ich das Buch Hiob als Meisterschaft der Dialektik geschätzt habe und viel daraus gezogen habe - ohne hebräisch zu können (allerdings mit einer jüdischen Übersetzung). ---???---
Die „romantischen“ Vergleiche gingen als Dialektik in unsere Kultur über. Ebenso die Vermischung von religiösen Motiven mit Symbolik. Dazu gibt es viele Werke, sodass manches zum unbewussten Allgemeinwissen wurde. Trotzdem stand "Hiob" seit dem Verfall der rabbinischen Auslegung in Konflikt mit dem moralischen Denken und zeichnete ein schlimmes Gottesbild, das du - trotz Drumrumgerede - nicht auflösen kannst.
Es versteht keiner, was du sagen willst, denn Gefühl und Wort - oder sein Gegenteil kannst du im Übersetzungstext nicht vermitteln. Du ziehst nur in den Spalt hinein.
Du darfst nicht vergessen, dass die katholische Kirche auf die AUSLEGUNGSINHALTE der Bibel aufbaut, nicht allein auf den Wortsinn der Bibelübersetzung wie heute angenommen wird. Papst Gregor (um 500 n.Chr.) schrieb 35 Bände über „Moralia in Jiob“ die moralischen Grundlehren der Kirche. Aus den Dialogen der Freunde Hiobs hat er das nicht herausgezogen, sondern er arbeitete ähnlich der Rabbiner mit Worterklärungen, wie sie im jüdischen Bereich vorkommen.
Doch bereits damals war ein Spalt. Ich suche noch nach Gründen für die Auffassungen unter Karl dem Großen und den Missionierungsunterschieden. Es gab heftige Auseinandersetzungen, die sich im Reich der Franken abspielten und über Jahrhunderte Streit unter den Herrscherhäusern. Zum Teil gab es die gotische Bibelübersetzung, die einfach über andere Wörter ein anderes Bild erschuf. Die fehlende Bildung ergab den Rest. Die Menschen hatten keine Ahnung von der alten Kultur und gewannen so eine schräge Blickweise. Zum Stichwort Gewaltmissionierung und Folge gäbe es noch viel zu sagen...
#274 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
Ja - das geht grundsätzlich nicht. - Aber wie erklärst Du Dir, dass mich die dialektischen Brechungen dieses Textes und deren klare Aussagen unmittelbar überzeugt haben? Ohne dass ich vorher Sekundär-Literatur gelesen hätte? Und der Text mich vor allem auch BESTÄTIGT hat - da ich ohne jegliche Bibel-Literatur auf eigenem Weg Jahre zuvor zum selben Ergebnis gekommen bin wie der Text?2Lena hat geschrieben: denn Gefühl und Wort - oder sein Gegenteil kannst du im Übersetzungstext nicht vermitteln.
Alles Auto-Suggestion?
#275 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
Hallo Closs,
formuliere mir mal die Erkenntnis die du zum Thema Hiob hattest, bevor du Hiob gelesen hast. Das würde mich mal interessieren wie du das ausdrücken würdest. (Ich meine das ohne Sarkasmus.)
formuliere mir mal die Erkenntnis die du zum Thema Hiob hattest, bevor du Hiob gelesen hast. Das würde mich mal interessieren wie du das ausdrücken würdest. (Ich meine das ohne Sarkasmus.)
#276 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
Naqual hatte mich um ein paar Erklärungen zu Hiob gebeten, die den mehrfachen Textsinn der hebräischen Dichtung erläutern. Es gab dazu die Auslegungsregeln des berühmten Rabbi Hillel (zur Zeit Jesu) dem sie zugeschrieben werden. An sich gibt der hebräische Wortschatz die Dichtung frei. Die Hillelsche Regel ist etwas mehr als ein Schlüssel zur Auslegung, es ist auch das Schema, das von der ersten Kirche bei der Erstellung der Dogmen angewendet wurde. Es wurde abgelöst durch die Reformation, als man die deutschen Bibeltexte kannte.
Fortan hielt man sich nur noch an diesen Textsinn, denn ein anderer war in Deutsch nicht zu erschließen. Dem Motto "sola scriptura" (allein die Schrift) folgten dann eine Reihe von Diskussionen und die Zersplitterung der Wissenschaft, da man fortan an die Siebentageschöpfung glaubte oder zum Atheist wurde.
Wenn die Erzählstruktur beginnt mit: "Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob", so sucht man nach einem Land Uz, das ich persönlich nicht kenne, aber ein "uz" als Ratschlag. Man sucht nach einem Rat und verwendet Punkt eins der Regel: Vom Leichteren auf das Schwerere [qal wachomer] = vom minder Bedeutenden auf das Bedeutendere.
Zu Hiob wissen wir nichts. Bekanntlich ist er akustisch schwierig zu schreiben - als "ej ein Wunsch". Ist da eine Knospe. Das wäre wichtig zu wissen, wie dazu der Rat im Lande wäre. Hiermit wäre es leicht, wenn "Hiob" nicht beschädigt würde. (Auf die Wetten von Satan (Widerspruch) könnte man beharren oder sie vergessen.) Schwierig würde die Situation mit "ajob" Anfeindung.
Wenn nun der Umkehrschluss gemacht wird, so gilt es zu berechnen, was die Anfeindung reduziert und die beginnende Knsope ohne Widerspruch stärkt...
Das geht so ungefähr mit jedem Wort weiter ...und war keine Problem, sondern eine feinsinnige Lösung, solange die Sprache erhalten war. Dann haperte es. Viel Wissen ging verloren.
Fortan hielt man sich nur noch an diesen Textsinn, denn ein anderer war in Deutsch nicht zu erschließen. Dem Motto "sola scriptura" (allein die Schrift) folgten dann eine Reihe von Diskussionen und die Zersplitterung der Wissenschaft, da man fortan an die Siebentageschöpfung glaubte oder zum Atheist wurde.
Wenn die Erzählstruktur beginnt mit: "Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob", so sucht man nach einem Land Uz, das ich persönlich nicht kenne, aber ein "uz" als Ratschlag. Man sucht nach einem Rat und verwendet Punkt eins der Regel: Vom Leichteren auf das Schwerere [qal wachomer] = vom minder Bedeutenden auf das Bedeutendere.
Zu Hiob wissen wir nichts. Bekanntlich ist er akustisch schwierig zu schreiben - als "ej ein Wunsch". Ist da eine Knospe. Das wäre wichtig zu wissen, wie dazu der Rat im Lande wäre. Hiermit wäre es leicht, wenn "Hiob" nicht beschädigt würde. (Auf die Wetten von Satan (Widerspruch) könnte man beharren oder sie vergessen.) Schwierig würde die Situation mit "ajob" Anfeindung.
Wenn nun der Umkehrschluss gemacht wird, so gilt es zu berechnen, was die Anfeindung reduziert und die beginnende Knsope ohne Widerspruch stärkt...
Das geht so ungefähr mit jedem Wort weiter ...und war keine Problem, sondern eine feinsinnige Lösung, solange die Sprache erhalten war. Dann haperte es. Viel Wissen ging verloren.
#277 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
Um vielseitige Herleitungen zu vermeiden, hier nur Stichpunkte:michaelit hat geschrieben:formuliere mir mal die Erkenntnis die du zum Thema Hiob hattest, bevor du Hiob gelesen hast.
* Der Begriff "Gott" ist nur sinnvoll, wenn Gott eine nicht-dialektische Größe ist, also keine Anti-These hat auf gleicher (!) Ebene hat. - Dies erklärt, warum der Satan bei Gott als "Dienstbote" ein und ausgeht.
* Gott ist somit "Alles in Einem" - und das findet sich ja auch so in der Bibel.
* "Leid" ist Begleiterscheinung dafür, das NICHT "Alles in Einem" ist - weder im Paradies gibt es Leid noch in dem, was man "göttliches Reich" nennt (persönlich ziehe ich "Visio Beatifica" vor).
* "Leid" ist eine somit dialektische und somit weiterhin automatisch eine teleologische Größe. - Dialektik und Teleologie sind verkoppelt, weil beide nicht mehr existieren, wenn "Alles in Einem" ist bzw. wenn der "Telos", also das Ziel des "Alles in Einem" erreicht ist.
* Die Frage nach dem Leid ist somit die Frage nach etwas, das auf dem Weg zu Gott ist, und wird von den Betroffenen dialektisch erklärt (bzw.: man versucht es) - dabei ist der Satan (der Dia-Bolus) der Meister der Dia-Lektik, die (in der Version der 3 Freunde) verständlich ist (wie schon im Garten Eden). - Die über-dialektische Antwort Gottes im Buch "Hiob" ist hingegen nicht für den Menschen fassbar - denn: Hier kommt eine ganz andere Dimension ins Spiel - wobei das Wort "Dimension" mehr als Rhetorik ist). - Es ist so, als würde man einem Menschen ein (beispielsweise) 12-dimensionales Sein verklickern wollen - geht nicht. - Deshalb der autoritäre Auftritt Gottes.
Mal ganz nebenbei: Die Mehrheit der heutigen Bibel-Exegesen ist auf dem Niveau der 3 Freunde Hiobs. - Das Buch hiob und das dort geistig Erreichte hat sich noch nicht durchgesetzt.
So - sorry, dass das so grundlegend und deshalb vielleicht unverständlich klingt. - Aber irgend wie muss man halt anfangen.
#278 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
Satan ist nicht mehr der Dienstbote Gottes werter closs. Er ist gem. Offenbarung 12:9-12 aus dem Himmel entfernt worden:closs hat geschrieben:Um vielseitige Herleitungen zu vermeiden, hier nur Stichpunkte:
* Der Begriff "Gott" ist nur sinnvoll, wenn Gott eine nicht-dialektische Größe ist, also keine Anti-These hat auf gleicher (!) Ebene hat. - Dies erklärt, warum der Satan bei Gott als "Dienstbote" ein und ausgeht.
nicht mehr im Himmel gefunden. 9 Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen. 10 Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen ; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte. 11 Und sie haben ihn überwunden wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod! 12 Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen wohnt! Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er nur eine kurze Zeit hat.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)
#279 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
Deshalb kommt er ja nur zum Besuch - Satan ist im Außendienst.Hemul hat geschrieben: Er ist gem. Offenbarung 12:9-12 aus dem Himmel entfernt worden
#280 Re: Das Buch Hiob- Geschichte oder Legende?
Wo steht das in der Bibel?closs hat geschrieben:Deshalb kommt er ja nur zum Besuch - Satan ist im Außendienst.Hemul hat geschrieben: Er ist gem. Offenbarung 12:9-12 aus dem Himmel entfernt worden

Lukas 10:18,
18 Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.

denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)