Bastler hat geschrieben:Es gibt sehr unterschiedliche Theologien. In manchen von ihnen kann ich das Säuseln heraushören. Oftmals kann ich das Säuseln sowohl in Theologie A, wie auch in Theologie B und in Theologie C heraushören, obwohl sie sich widersprechen. Das Säuseln wird immer von einer Theologie getragen, ist aber irgendwie unabhängig von diesem Träger. Vielleicht so ähnlich, wie Radiosendungen zwar von einer Grundfrequenz getragen werden, es aber nicht auf die Grundfrequenz ankommt, sondern auf deren (Amplituden- oder Frequenz-) Modulation. Dieselbe Musik (mein Pendant zum Säuseln) kann von ganz verschiedenen Grundfrequenzen (mein Pendant zu den verschiedenen Theologien) getragen werden. Ohne Grundfrequenz aber bleibt das Radio stumm.In dieses Gleichnis kann man auch noch den Heiligen Geist, also die Gegenwart Gottes in unserem leiblichen Tempel, erkennen.Denn letztlich ist es dann mein persönlicher Musikgeschmack, der die Qualität der Musik entscheidet. Letztlich sind es Prozesse aus meinem Inneren, die aus einem Haufen radio-produzierter Luftschwingungen lebendige und berührende Musik machen.
Dein anschauliches Bild kann ich gut nachvollziehen, gefällt mir! Auch hier geht es vermutlich wieder um Resonanz. In Funktechnik kenn ich mich kaum aus, aber es scheint um das Feintuning, um Feinabstimmung bzw Einstimmung zu gehen. Es passt auch insofern ganz gut, weil sich daran auch gut die unterschiedlichen theologischen Sender auseinanderhalten lassen. Da gibt es zunächst die Theologien die in den Texten der Bibel selbst enthalten sind und daneben die theologischen Sender der "Kirchen" wobei ich manche als wahre Störsender empfinde.
Das ergibt zusammen ein ziemlich lautes Grundrauschen. Um dem HERR zu werden, muss man viel herausfiltern damit man in den Segen der Musik kommt. Das langwierige Ausrichten seiner Antenne muss jeder individuell und
allein in Angriff nehmen. Das funktioniert selten auf Anhieb, so wie man sich das vorgestellt hat. Das kann schwierig werden, einige Verrenkungen sind dabei in Kauf zu nehmen, dass man aus der Haut fahren möchte. Man darf aber nicht vorzeitig aufgeben. Erst wenn der Empfang klar ist, hat man es geschafft. Die Musik die man dann hört, hat einen anderen Menschen aus einem gemacht.
So und jetzt das Gleiche nochmal, am Beispiel der Bibelstelle aus der ich das herausgehört habe:
Und Jakob blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam. Und als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte, berührte er sein Hüftgelenk; und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, während er mit ihm rang. Da sagte er: Lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen! Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich <vorher> gesegnet. Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Er sagte: Jakob. Da sprach er: Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast überwältigt.
Es geht für mich darum, so lange mit einem Bibeltext zu ringen bis er mich gesegnet hat. Das gelingt nicht immer, aber immer öfter.