Andreas hat geschrieben:Helmuth hat geschrieben:Die Schlange steht als Bild für den Satan. Dieser übt seit Anbeginn der Menschheit seien Macht über alle Menschen aus. Wer nun "in Christus" ist, über den hat er keine Macht mehr. Er exisitert zwar noch, daher das Stechen, aber er kann dich nicht mehr überwinden. In Bälde wird er völlig vernichtet.
Das ist mir immer noch zu viel Bildsprache und zu weit vom Alltag weg. Mach es doch bitte noch konkreter und damit geistlicher. Wie sieht das in deinem Alltag aus, wenn dich der Satan sticht, er dich aber nicht mehr überwinden kann? Im Unterschied dazu hätte ich gerne eine analoge Situation eines Menschen aus der Zeit irgendwann vor Christi Geburt. Wie sah das aus, wenn damals ein Mensch von Satan gestochen und überwunden wurde, weil er nicht in Christus war? Mir geht es um einen Vergleich und den Unterschied: vorher - nachher (Christus).
Der "Satan" ist ganz einfach die niedere Triebnatur des Menschen. Seine
animalische Seite, die darum mit dem Symbol der Schlange sehr gut beschrieben ist. Jeder Mensch trägt das Erhabene (seine höhere spirituelle Natur) und das Erbärmliche (das Triebhafte) in sich und diese beiden Seiten ringen miteinander. Selbst bei Jesus war es so, schließlich erzählt die Bibel davon, wie er in die Wüste ging und dort vom "Teufel" versucht wurde. Das zeigt uns übrigens, dass Jesus wirklich ganz und gar Mensch war mit allem was dazu gehört. Manche Christen stellen sich Jesus gerne sehr idealisiert vor (eher wie einen Übermenschen oder Superhelden), so als habe er nie innere Konflikte erlebt, doch selbstverständlich hatte er diese Konflikte. Er ist ein zeitloses Vorbild, aber nicht deshalb, weil er keine Konflikte hatte, sondern
weil er sie hatte und trotzdem konsequent und erfolgreich den spirituellen Weg ging. Der "Sohn Gottes" wurde Mensch (wahrer Mensch, ganz und gar, nicht nur ein bisschen), das Wort wurde Fleisch (nicht nur abstrakt, sondern konkret mit beiden Beinen auf dem Erdboden
), um uns den Weg der Menschwerdung zu lehren. Um unser „Rabbuni“ zu sein.
Was bedeutet es eigentlich, wenn Christen sagen "
ich bin in Christus"? Ständig sagen sie es, aber kaum einer erklärt es. In theologischer Sprache heißt es: im Wirkungsbreich Christi sein und unter dem Einfluss seiner Kräfte stehen ("mit Christus in die Himmelswelt versetzt sein" (Eph. 2,6) ) doch was bringen solche Begriffe, wenn die meisten modernen Menschen gar nicht mehr begreifen, was das bedeutet? Meiner Ansicht nach bedeutet es ganz einfach dies: ein Mensch der seiner höheren spirituellen Natur folgt, der ist "
in Christus" und folgt ihm nach;
der lebt mit dem Geist Jesu Christi. Doch wer stattdessen seiner niederen Triebnatur folgt (oder dem inneren Schweinehund oder Boa Constrictor namens "Ego"
) der ist in diesem Moment nicht in Christus. Wir haben also zu lernen immer öfter und am Besten unablässig in ihm zu sein. Was praktisch bedeutet, dass der Mensch seine Liebesfähigkeit, seine Barmherzigkeit und Weisheit immer mehr erweitert und verfeinert und letztlich sein eigenes Selbst überwindet ("selbtslos" wird und "Christus-Bewusstsein" erlangt), ähnlich dem Bodhisattva-Ideal im Buddhismus.
Bodhisattva (Sanskrit, m., बोधिसतà¥à¤¤à¥à¤µ bodhisattva; von Bodhi ‚Erleuchtung‘ oder ‚Erwachen‘ und Sattva ‚Wesen‘) bedeutet „Erleuchtungswesen“ (Pali bodhisatta)
Während im Theravadabuddhismus es von den Bodhisattvas heißt, dass sie die Maitreyas (vom Sanskritwort ‘mitra’, Freund oder Freundschaft) sind, gelten sie im Mahayanabuddhismus als die guten Samariter die den Laien helfen, dem Schmerz und Leid der Welt zu entfliehen..
https://wiki.yoga-vidya.de/Bodhisattva
Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt (Joh 15,13) im Islam spricht man von den auliyÄʾ AllÄh, den Freunden Gottes. Im Idealfall sollte die Kirche eine Versammlung der auliyÄ sein, denn genau das repräsentiert Jesus Christus und er gebrauchte ja auch das Gleichnis vom barmherzigen, wohlmeinenden und freundlichen Samariter, als Beispiel für einen wahrhaft gläubigen Menschen. Wer ihm nachfolgt, der überwindet "Satan", die niedere Triebnatur, der wird eine spirituelle Seele und schrittweise zu einem erleuchteten Wesen, Bodhisattva oder Heiligen. Zu einer
Imitatio Christi