Kann ich nur zustimmen.Savonlinna hat geschrieben:jeder von uns ist real historisch und gleichzeitig mythisch
Das ist möglich. - Um (hoffentlich) Deinen Gedanken mal weiterzuführen: Der Satz "Jeder Nächste ist Jesus" ("Was Ihr dem Nächsten getan habt, habt Ihr mir getan") geht ja in diese Richtung: Gott stirbt im Einzelnen am Kreuz - oder im Unfall-Auto - oder in Auschwitz - oder sonstwo.Savonlinna hat geschrieben:er wurde ab der jungen Gemeinde als Zukunftsvision des Menschen rezipiert: historisch existent, aber mit einem anderen Körper ausgestattet.
Merkwürdig - eigentlich ist es dem sehr nahe, was Du selber sagst:Savonlinna hat geschrieben:Ich kann mit Satzbausteinen wie "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" regelmäßig nichts anfangen.
Savonlinna hat geschrieben:jeder von uns ist real historisch und gleichzeitig mythisch
Im Grunde meint Goethe, dass das (zeitliche) Dasein ein Gleichnis ist für das (über-zeitliche) Mythische. - Zeit als Ebenbild des Über-Zeitlichen.
Das wäre, wie Du sagst, "literarisch". - Da kommt aber noch das Leid dazu: Wie kann man literarisch leiden? - Weil das nicht geht, glaube ich an die "echte" historische Existenz Jesu - bzw. an eine Bedeutung des Literarischen, das nicht an das Leid im Historischen vorbeikommt.Savonlinna hat geschrieben: Ich kann eine historische Figur konzipieren, die nie gelebt hat, der ich aber Historizität zuspreche.
Meinst Du tatsächlich, dass die HKM sich im Idealfall als "geistig" versteht? - Soweit würde nichtmal ich gehen. - Unter HKM verstehe ich eine Basis-WISSENSCHAFT, auf der geistig gedeutet wird, die aber nicht selbst geistig deutet. - Aber da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.Savonlinna hat geschrieben:Es ist doch ihr Auftrag, die historische geistige Rezeption zu erfassen.