Hiob, Gott und Teufel

Themen des alten Testaments
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sven23
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#221 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » So 9. Nov 2014, 08:45

closs hat geschrieben: Oje - das klingt jetzt wieder etwas kryptisch - ich sehe es klar und kann es nicht klar ausdrücken.

Ach Kurtchen, du hast dir ein schönes Glaubens- und Weltbild zusammen geschustert. Aber du scheinst der einzige zu sein, der es versteht. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#222 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » So 9. Nov 2014, 09:05

Andreas hat geschrieben: Das Buch hat 42 Kapitel. Kein Sinn für den Text, kein Sinn für den Titel ("Buch Hiob" = Hauptdarsteller, Gott spielt eine Nebenrolle, der Satan ist Komparserie), kein Sinn für die Dramaturgie, kein Sinn für die Poesie, kein Sinn für die Vielschichtigkeit und Tiefgründigkeit des Textes, kein Sinn für diese herrliche altorientalische Gedankenwelt und Sprache, kein Sinn für den eigentlichen Inhalt und die in ihm verborgenen Weisheiten.

Es geht hier aber weniger um formale Literaturkritik in einem "literarischen Quartett", sondern um Inhalte. Welches Gottesbild wird hier vermittelt? Und da muß man leider sagen, daß die Hiobgeschichte für Gott ein Totalschaden ist.
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2Lena
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#223 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von 2Lena » So 9. Nov 2014, 09:52

closs hat geschrieben:- Wenn Gott Abraham "erkennt", heisst es, dass er sich mit ihm geistig vereint.
Aber Kurt, Abraham - das sind Gesetze zur Wunschregelung. Es wäre gut, wenn wir sie "erkennen".

Sven23: Welches Gottesbild wird hier (bei Hiob) vermittelt? Und da muß man leider sagen, daß die Hiobgeschichte für Gott ein Totalschaden ist.
....Das ist so für Leute, die sich nur für die Übersetzung interessieren. Das bist du ... Andere haben da mehr Ahnung und nehmen Hinweise auf, denken nicht generell "schlecht", berücksichtigen auch frühere Teilerfahrung. Aber bei blockierter Denkweise läuft halt ein Zitatdenken:
Es reicht schon...hier steht was -.- Tausende Bücher gibt es über diesen Hiob-Text, mit allen Zweifeln - also haben die das auch so gesehen ... Weil sie das so schön schrieben - damit wird einer furchtbar klug, besonders wenn er sich alle die Fremdwörter aneignet und damit mit Gelehrtheit bei anderen punktet....

Im Ernst, hast du den Text von Andreas nicht verstanden - auf was du achten solltest .... Es gibt andere Bezüge, andere Literatur, andere Inhalte ... und als Summe die Gesamtheit eine ganz andere Lehre der Kirche.

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sven23
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#224 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » So 9. Nov 2014, 09:59

2Lena hat geschrieben: Im Ernst, hast du den Text von Andreas nicht verstanden - auf was du achten solltest .... Es gibt andere Bezüge, andere Literatur, andere Inhalte ... und als Summe die Gesamtheit eine ganz andere Lehre der Kirche.

Es geht zu allererst um Inhalte, nicht um die Form.
Und die Inhalte sind für Gott ein Desaster, sorry, aber so sind nun mal die Fakten. Daran ändert auch die schönste Prosa nichts.
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closs
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#225 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von closs » So 9. Nov 2014, 10:33

Hemul hat geschrieben:Wenn ich mir fest vornehme in einem vernünftigen Zeitrahmen von A nach I zu kommen, dann kann unterwegs dies und jenes passieren, was eigentlich nicht vorgesehen war - aber das wirft meinen Vorsatz nicht um, weil mich keine starre Planung hindert und mir der Zeitrahmen die Möglichkeit gibt, flexibel auf Unerwartetes zu reagieren.
Wir sind uns einig, dass der Vorsatz unerschütterlich ist. - Ansonsten ist Dein Denken Menschenwerk - denn: Es gibt für Gott über der Zeit nichts Unvorhergesehenes.

Insofern ist Fügung, dass (immer!) vorhergesehenes Geschehen gegen diesen Vorsatz neutralisiert wird - und zwar von vorneherein (aus menschlich-zeitlicher Sicht gesehen).

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#226 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Hemul » So 9. Nov 2014, 10:36

sven23 hat geschrieben: Und die Inhalte sind für Gott ein Desaster, sorry, aber so sind nun mal die Fakten..
Von deiner Sicht-gell? ;) Ich erinnere noch einmal an den kleinen Jungen der 3 m vor einem Würfel mit einer Kantenlänge von
1000 m steht. Fragt man ihn was er sieht, schwört er Stein und Bein, dass er "NUR" eine große Wand sieht, sonst nix.
Und der Junge hat von seinem Standpunkt 100% recht. Besteigt er aber einen Hubschrauber oder ein Flugzeug, sieht er von oben, dass es hinter der Wand viel mehr gibt von dem er aber vorher nicht die geringste Ahnung hatte. Genauso ist es bei uns Menschen mit Gott. Er hat einen viel besseren Standpunkt und Ausblick über eine Sache wie du ich oder selbst der Duisburger. Deshalb kann er auch etwas viel besser beurteilen. In dem Zusammenhang möchte ich noch einmal an Jesaja 45:9 erinnern wo es heißt:
Wehe dem, der seinen Schöpfer anklagt!
9 Wehe dem, der seinen Schöpfer anklagt! Er ist doch in Gottes Augen nicht mehr als ein Tonkrug unter anderen. Fragt denn ein Tonklumpen den Töpfer: "Was tust du da mit mir?" Oder macht er sich lustig und sagt: "Mein Meister hat zwei linke Hände!"?
:wave:
Zuletzt geändert von Hemul am So 9. Nov 2014, 10:40, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#227 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » So 9. Nov 2014, 10:38

Hemul hat geschrieben: Wenn ich z. B. eine längere Reise plane, von A über B mit Zwischenaufenthalt in C, dann Weiterfahrt nach D, von dort einen Abstecher nach F und dann in zwei weiteren Etappen über G und H nach dem Zielort I, dann darf es -- wenn der Plan gelingen soll -- keine unvorhergesehenen Zwischenfälle wie z. B. einen Unfall geben. Anders verhält es sich mit einem Vorsatz:
Wenn ich mir fest vornehme in einem vernünftigen Zeitrahmen von A nach I zu kommen, dann kann unterwegs dies und jenes passieren, was eigentlich nicht vorgesehen war - aber das wirft meinen Vorsatz nicht um, weil mich keine starre Planung hindert und mir der Zeitrahmen die Möglichkeit gibt, flexibel auf Unerwartetes zu reagieren.

Wenn du mit der deutschen Bahn fährst, ist sowohl dein Plan als auch dein Vorsatz Makulatur.
Das haben die Streikenden so gefügt. :lol:
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#228 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » So 9. Nov 2014, 10:45

Hemul hat geschrieben:
Wehe dem, der seinen Schöpfer anklagt!
9 Wehe dem, der seinen Schöpfer anklagt! Er ist doch in Gottes Augen nicht mehr als ein Tonkrug unter anderen. Fragt denn ein Tonklumpen den Töpfer: "Was tust du da mit mir?" Oder macht er sich lustig und sagt: "Mein Meister hat zwei linke Hände!"?
:wave:

Es war von Gott auch taktisch äußerst unklug, den Teufel auf Hiob aufmerksam zu machen.


7 Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen.
8 Der HERR sprach zum Satan: Hast du Acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.

Hiob1,7-8

Er scheint wirklich nicht gewußt zu haben, was er damit anrichtet. So gesehen wäre er nicht allwissend. Wußte er aber, was er damit anrichten wird, wirds noch unverständlicher.
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Andreas
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#229 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Andreas » So 9. Nov 2014, 10:47

Münek hat geschrieben:Wir unterhalten uns hier aber weder über Glaubensvorstellungen nach "zentralem, christ-
lichem Standard
"
Das Buch Hiob IST Teil der Bibel, auch wenn du nicht verstehen kannst warum. Ein christlicher Glaube OHNE Bibel - von mir aus auf Grundlage eines Physikbuches ist Nonsense.
Münek hat geschrieben:noch über Deine persönlichen Gotteserfahrungen
Es geht gar nicht um MEINE persönlichen Gotteserfahrungen. Die ganze Bibel ist das Resultat von Gotteserfahrungen vieler Menschen, denen sich Gott nach und nach offenbart hat. So entstand in der Zeit die Heilsgeschichte der Bibel.

Der Mensch ist von Anfang an ein spirituelles Wesen. Ein wenig Respekt vor unseren Ahnen wäre schon angebracht. Sie alle als esoterische Vollpfosten oder Geisteskranke abzustempeln, sagt höchstens was über denjenigen etwas aus, der das versucht. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Spiritualität immer schon die Norm gewesen ist. (Ver-)rückt oder wahrnehmungsgestört wären demnach Menschen, die unfähig zu solchen Erfahrungen sind.

Wenn du heute ein spirituelles Gottes-Erlebnis hättest und es beschreiben wolltest, könntest du es auch nur mit Worten ausdrücken, die eine gute Grundlage für eine Einweisung in die Psychiatrie abgeben würden. Das hängt dann davon ab, ob der Psychiater selbst spirituelle Erfahrungen gemacht hat, eigene Erlebnisse in deiner Beschreibung wiedererkennen kann oder nicht. Auf dieser Problematik bauen die meisten Irrenhauswitze auf.

Münek hat geschrieben:Christliche Vorstellungen (Glaubensbrille) haben hier exegetisch nichts verloren. Man soll-
te den Hiobtext schon ein bisschen ernst nehmen.
Eine Exegese besteht aus vielen Schritten. Es gibt dabei Schritte, wie zum Beispiel die Textkritik bei der religiöse Vorstellungen keine Rolle spielen sollten. Am Ende aber, wenn es um den Sinn geht, darf man Spiritualität nicht mehr ausschließen weil es ein religiöser Text ist, das heißt, es geht um spirituelle Wahrnehmung von spirituell Wahrgenommenem. Zuletzt wird man das Buch Hiob zwangsläufig im Gesamtbild - das ist der Kontext der ganzen Heiligen Schrift - begreifen müssen.

Jemand wie du, der Spiritualität für Aberglauben hält, kann keine vollständige Exegese der Bibel oder auch nur eines Buches aus ihr zustande bringen. Dessen zumindest solltest du dir klar werden können.

closs
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#230 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von closs » So 9. Nov 2014, 11:11

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Du könntest Dich klar ausdrücken, indem Du schlicht und einfach meine simplen Fragen beantwortest. Es ist mir schlicht ein Rätsel, dass Du diese ignorierst und stets ausweichst..
Ich habs jetzt zweimal probiert - könntest Du Hinweise geben, wo genau es klemmt?

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