Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Themen des alten Testaments
Anton B.
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#201 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Anton B. » So 11. Nov 2018, 15:28

PeB hat geschrieben:Andere, die gerne eine irgendwie geartete Übereinstimmung mit biblischen Überlieferungen vermeiden wollen, entscheiden sich für andere Hypothesen. ;)
Ja. Das gilt für alle die, die "eine Wahrheit" ganzheitlich "wissen" wollen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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ProfDrVonUndZu
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#202 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 11. Nov 2018, 15:50

PeB hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
PeB hat geschrieben: Wie kommst du zu der Aussage, dass sie erst nach der Rückkehr aus dem Exil entstanden sei?
Möglicherweise schon im Exil oder in überarbeiteter Form nach dem Exil.
Ich verstehe dich schon! :)

Aber so wie du es darstellst, wirkt es als hätten sich die Exiljuden in Babylon etwas auf den Fingern gesogen. Nach dem Motto: welche Geschichten können wir noch erfinden...
Wenn die Arbeit im Exil korrekt berwertet werden soll, dann muss man erkennen, dass sie darin bestand, die mündliche Tradition zu verschriftlichen. Das setzt voraus, dass es eine mündliche Tradition bereits gab, die ins Exil mitgebracht und dort verschriftlicht wurde.

Und in der Tat war das ja auch so. Es gab zum babylonischen Exil bereits eine mindestens 1400-jährige mündliche Tradition.
Es gab auch eine schriftliche Tradition. Die ging nur während des babylonischen Feldzuges verloren. In der HKM gibt es mindestens die These, dass das 5. Buch Mose vom König Josia selbst erlassen wurde, wie es Christoph Levin in seinem Buch "Das Alte Testament" ausdrückt. Den Rest hätte man angeblich drum herum komponiert, indem man sich auch fleißig bei den Schriften anderer Kulturen bedient hätte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joschija# ... rlieferung
https://de.wikipedia.org/wiki/5._Buch_M ... _Tradition
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#203 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Hemul » So 11. Nov 2018, 16:04

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Es gab auch eine schriftliche Tradition. Die ging nur während des babylonischen Feldzuges verloren. In der HKM gibt es mindestens die These, dass das 5. Buch Mose vom König Josia selbst erlassen wurde,
Bitte konkret mit eigenen Worten-was soll König Josia selbst erlassen haben? :roll:
Zuletzt geändert von Hemul am So 11. Nov 2018, 16:05, insgesamt 1-mal geändert.
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#204 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 11. Nov 2018, 16:04

AlTheKingBundy hat geschrieben:Erdkreis ist das römische Commonwealth, das kann man einfach nachschlagen.
Noch mal :

Das Wort Erdkreis ist die wörtliche Übersetzung des lateinischen, politisch konnotierten Ausdrucks Orbis Terrarum. Die lateinische Version der Bibel übersetzt das griechische Oikoumene mit diesem Ausdruck. Oikoumene heißt schlicht die Bewohnte (Erde, Welt, Land). Von politischen Vorstellungen beansprucht, war der griechische Begriff dann auch verschiedentlich konnotiert mit dem Großreich Alexanders des Großen. Also wenn dann müsste im NT Oikoumene für das Reich Alexanders stehen, aber der Begriff wird im NT nicht politisch konnotiert verwendet.
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#205 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 11. Nov 2018, 16:10

Hemul hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Es gab auch eine schriftliche Tradition. Die ging nur während des babylonischen Feldzuges verloren. In der HKM gibt es mindestens die These, dass das 5. Buch Mose vom König Josia selbst erlassen wurde,
Bitte konkret mit eigenen Worten-was soll König Josia selbst erlassen haben? :roll:
Du hast schon richtig gelesen. Solche Thesen stellt die HKM auf. Wesentlich zurück geht die Idee auf Spinoza, selbst Jude, der für seine These, dass Mose gar nicht der Autor des Pentateuch sei, von seinen Volksgenossen geächtet wurde.
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#206 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Pluto » So 11. Nov 2018, 16:14

Hemul hat geschrieben:Soweit ich informiert bin hat Dr Lönning aber nicht für eine Versicherung gearbeitet:
https://www.livenet.ch/themen/wissen/sc ... alten.html
Wolf-Ekkehard Lönnig, gruppenleitender Genetiker am Kölner Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung (MPIZ
Er wurde weggen seiner sonderbaren Ansichten und der Verdrehung von Tatsachen seines Amtes enthoben (zu Deutsch, rausgeschmissen).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#207 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Pluto » So 11. Nov 2018, 16:17

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Wesentlich zurück geht die Idee auf Spinoza, selbst Jude, der für seine These, dass Mose gar nicht der Autor des Pentateuch sei, von seinen Volksgenossen geächtet wurde.
Vielleicht sagte aber Spinoza die Wahrheit?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#208 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Hemul » So 11. Nov 2018, 16:27

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Es gab auch eine schriftliche Tradition. Die ging nur während des babylonischen Feldzuges verloren. In der HKM gibt es mindestens die These, dass das 5. Buch Mose vom König Josia selbst erlassen wurde,
Bitte konkret mit eigenen Worten-was soll König Josia selbst erlassen haben? :roll:
Du hast schon richtig gelesen. Solche Thesen stellt die HKM auf. Wesentlich zurück geht die Idee auf Spinoza, selbst Jude, der für seine These, dass Mose gar nicht der Autor des Pentateuch sei, von seinen Volksgenossen geächtet wurde.

Danke für deine Information. Aber was für Gesetzesrollen wurden dann gem. 2.Könige 22:1-11 König Josia damals ausgehändigt? :roll:
Joschija von Juda und das Gesetzbuch
1 Joschija war bei Herrschaftsantritt acht Jahre alt und regierte 31 Jahre in Jerusalem.1 Seine Mutter hieß Jedida. Sie war eine Tochter Adajas und stammte aus Bozkat. 2 Joschija tat, was Jahwe gefiel. Er folgte dem Vorbild seines Vorfahren David und ließ sich durch nichts davon abbringen. 3 In seinem 18. Regierungsjahr schickte er den Staatsschreiber Schafan Ben-Azalja, den Enkel Meschullams, mit dem folgenden Auftrag in Jahwes Haus: 4 "Geh zum Hohen Priester Hilkija und bitte ihn, das Geld bereitzuhalten, das in den Tempel Jahwes gebracht und von den Torhütern eingesammelt worden ist. 5 Er soll es den Meistern aushändigen, die für die Ausbesserungsarbeiten am Haus Jahwes verantwortlich sind. Diese sollen davon den Lohn für die Handwerker zahlen, 6 für die Zimmerleute, Bauarbeiter und Maurer, und davon auch die Kosten für das Baumaterial begleichen, für das Holz und die behauenen Steine. 7 Die Meister müssen keine Rechenschaft über die Ausgaben ablegen. Man soll auf ihre Ehrlichkeit vertrauen." 8 Als der Staatsschreiber dem Hohen Priester alles ausgerichtet hatte, sagte dieser zu ihm: "Ich habe die Schriftrolle mit dem Gesetz im Haus Jahwes gefunden!" und gab sie ihm.9 Dann ging er zum König und meldete: "Deine Diener haben das Geld, das sich im Tempel vorfand, abgepackt und den Meistern ausgehändigt, die für die Ausbesserungsarbeiten am Haus Jahwes verantwortlich sind." 10 Er berichtete dem König auch, dass der Hohe Priester Hilkija ihm eine Schriftrolle gegeben hatte, und las sie dem König vor. 11 Als der König hörte, was in dieser Schriftrolle mit dem Gesetz stand, riss er sein Obergewand ein
Hatte der Schauspieler das Gesetz etwa vorher selbst geschrieben? :shock:
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#209 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Hemul » So 11. Nov 2018, 16:36

Welche Tatsachen hat denn Dr Lönning verdreht-lieber Pluto? :)
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#210 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von ProfDrVonUndZu » So 11. Nov 2018, 17:30

Pluto hat geschrieben:
ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Wesentlich zurück geht die Idee auf Spinoza, selbst Jude, der für seine These, dass Mose gar nicht der Autor des Pentateuch sei, von seinen Volksgenossen geächtet wurde.
Vielleicht sagte aber Spinoza die Wahrheit?
Er hatte Vieles richtig erkannt. U.A. dass der Pentateuch in der traditionellen Form nicht so von Mose aufgeschrieben worden sein kann. Er stellte auch nicht die Historizität der Person Mose in Frage, sondern das, was man unter göttlicher Offenbarung weithin verstand. Er legte an dem, was er unter göttlicher Offenbarung verstand, den Maßstab seines Verständnisses von Ethik und Moral und war darin von verschiedenen Philosophen beeinflusst.
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