Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

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Hemul
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#201 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Mi 31. Aug 2016, 21:16

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Ich habe an Hand der Bibel bewiesen, dass die o. Behauptung heiße Luft ist
Was kann man schon anhand der Bibel nachweisen?
Aber sicher-sehr viel sogar-z.B. auch das was in Daniel 12:4,9+10 für unsere heutige Zeit wie folgt prophezeit wurde:
.4 Du aber, Daniel, verschließe diese Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden darin forschen, und die Erkenntnis wird zunehmen. 9 Er sprach: Geh hin, Daniel! Denn diese Worte sollen verschlossen und versiegelt bleiben bis zur Zeit des Endes. 10 Viele sollen gesichtet, gereinigt und geläutert werden; und die Gottlosen werden gottlos bleiben, und kein Gottloser wird es verstehen; aber die Verständigen werden es verstehen.

Du bist doch das beste Beispiel einer erfüllten Prophezeiung-gelle? :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Münek
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#202 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Münek » Mi 31. Aug 2016, 22:32

Hemul hat geschrieben:Aber sicher-sehr viel sogar-z.B. auch das was in Daniel 12:4,9+10 für unsere heutige Zeit wie folgt prophezeit wurde:
.4 Du aber, Daniel, verschließe diese Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden darin forschen, und die Erkenntnis wird zunehmen. 9 Er sprach: Geh hin, Daniel! Denn diese Worte sollen verschlossen und versiegelt bleiben bis zur Zeit des Endes. 10 Viele sollen gesichtet, gereinigt und geläutert werden; und die Gottlosen werden gottlos bleiben, und kein Gottloser wird es verstehen; aber die Verständigen werden es verstehen.

Hier stimmt vorne und hinten nichts.


Das Buch Daniel sollte doch bis "zur Zeit des Endes" versiegelt bleiben. Dann muss diese "Zeit des Endes" aber bereits vor 2000 Jahren gewesen sein; denn Jesus und seinen Zeitgenossen war der apokalyptisch-eschatologische Inhalt dieses (nun nicht mehr versiegelten) Buches nachweislich bekannt. Dazu passt natürlich hervorragend Jesu damalige Botschaft an das Volk: "Die Zeit IST erfüllt".


Sehr aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang weiterhin die Aufforderung des Engels an den Seher Johannes auf Patmos in Apk. 22, 10:

"Versiegle dieses Buch mit seinen prophetischen Worten NICHT! Denn die Zeit ist nahe!" Merkste was?

Nun war aber vor ca. 2000 Jahren weder die "Zeit nahe", noch die "Zeit des Endes" gekommen noch war die "Zeit erfüllt". Die prophetischen Ankündigungen von Daniel, Johannes dem Täufer, Jesus und dem Apokalyptiker Johannes haben sich aus heu-
tiger Sicht allesamt als falsche Prophezeiungen erwiesen.


Wer dies nicht wahrhaben will, lügt sich in die eigene Tasche, verfällt der Selbsttäuschung, macht sich was vor.

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Halman
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#203 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Halman » Mi 31. Aug 2016, 23:22

Ska'ara hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wäre das erste Menschenpaar vollkommen gewesen, hätte es nicht den Einflüsterungen des Bösen erliegen können.
Ich verstehe es so, dass der Körper vollkommen sein könnte, aber sie hatten nicht die Fähigkeiten oder das Wissen. Sie unterschieden sich schließlich von den Engeln und Gott darin und mussten sich alles erarbeiten.
Nun, genaugenommen steht nicht in der Ätiologie über Adam und Eva, dass sie VOLLKOMMEN in dem Sinne waren, wie es Münek wohl im Sinn hat. Es steht vielmehr geschrieben, dass sie Menschen waren. Wenn man davon spricht, dass sie "vollkommen" waren, meint man damit, dass sie bis zum Sündenfall sündenfrei waren.
Zur "Vollkommenheit" eines bewussten Lebewesen gehört es natürlich, auch über Bewusstsein zu verfügen. Wesen, denen die Fähigkeit, eigenmächtige Entscheidungen zu treffen, fehlt, können kein Bewusstsein entwickeln. Diesbezüglich verweise ich auf meinen Beitrag vom Do 24. Sep 2015, 22:02.
Menschen zeichnen sich durch Bewusstsein aus, was zwingend die Fähigkeit einschließt, eigenmächtige Entscheidungen fällen zu können, auch zu ihrem Nachteil.

Ska'ara hat geschrieben:
Für die Menschen bestand im Übrigen kein Anlass, nach dem Genuss der verbotenen Frucht "schnurstracks zum Baum des Lebens zu wandern". Warum sollten sie das tun? Sie glaubten ja eben nicht, dass sie nun sterben müssten.
Stimmt, sie glaubten lt. Bibel anfangs, nie sterben zu müssen. Aber es wurde ihnen doch bestimmt schnell bewusst, weil sie sich schämten und versteckten. So habe ich es in Erinnerung.
Ja, das hast Du richtig in Erinnerung. Die Scham ist im Grunde eine Form der Angst und diese Angst spielt in der Narration über Adam und Eva offenbar eine große Rolle. Als sie vom Baum der Erkenntnis aßen, gingen ihnen die Augen auf, doch nicht in der erwarteten Form. Sie erkannten ... das sie NACKT waren. Sie erkannten, dass sie etwas zu verbergen hatten. Eva erkannte auch sogleich, dass sie von der Schlange betrogen wurde.
Wenn Du magst, höre doch mal rein, wie es Prof. Siegfried Zimmer erklärt.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#204 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Ska'ara » Do 1. Sep 2016, 00:01

Halman hat geschrieben: Ja, das hast Du richtig in Erinnerung. Die Scham ist im Grunde eine Form der Angst und diese Angst spielt in der Narration über Adam und Eva offenbar eine große Rolle. Als sie vom Baum der Erkenntnis aßen, gingen ihnen die Augen auf, doch nicht in der erwarteten Form. Sie erkannten ... das sie NACKT waren. Sie erkannten, dass sie etwas zu verbergen hatten. Eva erkannte auch sogleich, dass sie von der Schlange betrogen wurde.
Wenn Du magst, höre doch mal rein, wie es Prof. Siegfried Zimmer erklärt.
Scham ist dann wohl das umgesetzte schlechte Gewissen, dass einem egoistischen Handeln entspringt.

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#205 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Halman » Do 1. Sep 2016, 01:19

Ska'ara hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Ja, das hast Du richtig in Erinnerung. Die Scham ist im Grunde eine Form der Angst und diese Angst spielt in der Narration über Adam und Eva offenbar eine große Rolle. Als sie vom Baum der Erkenntnis aßen, gingen ihnen die Augen auf, doch nicht in der erwarteten Form. Sie erkannten ... das sie NACKT waren. Sie erkannten, dass sie etwas zu verbergen hatten. Eva erkannte auch sogleich, dass sie von der Schlange betrogen wurde.
Wenn Du magst, höre doch mal rein, wie es Prof. Siegfried Zimmer erklärt.
Scham ist dann wohl das umgesetzte schlechte Gewissen, dass einem egoistischen Handeln entspringt.
Ja, ich denke dies trifft es recht gut. Adam und Eva schämten sich doch vor Gott, weil sie natürlich genau wussten, dass sie sein Gebot übertreten hatten.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#206 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Janina » Do 1. Sep 2016, 09:46

Hemul hat geschrieben:Weißt du eigentlich was dein ET Kumpel Dawkins (er wurde 75 Jahre alt)
Vor etwa 5 Monaten. Wolltest du ihm gratulieren? Ruf ihn doch an.

Hemul hat geschrieben:am meisten bereut?
:Smiley popcorn:
Da bleibt mir - wie dir - nichts anderes übrig als zu spekulieren:
Zeit mit blöden Leuten verplempert zu haben?

Von Oscar Wilde hätt ich's gewusst:
Nicht die Sünden, die wir begangen haben, sondern die, die wir verpasst haben.

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lovetrail
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#207 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von lovetrail » Do 1. Sep 2016, 09:51

Hallo!
ThomasM hat geschrieben: Das, was ich ausgeführt habe, ist also nichts vergeistigtes, auch nichts Neues, sondern nur eine klare Darstellung dessen, was Christen seither geglaubt haben. Auferstehung ist nicht, dass wir unseren Leib wiederbekommen, sondern es ist die Verwandlung unseres Leibes in etwas Neues, in etwas, was nicht in dieses Universum gehört, etwas, was in das Reich Gottes gehört.

Mit Biologie kann ich den Leib dieses Universums untersuchen und zu diesem kann ich sagen: was Jesus da tut ist unmöglich und das geht nicht.
Aber es war niemals die Meinung der Bibel, dass es der Leib dieses Universums ist, den wir bekommen
Ok, ich verstehe deine Argumentation. Der Leib wird bei der Auferstehung verwandelt. Jesus sagte einmal, dass die Söhne der Auferstehung wie die Engel des Himmels sein werden.
Nun zeigt diese Auferstehung aber auch, dass Gott mitten im Leben wirkt, ja dass er sogar bis ins Totenreich hinein mächtig ist.
Es ist nicht so, dass Gott diese Wirkung erst am jüngsten Tag haben wird. Er ist sich immer gleich. Er ist das Alpha und das Omega. Durch ihn wurde alles geschaffen. Die erste Welt und auch die neue Erde, die Tiere des Feldes und die neue Schöpfung. Eine strikte Trennung von weltlicher Biologie und jenseitiger Hoffnung geht am Wirken Gottes vorbei. Er ist immer schon anwesend und hält alles mit seinem mächtigen Wort. Das heißt, seine schöpferische Information gestaltet wesentlich das Erscheinende. Dies bedenkend, ist eine Forumlierung, wie "Gott schuf durch Evolution", neben der Spur.

Erschaffung ist doch nicht der Punkt. Ich glaube, dass Gott alles Leben erschaffen hat - er hat sogar mich geschaffen.
Aber er benutzt dabei das, was er selber vorbereitet hat, die Natur und sogar ich bin in dieser Weise in herkömmlicher Weise entstanden.

Der Kreationismus leugnet dies, indem er behauptet, dass Gott keine Naturvorgänge benutzt, sondern allein magische Wunder benutzen darf.
Sowohl Evolution als auch ein verkürzter Kreationismus übersehen dieses Innenwirken Gottes, welcher immer schon telelogisch bei den Dingen/Lebewesen ist. Das heißt Gott benutzt zwar seine geschaffenen Naturgesetze, aber er informiert das Geschehen gleichzeitig (in je spezielle Ausformung). Mein Erkenntnisstand ist, dass dies nicht in rein idealistischer Weise geschieht, sondern dass es hierbei einen Rückkoppelungseffekt gibt. Die geschaffene Kreatur hat Teil am Plan Gottes, ist aber in ihrer Werdung relativ frei. Das heißt es gibt schon auch Aspekte eines evolutiven Suchens, aber immer in Austausch mit weitere Enthüllung der Information.

So wie ein Mensch eben seinen Lebensweg sucht und geht und dabei verschiedene Dinge ausprobiert, aber nicht nur auf Zufall basierend, sondern in Resonanz stehend mit einem innewirkenden Plan, welcher sich im Fortschreiten (Fortschritt) enthüllt. Kannst du mir folgen?

Ich habe mal sehr sachlich angefangen. Das ist jetzt knapp 20 Jahre her.
Aber je mehr ich sehe, wie Extremisten die Sachlichkeit zersetzen und mit Lügen versuchen die Gläubigen in den Gemeinden zu verführen, desto mehr hat sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt, dass diese Art der "Bibeltreue" nicht nur unglaublich zersetzend ist, sondern genau das Gegenteil dessen erreicht, was diese Menschen behaupten.
Glaube wird nicht gestärkt, sondern zerstört, Jesus wird nicht lebendig gemacht, sondern getötet, die Bibel wird nicht wichtig genommen, sondern zum Instrument der Unterdrückung.
Diese Erkenntnis bedrückt mich und das, was es mit mir macht, finde ich nicht gut, aber mit meinem Hintergrund muss ich einfach beständig meine Stimme erheben.

Meine Erfahrung ist, dass über solche Dinge in einer Gemeinde kaum diskutiert wird, ausser es würde jemand energisch kreationistische Vorstellungen kritisieren. Wie oben ausgeführt, stimme ich einem platten Kreationismus auch nicht zu, aber solange dies kein explizites Thema unter Gläubigen ist, diskutiere ich das auch kaum mit Brüdern und Schwestern.

Die Evolutionstheorie hat wohl mehr Leute vom Glauben abgebracht, als ein verkürzter Kreationismusbegriff dies vermag. Und mir ist nicht wohl dabei, dass viele moderne Christen hier sich sofort vor der Wissenschaft verbeugen. Die Wissenschaft agiert hier nämlich auch blind, was das anwesend-wirkende Bewusstseinsfeld betrifft. Dabei wäre das vermutlich sogar elektro-magnetisch nachweisbar, wenn man mal in dieser Richtung suchen würde. Die Physik hat das ja auch gesehen. Die Biologie scheint hier in einem veralterten mechanistischen Modell zu stecken.

Soweit mal mein laienhafter Blick auf diese Dinge. Ich lasse mich aber gern belehren.

LG lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

ThomasM
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#208 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von ThomasM » Do 1. Sep 2016, 12:58

lovetrail hat geschrieben: Eine strikte Trennung von weltlicher Biologie und jenseitiger Hoffnung geht am Wirken Gottes vorbei. Er ist immer schon anwesend und hält alles mit seinem mächtigen Wort. Das heißt, seine schöpferische Information gestaltet wesentlich das Erscheinende. Dies bedenkend, ist eine Forumlierung, wie "Gott schuf durch Evolution", neben der Spur.
Tatsächlich haben wir hier einen Widerspruch im Denkansatz.
- Dass Gott bereits im Diesseits und hier in der aktuellen Welt wirkt, ist Grundaussage der meisten Gläubigen. Das heißt die weltlichen Prozesse sind Teil von Gottes Handeln, also auch die Evolution. Insofern ist das nicht neben der Spur.

- Andererseits hat Gott auch eigenes Handeln, was über die diesseitigen Prozesse hinaus geht. Wie z.B. das ewige Leben, was sich in den Zellen so überhaupt nicht erkennen lässt. Oder die Fähigkeit Jesu durch Türen zu gehen oder einen Sturm zu stillen oder Krankheiten zu heilen, was weder messbar noch nachweisbar ist.
Hier ist Evolution neben der Spur, da Veränderungen durch Evolution eben das Element der Selektion beinhaltet, was die Existenz des körperlichen Todes voraussetzt. Die über das Diesseitige hinausgehenden Prozesse sind in den naturwissenschaftlichen Modellen nicht enthalten, ja überhaupt nicht denkbar.

Grundsätzlich lässt sich der Widerspruch durch drei mögliche Reaktionen lösen.
a.) Man sagt, das mit Gott sei alles Unsinn. Das ist der Weg der Atheisten
b.) Man sagt, die Naturwissenschaft ist vom Teufel und fehlgeleitet und gehört unter die Kandare der Bibel. Das ist der Weg des Kreationismus.
c.) Oder man gesteht beiden Seiten ihre Berechtigung zu und untersucht, wann die eine und wann die andere Denkrichtung ihre Berechtigung hat. Das ist der Weg, den ich gehe.

Das dritte Weg geht nicht ohne Demut.
Auf naturwissenschaftlicher Seite muss man erkennen, dass die naturwissenschaftliche Methode eben nicht alles umfasst, nicht die gesamte Realität beschreiben kann.
Auf der Seite der biblischen Interpretation muss man erkennen, dass Textinterpretationen von Zeit und Kultur abhängig sind und dass sich mit neuen Entwicklungen in der Gesellschaft auch neue Lesarten in der Bibel eröffnen, die selbst die Schreiber der Bibel zu ihrer Zeit und ihrer Gesellschaft nicht hatten erkennen können. Wie z.B. die Gleichberechtigung oder das Wirken von Evolution.

lovetrail hat geschrieben: Sowohl Evolution als auch ein verkürzter Kreationismus übersehen dieses Innenwirken Gottes, welcher immer schon telelogisch bei den Dingen/Lebewesen ist. Das heißt Gott benutzt zwar seine geschaffenen Naturgesetze, aber er informiert das Geschehen gleichzeitig (in je spezielle Ausformung). Mein Erkenntnisstand ist, dass dies nicht in rein idealistischer Weise geschieht, sondern dass es hierbei einen Rückkoppelungseffekt gibt. Die geschaffene Kreatur hat Teil am Plan Gottes, ist aber in ihrer Werdung relativ frei. Das heißt es gibt schon auch Aspekte eines evolutiven Suchens, aber immer in Austausch mit weitere Enthüllung der Information.
Teleologie ist nicht Bestandteil der Naturwissenschaft. Insofern kannst du das gut glauben und davon überzeugt sein, aber es lässt sich nicht naturwissenschaftlich beschreiben.
Deine Benutzung des Wortes Information ist auch problematisch, du behandelst das, als wäre es eine Ware, die ausgetauscht wird. Das ist es nicht und man muss mit diesem Wort extrem vorsichtig sein.

lovetrail hat geschrieben: So wie ein Mensch eben seinen Lebensweg sucht und geht und dabei verschiedene Dinge ausprobiert, aber nicht nur auf Zufall basierend, sondern in Resonanz stehend mit einem innewirkenden Plan, welcher sich im Fortschreiten (Fortschritt) enthüllt. Kannst du mir folgen?
Nein.
Das Wort "ausprobieren" beinhaltet ja bereits, dass man nicht weiß, was ist, man kennt keinen Plan, man kennt den Weg nicht. Wie kann man da in Resonanz sein?
Selbst Erfolg/Scheitern ist kein eindeutiges Kriterium.
Um mal ein persönliches Beispiel zu nennen. Nach meinem Diplom war ich nicht sicher, wie mein Weg weiter gehen sollte. Sollte ich promovieren und eine wissenschaftliche Laufbahn versuchen oder sollte ich mir einen Job suchen.
Ich überließ Gott die Entscheidung, und orientierte mich daran, welche Möglichkeiten er mir bieten würde. Die Antwort war klar Promotion und wissenschaftliche Karriere. Sieben Jahre später war die am Ende und ich musste über Arbeitslosigkeit meinen heutigen Beruf erst finden.

Die Fakten lassen keinen Zweifel, dass mein Weg vom Zufall geprägt war, ein auf Fakten beruhende Beschreibung muss diesen Zufall ins Kalkül nehmen.
Als Glaubender weiß ich, dass ich jederzeit in der Hand Gottes war und dass auch mein Scheitern in der Wissenschaft Teil von Gottes Plan war, den er mir aber nie im Voraus verraten hat. Da war keine Resonanz mit einem großen Ziel, auch wenn ich denke, dass Gott eines hat.

lovetrail hat geschrieben: Meine Erfahrung ist, dass über solche Dinge in einer Gemeinde kaum diskutiert wird, ausser es würde jemand energisch kreationistische Vorstellungen kritisieren.
Eher im Gegenteil. Die meisten Gläubigen wissen, dass sie von Biologie, Evolution und so keine Ahnung haben und sagen mit Recht, dass sie das Thema nicht interessiert. Nur wenn jemand in der Gemeinde auftaucht, der unbedingt die Bibel beweisen möchte, wird das Thema hochgespült.

Ich predige regelmäßig und jeder in meiner Gemeinde, der mich kennt, weiß um meine Ansichten. Aber meine Vorstellungen von der Beziehung zwischen Glaube und Naturwissenschaft ist niemals Thema in meinen Predigten, denn ich weiß, dass es Gemeindeglieder gibt, die eine andere Meinung haben und die Aufgabe von Predigt ist es, aufzubauen und nicht zu spalten.
Es gab allerdings mal einen jungen Chemielaboranten, der vom Kreationismus begeistert war und das Thema bei uns hereintragen wollte. Meine Frau und ich haben ihn in persönlichen Gesprächen überzeugt, es nicht zu tun. Das Thema ist es nicht wert, eine Gemeinde zu spalten.

lovetrail hat geschrieben: Die Wissenschaft agiert hier nämlich auch blind, was das anwesend-wirkende Bewusstseinsfeld betrifft. Dabei wäre das vermutlich sogar elektro-magnetisch nachweisbar, wenn man mal in dieser Richtung suchen würde. Die Physik hat das ja auch gesehen. Die Biologie scheint hier in einem veralterten mechanistischen Modell zu stecken.
Der Begriff "Bewusstseinsfeld" stammt aus esoterischen Denkrichtungen und hat mit Naturwissenschaft nichts zu tun.
Das hat nichts damit zu tun, dass man nicht suchen würde, wohl aber mit den Phantastereien, die man diesem Feld andichtet, die aber keinerlei messtechnischen Hintergrund haben.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Hemul
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#209 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Do 1. Sep 2016, 13:12

lovetrail hat geschrieben:Ok, ich verstehe deine Argumentation. Der Leib wird bei der Auferstehung verwandelt. Jesus sagte einmal, dass die Söhne der Auferstehung wie die Engel des Himmels sein werden.

Der Apostel Paulus hebt in Römer 6:3-5 unmissverständlich hervor, dass nur die Söhne der 1. Auferstehung die gleiche himmlische Auferstehung erwartet die auch sein Herr und Meister hatte:

3 Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. 5 Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.

Wie aus der Bibel in 1.Korinther 4:8 u. Offenbarung 20:6 ebenfalls unmissverständlich zu erkennen ist sollten nicht die Engel
sondern nur die Söhne der 1.Auferstehung wie Jesus selbst einmal Königs u. Priesterfunktion ausüben:

8 Aber ihr seid ja so satt und selbstzufrieden. Ihr haltet euch für so reich, dass ihr anscheinend nichts mehr braucht. Ihr bildet euch ein, schon jetzt herrschen zu können, als ob Christus bereits wiedergekommen wäre. Uns braucht ihr dabei nicht. Ich wünschte, ihr würdet wirklich schon mit Christus herrschen. Dann wären auch wir am Ziel unseres Glaubens und könnten mit euch regieren.

6 Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen die tausend Jahre.
Zuletzt geändert von Hemul am Do 1. Sep 2016, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#210 Re: Kann die Erzählung von Adam und Eva historisch gemeint sein?

Beitrag von Hemul » Do 1. Sep 2016, 13:22

Janina hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Weißt du eigentlich was dein ET Kumpel Dawkins (er wurde 75 Jahre alt)
Vor etwa 5 Monaten. Wolltest du ihm gratulieren? Ruf ihn doch an.

Hemul hat geschrieben:am meisten bereut?
:Smiley popcorn:
Da bleibt mir - wie dir - nichts anderes übrig als zu spekulieren:
Zeit mit blöden Leuten verplempert zu haben?
Von Oscar Wilde hätt ich's gewusst:
Nicht die Sünden, die wir begangen haben, sondern die, die wir verpasst haben.
Nö-Dawkins bezieht sich hier auf den englischen Dichter John Betjeman. Kleine Hilfe. Dawkins und Betjeman hatten wohl das gleiche Hobby wie du. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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