Manche Bibelleser der ersten Kapitel der Genesis wollen beispielsweise die Schlange weder mit dem Teufel, Drachen oder Satan gleichsetzen noch erkennen, dass sie im Paradies gelogen hat, auch weil sie Vater der Lüge ist.
Zwei Lesefehler sind herauszugreifen:
1. Der Text in Gen wird als Reportage interpretiert und seine tatsächliche literarische Form nicht gewürdigt.
2. Ein Text wird isoliert betrachtet und nicht in den Kontext der gesamten Hl. Schrift gestellt. Biblische Texte besitzen auch innerhalb der Bibel eine Rezeptionsgeschichte, ergänzen sich dadurch, werden vertieft.
Liest man also den Text über die Verführung Evas durch die Schlange, sind auch folgende Verse relevant:
Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen. (2Kor 11:3 EÜ)
Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen. (Offb 12:9)
Ihr habt den Teufel zum Vater und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge. (Joh 8:44)