Hiob, Gott und Teufel

Themen des alten Testaments
Hemul
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#21 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Hemul » Fr 7. Nov 2014, 13:46

Bastler hat geschrieben:Ich glaube eher, dass das Buch Hiob keine Antwort auf die Frage gibt, warum Gott das böse zulässt.
Aus Hiob 2:1-5 geht folgendes hervor:

1 Eines Tages kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jahwe einzufinden. Unter ihnen war auch der Satan. 2 Da sagte Jahwe zum Satan: "Wo kommst du her?" "Ich habe die Erde durchstreift", erwiderte dieser, "und bin auf ihr hin und her gezogen." 3 Da sagte Jahwe zum Satan: "Hast du auf meinen Diener Hiob geachtet? Auf der Erde gibt es keinen zweiten wie ihn. Er ist mir aufrichtig und vollständig ergeben. Er fürchtet Gott und meidet das Böse. Und noch immer hält er an seiner Rechtschaffenheit fest. Du hast mich aufgereizt, ihn ohne Grund zu verderben." 4 Da erwiderte der Satan Jahwe: "Haut um Haut! Alles, was der Mensch hat, gibt er für sein Leben. 5 Taste ihn doch einmal selber an! Ob er dir dann nicht ins Gesicht hinein flucht?"
Hier behauptet Satanus vor allen Engeln, dass alle Menschen Gott nur aus Eigennutz dienen. Er behauptete nicht, dass er stärker als Gott sei. Es ist also keine Machtfrage. Gott hätte Satanus damals sofort vernichten können. Das lies aber sein absoluter Gerechtigkeitssinn unmöglich zu. Nebenbei hätte Satatanus ja dann auch nicht die Möglichkeit gehabt seine Behauptung zu beweisen. All das erforderte Zeit. Zeit in der Satanus viel Leid und Unglück über die Menschheit gebracht hat. Alles wird aber gem. 1.Korinther 4:9 genauestens auch im Himmel zu Kenntnis genommen.
9 Denn mir scheint, Gott hat uns, die Apostel, auf den letzten Platz gestellt. Wie zum Tod verurteilte Verbrecher stehen wir in der Arena. Für die ganze Welt sind wir ein Schauspiel geworden, für Engel und Menschen.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Münek
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#22 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Münek » Fr 7. Nov 2014, 14:47

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was mich an der Geschichte immer gestört hat... Der eigentliche "Gewinner" ist der Teufel, denn sonst hätte Gott das Leid vernichtet.
Das Gegenteil ist der Fall - Satan verliert die Wette.

Was das Vernichten des Leids angeht: Leid ist Folge der Spannung zwischen göttlichem Sein und menschlichem Dasein - erst mit dem "Alles in Einem" gibt es kein Leid mehr, weil dann diese Spannung nicht mehr existiert. - Wir sind aber (noch) im Dasein.

Deine Behauptung würde im Umkehrschluss bedeuten:

Gäbe es keinen Gott, gäbe es kein Leid.

Das halte ich für ausgeschlossen.

Rembremerding
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#23 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Rembremerding » Fr 7. Nov 2014, 15:07

Bastler hat geschrieben: Gott im Angesicht des Leidens zu vertrauen,
ohne dass man eine Antwort auf das "Warum" und "Wozu" erhält.
Und Gott wäre kein liebender Gott, beließe er den Menschen nun in dieser verzehrenden Spannung.
Er gibt im Buch Job, und besonders dann im NT, Gründe an, warum man Gott vertrauen kann. So können sich Fragen nach Sinn, Ziel und Leid im Leben auch in der Liebe Gottes auflösen und in seinem Wesen: ewig, gerecht, barmherzig.

Vom Klettern weiß ich: Niemand frägt beim Einstieg in eine Felswand danach, warum und wozu man einen Klettergurt trägt, der auch noch schmerzvoll einschneiden kann. Es genügt zu wissen, dass er mein Leben rettet, mir Sicherheit verschafft und man darauf vertrauen kann, dass er mich vor dem Abgrund bewahrt und mich hält.

Servus :wave:
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Münek
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#24 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Münek » Fr 7. Nov 2014, 15:10

2Lena hat geschrieben:
Münek: Die Israeliten hielten ihren Gott JAHWE (auch) zu grausamen
Untaten fähig.
Er war ein Despot
.
Die meinen es nicht - aber du ...
Vor allem glaubst du, dass er nicht schult, und das alles so hingenahm.
Ehrlich gesagt, fett markiert etwa ...
Die Literatur die du bräuchtest, um das alles zu wissen - meidest du offenbar wie ein Teufel das Weihwasser... Dumm halt, dass Schönreden allein nicht die Zweifler überzeugen kann. Die wollen auch noch persönlich das Taschentuch überreicht. Da kommt kein allgemeines Buch zum Zuge, gell ... du nimmst nur Blatt um Blatt ... und dann ist es schmutzig.

Lies mal bitte, was Jahwe in Jesaja 45,7 (Elberfelder Bibel) über sich
selbst aussagt:

"Der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und
das UNHEIL SCHAFFT. Ich, der Herr, bin es, der das alles wirkt."

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Bastler
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#25 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Bastler » Fr 7. Nov 2014, 15:35

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was mich an der Geschichte immer gestört hat... Der eigentliche "Gewinner" ist der Teufel, denn sonst hätte Gott das Leid vernichtet.
Das Gegenteil ist der Fall - Satan verliert die Wette.

Was das Vernichten des Leids angeht: Leid ist Folge der Spannung zwischen göttlichem Sein und menschlichem Dasein - erst mit dem "Alles in Einem" gibt es kein Leid mehr, weil dann diese Spannung nicht mehr existiert. - Wir sind aber (noch) im Dasein.

Deine Behauptung würde im Umkehrschluss bedeuten:

Gäbe es keinen Gott, gäbe es kein Leid.

Das halte ich für ausgeschlossen.
Für den jüdisch- oder christlich- oder muslimisch Gläubigen kommt zuerst:
Gäbe es keinen (Schöpfer-) Gott, gäbe es keine Welt.
Und aus dieser Prämisse ergibt sich ganz konsequent, dass es dann auch kein Leid gäbe.

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#26 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Catholic » Fr 7. Nov 2014, 15:37

Bastler hat geschrieben:Ich glaube eher, dass ... uns das Buch Hiob dazu anleitet,

Gott im Angesicht des Leidens zu vertrauen,
...

ohne- ergänze ich mal - das Vetrauen in Gott aufzugeben,weil (!) es Leid gibt.
Fakt ist,dass es viel Leid gibt,weil Menschen es anderen Menschen zufügen,aber ebenso gibt es immer wieder Leid,bei dem ich auf die Frage
"warum?"
nur ehrlich antworten kann,dass ich es nicht weiss.
Mir hat mal ein katholischer Priester gesagt aus christlicher Überzeugung wäre Gott ein mit-leidender Gott.
Das finde ich bis heute sehr wichtig,denn das besagt,dass er im Leid an unserer Seite ist,uns nicht im Stich lässt und nicht automatisch,dass er jedes Leid beiseiteschafft.

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Bastler
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#27 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Bastler » Fr 7. Nov 2014, 15:47

closs hat geschrieben:Leid ist Folge der Spannung zwischen göttlichem Sein und menschlichem Dasein
Das Buch Hiob gibt als Grund des Leidens lediglich diese irrsinnige Wette zwischen Gott und Satan an.
Die Elihud-Passagen orten den Grund des Leidens demgegenüber doch wieder traditionell im Fehlverhalten des Menschen. Böser Hiob. Er leidet ZURECHT.

In der Realität geht manches Leid nicht auf das Fehlverhalten von Menschen zurück: Spätestens, wenn Neugeborene leiden, obwohl alle um das Wohl des Neugeborenen besorgt sind, denke ich immer, dass dies allen klar sein müsste.

Manches Leiden (Auschwitz) geht natürlich auf das Fehlverhalten von Menschen zurück. Aber in diesen Fällen kann man weiterfragen: Warum schützt uns Gott nicht vor dem Fehlverhalten anderer? Dann liegt der Schwarze Peter doch wieder bei Gott.

Hemul
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#28 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Hemul » Fr 7. Nov 2014, 15:50

Münek hat geschrieben: Lies mal bitte, was Jahwe in Jesaja 45,7 (Elberfelder Bibel) über sich
selbst aussagt:
"Der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und
das UNHEIL SCHAFFT. Ich, der Herr, bin es, der das alles wirkt."

Jesaja 45:7, (Gute Nachricht)
7 Ich mache das Licht und ich mache die Dunkelheit; Glück wie Unglück kommen von mir. Ich, der Herr, bin es, der dies alles vollbringt.
Klar lässt Gott das Unglück über jene kommen die Galater 6:7 missachten:
7 Glaubt nur nicht, ihr könntet euch über Gott lustig machen! Ihr werdet genau das ernten, was ihr gesät habt.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Andreas
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#29 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Andreas » Fr 7. Nov 2014, 17:08

Hemul hat geschrieben:Klar lässt Gott das Unglück über jene kommen die Galater 6:7 missachten:
7 Glaubt nur nicht, ihr könntet euch über Gott lustig machen! Ihr werdet genau das ernten, was ihr gesät habt.
Kannst ja mal versuchen, mit dem Scheiß eine Frau zu trösten, die gerade ihr 4 Monate altes Baby verloren hat. Wenn du ihr das nicht ins Gesicht sagen kannst, ist deine, bzw. die "Theologie" der Zeugen Jehovas nicht einen Pfifferling wert.

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#30 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Pluto » Fr 7. Nov 2014, 17:09

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was mich an der Geschichte immer gestört hat... Der eigentliche "Gewinner" ist der Teufel, denn sonst hätte Gott das Leid vernichtet.
Das Gegenteil ist der Fall - Satan verliert die Wette.
Natürlich gewinnt Gott die Wette. Was bekommt Hiob als Ersatz für seine Familie? Irdischen Reichtum.

Satan ist dabei der heimliche Gewinner, weil das Leid am Ende obsiegt.

closs hat geschrieben:Was das Vernichten des Leids angeht: Leid ist Folge der Spannung zwischen göttlichem Sein und menschlichem Dasein - erst mit dem "Alles in Einem" gibt es kein Leid mehr, weil dann diese Spannung nicht mehr existiert. - Wir sind aber (noch) im Dasein.
Wenn der Allmächtige es wollte, könnte Er das Leid auslöschen.
Wenn Er es ist nicht tut, so ist der einzige zuläßige Grund, dass Gott damit ein größeres "Gut" erreicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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