Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

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Andreas
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#181 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Andreas » So 11. Nov 2018, 11:32

PeB hat geschrieben:Ja, jetzt halt mal an dich, bevor du mich als Ketzer brandmarkst.
Dich habe ich damit nicht im Blick gehabt, sondern die Fundis hier, die notorisch sämtliche Wissenschaften in Bezugnahme auf den Heiligen Geist defamieren aber dann doch immer hocherfreut sind, wenn biblische Aussagen von der Wissenschaft bestätigt werden.
PeB hat geschrieben:Ich versuche mir lediglich die Diskrepanzen zwischen biblischer und wissenschaftlicher Erkenntnis zu erklären. Das gelingt nicht dadurch, dass ich die Augen vor der Welt, die sich mir darstellt, verschließe.
Ich weiß. Das versuche ich auch.
PeB hat geschrieben:Ich habe mich auch nicht vom Bibeltext verabschiedet, sondern ich argumentiere mit ihm. Ich versuche mir zu erklären, wie ich mir die Sintflut vorzustellen habe.
Ich argumentiere doch auch mit dem Bibeltext, wenn ich sage, dass eine Sintflut nur Sinn macht, wenn man sie global versteht und nicht lokal, denn dann wäre eine Flucht viel effektiver als so ein riesiges Schiff zu bauen, wie es die Bibel beschreibt. Außerdem ist dort von der Vernichtung aller Menschen und Tiere die rede, sonst macht das Mitführen der Tiere in der Arche doch auch keinen Sinn. Insofern hat sich jeder vom Bibeltext verabschiedet, der sich diese Erzählung mit lokalen Fluten erklären will. Das ist doch biblisch argumentiert, oder nicht?
PeB hat geschrieben:Es gibt in Mitteleuropa kein prähistorisches Ereignis, das ich als Komplettüberflutung deuten könnte.
Und nun?
Tja, da muss man sich dann halt entscheiden: Fundamentalisten wollen einem einreden, dass man "der Bibel" glauben müsse, so wie beispielsweise Ziska von mir ein Bekenntnis auf die Bibel erhofft hat. Wenn ich sage, dass ich nicht an die weltweite Sintflut glaube, heißt das dann in ihren Ohren, dass ich "der Bibel" nicht glaube. Dabei geht aber gar nicht um "die Bibel" sondern um die Anerkennung fundamentalistischer Dogmatik in Bezug auf Bibelauslegung, Verbalinspiration, Unfehlbarkeit der Bibel, wörtliches bzw. "historisches" Verständnis usw. Wenn ich also nicht glaube, "was in der Bibel" steht, steht mein Glaube an Gott in Frage.
PeB hat geschrieben:Was tun?
Was ich getan habe, ist nach einer anderen plausiblen Interpretation zu suchen, die nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen kollidiert. Da ich da im kirchlichen Bereich nichts gefunden habe, blieb mir nichts anderes als selber nachzudenken.

Ich deute die Sintfluterzählung nicht für sich alleinstehend sondern im Kontext von Gen 4,3-9,17 - und zwar allegorisch weil ich das für einen allegorischen Text halte. Es geht so verstanden nicht um eine von Gott ausgelöste Naturkatastrophe sondern um die jüdische Katastrophe des Unterganges ihres Landes (hebr. eretz = Land NICHT Erde) - sowohl des Nordreiches Israel durch die Assyrer (= Wasser von oben), als auch des Südreiches Juda durch die Babylonier (= Wasser von unten). So wird auch klar, warum die Fluten über die Berge steigen müssen - weil der 1. Tempel auf dem Tempelberg steht. Nord- und Südreich (ZWEI Opferkulte Kain und Abels), das babylonische Exil (=Arche), die Rückkehr der Juden nach Judäa und den Bau des 2. Tempels (= EIN Opferkult des Noah).

Aus meiner Sicht ist damit das Problem elegant gelöst, mich zwischen Wissenschaft und Glaube "entscheiden" zu müssen. Denn auch so verstanden geht es in der Bibel um geschichtliche Tatsachen. In der Ur-Erzählung wird in mythologischen Bildern der Inhalt der Bücher Mose, Joshua, Richter, 1,2 Samuel,1,2 Könige, 1,2 Chronika, Esra und Nehemia als Gründungslegende des Judentums zusammengefasst und auf das folgende vorbereitet. So verstanden, muss ich die biblische Sintfluterzählung nicht durch die Wissenschaft als Märchen oder Lüge entlarvt betrachten weil da ja etwas Wahres aus der jüdischen Geschichte zur Sprache kommt.

Mit dieser Interpretation stehe ich allerdings alleine da, was insofern logisch ist, weil ich mir das eben selbst erarbeitet habe. Mir geht es gut damit. Diese Interpretation ist nicht "die Wahrheit" lediglich ein Angebot.
Zuletzt geändert von Andreas am So 11. Nov 2018, 11:43, insgesamt 2-mal geändert.

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sven23
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#182 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von sven23 » So 11. Nov 2018, 11:40

Hemul hat geschrieben: Hallo sveni! :wave:
Dein obiges möglicherweise in Ehren. Das ändert aber nicht das Geringste an der Tatsache, dass Jesus höchstpersönlich sich in Matthäus 24:37-39 auf die Sintflut der Tage Noahs bezieht:

37 "Und wenn der Menschensohn kommt, wird es so sein wie in Noahs Zeit. 38 Damals, vor der großen Flut, aßen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. 39 Sie ahnten nichts davon, bis die Flut hereinbrach und alle umbrachte. So wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.

Deshalb hat die Flut für mich auch nicht nur möglicherweise-sondern real stattgefunden.
Mit freundlichen Grüßen und ohne Verdruss
:wave:
Naja, wenn Jesus sich schon bei der Naherwartung geeirrt hat, dann sollte man ihm auch den Irrtum bei der Sintflut zugestehen. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Helmuth
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#183 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Helmuth » So 11. Nov 2018, 11:42

Pluto hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben:Wir hatten längst erörtert, dass man den Jahresangaben der Wissenschaft nicht trauen kann.
Wie kommst du darauf? Das ist kreationistischer Blödsinn.
Das ist nicht sachlich und opponiert nur dagegen, auch die weiteren Kommentare. Begibst du dich nun auch in dieses Fahrwasser wie Al? Dagegen ist zwar kein Kraut gewachsen, denn "Mensch" tut das nun einmal, aber ich kann darauf auch nicht weiter eingehen.

Was ich aber erkenne ist, wie Jesaja 6,9-10 an einem Menschen dir seine Wirkung zeigt. Und das tut halt weh. Weil wir uns dann nach unserem Ableben voraussichtlich nicht wieder sehen werden, es sei denn Jesus möchte dieses Gespräch als Zeugenaussage ans Tageslicht bringen.

Tatsächlich würde ich dich dann nicht nur gerne kennenleren sondern auch dauerhafte. Btw, ich mag Chemie, hätte mich fast dafür entschieden, aber dann wurde es doch die Technik, zwar ohne Doktor aber ausreichend.

Und so nebenbei sehen wir auch Adam und Eva, indem sie Zeugnis für die Wahrheit vor allen ablegen werden. Darauf kannst mich hier beim Wort nehmen. Ja, ich glaub halt den "Unsinn", der aber mein ganzes Leben positiv verändert hat.
Zuletzt geändert von Helmuth am So 11. Nov 2018, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Hemul
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#184 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Hemul » So 11. Nov 2018, 11:44

Pluto hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben:Und PeB ist zumindest promovierter Experte in diesen Dingen.
Das bin ich auch. Schließlich habe ich ein Chemiestudium absolviert.

Wissenschaft ist das Beste, was wir haben! Sie ist die gemeinschaftliche Suche nach wahren, verlässlichen Erkenntnissen über die Welt einschließlich unserer selbst. Wer in die Apotheke geht und eine Kopfschmerztablette kauft, ein Auto oder Flugzeug besteigt, den Herd oder auch nur das Licht einschaltet (von Fernseher oder Computer gar nicht zu reden!), der hat im Grunde jedes Mal schon unterschrieben, wie sehr er sich auf die Erkenntnisse der Wissenschaft verlassen kann und auch tatsächlich verlässt. Wer die Verlässlichkeit der Ergebnisse von Wissenschaft in Bausch und Bogen einfach ablehnt, der weiß entweder nicht, was er sagt, oder sagt bewusst die Unwahrheit.
[Prof. Manfred Spitzer]

Wissen wir doch, dass du ein ganz schlaues Kerlchen bist-lieber Pluto. Aber nicht nur du. ;) Da gibt es auch noch andere wie z.B. der Nachfolgende. Dieser hat sich auch intensiv mit dem Ursprung des Lebens befasst. Er kam aber zu ganz anderen Ergebnissen als deine Kronzeugen Darwin und Wallace: :roll: http://www.weloennig.de/internetlibrary.html
Wolf-Ekkehard Lönnig
Dr. rer. nat., Mutations- und Transposongenetiker, mehr als 30 Jahre in der empirischen Forschung,
mehr als 2,1 Millionen Pflanzen evaluiert (7 Jahre Universität Bonn, 25 Jahre Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung (MPIZ), retired), bisher über 45 Jahre Studium der Ursprungs- und Evolutionsforschung insgesamt.
Details siehe Curriculum Vitae
Wat nu? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#185 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von PeB » So 11. Nov 2018, 11:51

AlTheKingBundy hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben: Darum dreht es sich nicht. Ist dir nicht der Auftrag bekannt, den Jesus hatte?
Kenn ich:
Matthäus 24,14 hat geschrieben:Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.

Anscheinend kennst Du den Auftrag nicht. Hat Jesus Mat 24,14 ausgeführt?
Hier steht nicht: Er wird das Evangelium in der ganzen Welt predigen, sondern es wird gepredigt werden in der ganzen Welt, bevor das Ende kommt.
Dein Ende war bereits 70 n. Chr. und deine "ganze Welt" besteht demnach aus ein paar Dutzdend Männern und Frauen, denen das Evangelium bis dato gepredigt war.
Aber du wirst es nicht erkennen, weil dein Herz verstockt ist.

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Ska'ara
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#186 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Ska'ara » So 11. Nov 2018, 11:52

Pluto hat geschrieben:Erstens gibt es menschliche Funde die wesentlich älter sind als A&E, und zweitens lassen sich weder Biologie, noch tektonische Kontinentalbewegungen mit der Sintflut vereinbaren.
Du stellst auch Behauptungen auf, die ich selber kaum nachprüfen kann. Es bleibt also nur den "Wissenden" vorbehalten, der Wissenschaft zu glauben.

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#187 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Pluto » So 11. Nov 2018, 11:52

Hemul hat geschrieben:Da gibt es auch noch andere wie z.B. der Nachfolgende. Dieser hat sich auch intensiv mit dem Ursprung des Lebens befasst. Er kam aber zu ganz anderen Ergebnissen als deine Kronzeugen Darwin und Wallace: :roll: http://www.weloennig.de/internetlibrary.html
Wolf-Ekkehard Lönnig
Dr. rer. nat., Mutations- und Transposongenetiker, mehr als 30 Jahre in der empirischen Forschung,
mehr als 2,1 Millionen Pflanzen evaluiert (7 Jahre Universität Bonn, 25 Jahre Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung (MPIZ), retired), bisher über 45 Jahre Studium der Ursprungs- und Evolutionsforschung insgesamt.
Details siehe Curriculum Vitae
Wat nu? :roll:
Das kann natürlich nur ein Kreationist wie Lönnig über sich selbst sagen. Lönnig ist ein aufgeblasener Dummkopf, der auch noch die Frechheit besitzt, sich selbst zum Mittelpunkt von Allem zu machen.

Das unterscheidet mich von Lönnig.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#188 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Pluto » So 11. Nov 2018, 11:55

Ska'ara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Erstens gibt es menschliche Funde die wesentlich älter sind als A&E, und zweitens lassen sich weder Biologie, noch tektonische Kontinentalbewegungen mit der Sintflut vereinbaren.
Du stellst auch Behauptungen auf, die ich selber kaum nachprüfen kann. Es bleibt also nur den "Wissenden" vorbehalten, der Wissenschaft zu glauben.
Hast du auch Beispiele?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#189 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Hemul » So 11. Nov 2018, 11:56

sven23 hat geschrieben:Naja, wenn Jesus sich schon bei der Naherwartung geeirrt hat, dann sollte man ihm auch den Irrtum bei der Sintflut zugestehen. ;)
Hallo sveni! :wave:
Ist Matthäus 16:28 nicht ein altes ausgelutschtes widerlegtes Argument? 8-)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#190 Re: Gab es Adam, so wie wir es aus der Bibel kennen?

Beitrag von Pluto » So 11. Nov 2018, 11:58

Hemul hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Naja, wenn Jesus sich schon bei der Naherwartung geeirrt hat, dann sollte man ihm auch den Irrtum bei der Sintflut zugestehen. ;)
Hallo sveni! :wave:
Ist Matthäus 16:28 nicht ein altes ausgelutschtes widerlegtes Argument? 8-)
Du hast recht, Hemul: Es ist ein Argument; aber warum ausgelutscht oder widerlegt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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