Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

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Bastler
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#181 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Bastler » Sa 28. Mai 2016, 16:48

sven23 hat geschrieben:Einverstanden. Und die Fakten besagen nun mal, dass es sich bei der Sinflutgeschichte um kein historisches Ereignis handeln kann, sondern um Mythologie, Allegorie, Metapher oder was auch immer.
Die Fakten sagen einfach gar nichts. Es gibt keine weltweit sedimentierte Schlammschicht. Man kann nicht aus vorhanden Fakten schließen, sondern lediglich daraus, dass es kein solches Faktum gibt. An und für sich wäre dies kein seltenes Phänomen. Es gibt sicherlich vieles, was geschehen ist, sich aber nicht ausreichend dokumentiert hat. Wenn man allerdings bedenkt, dass sich die Sintflut zu Zeiten ereignet haben muss, in denen es bereits Menschen gegeben hat - ein geologischer Klacks - dann ist das Nichtvorhandensein von Spuren eines globalen Ereignisses wirklich sehr auffällig.

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seeadler
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#182 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von seeadler » Sa 28. Mai 2016, 16:56

sven23 hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Solange hier der Glaube und die Wissenschaft als sich gegenseitig ausschließende Betrachtungsweisen existieren, werden wir niemals objektiv ermitteln können, ob es die Sintflut zunächst einmal grundsätzlich gegeben haben kann. Die Gegner der Sintflut bringen nicht wirklich eindeutig nachvollziehbare Argumente, die einen solchen Vorgang wirklich negieren.

Spielen wir doch das Szenario einfach so, wie ich es nunmehr schon mehrfach angesprochen habe, einfach durch.

Und warum kannst du es nicht einfach bei einem allegorischen Verständnis belassen?

Weil die grundsätzliche Frage aufgrund des Titels lauten muss: Ist es überhaupt möglich, dass es eine globale Überschwemmung gegeben haben kann. Und diese Frage kann ich mit Ja beantworten.

Wann diese nun statt gefunden haben soll, und ob es da schon Menschen gab, ist zunächst einmal irrelevant.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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Savonlinna
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#183 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Mai 2016, 17:07

sven23 hat geschrieben:Trotzdem haben sie abgeschrieben, das ist unbestritten. Das zu begreifen ist ja auch nicht allzu schwer, wenn der Gilgameschtext 1000 Jahre älter ist und ganze Passagen fast wörtlich übernommen worden sind. :roll:
So denkt sich das der Amateur, "unbestritten".

Trotzdem ist das eine amateurhafte Aussage.
Zuletzt geändert von Savonlinna am Sa 28. Mai 2016, 17:09, insgesamt 1-mal geändert.

Pluto
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#184 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » Sa 28. Mai 2016, 17:07

Bastler hat geschrieben:Die Fakten sagen einfach gar nichts. Es gibt keine weltweit sedimentierte Schlammschicht. Man kann nicht aus vorhanden Fakten schließen, sondern lediglich daraus, dass es kein solches Faktum gibt. An und für sich wäre dies kein seltenes Phänomen. Es gibt sicherlich vieles, was geschehen ist, sich aber nicht ausreichend dokumentiert hat. Wenn man allerdings bedenkt, dass sich die Sintflut zu Zeiten ereignet haben muss, in denen es bereits Menschen gegeben hat - ein geologischer Klacks - dann ist das Nichtvorhandensein von Spuren eines globalen Ereignisses wirklich sehr auffällig.
Wie ich meine, irrst du, lieber Bastler.

Ich habe mir vor einigen Jahren in einem anderen Forum die Mühe gemacht, sechs Gründe aufzuzählen, warum die Sintflut unmöglich global gewesen sein kann.
1.) Das Fehlen jeglicher geologischer Spuren einer solchen Sintflut.
2.) Das fehlen eine genetischen Flaschenhalses in den Tieren.
3.) Das Inselproblem (wie kam das Känguru nach Australien?)
4.) Das anschließende Verschwinden der riesigen Wassermassen.
5.) Nahrungsmittelmangel nach der Sintflut (was haben die Tier gefressen)?
6.) Das wundersame Überleben von Süß- und Salzwasserfischen.


Eine unbefriedigende Klärung auch nur eines einzigen dieser Punkte genügt schon, um die den Sintflut-Mythos als Ganzes zu widerlegen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#185 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Mai 2016, 17:37

Bastler hat geschrieben: Die Fakten sagen einfach gar nichts.
Die Fakten sagen dann nichts, wenn man sie ignoriert. Allein schon das Fehlen des genetischen Flaschenhalses hat eine vernichtende Aussagekraft.
Von vielen anderen Fragen ganz zu schweigen.
Prof. Zimmer spricht einige Punkte in dem Video am Anfrang des Threads an.
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#186 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Mai 2016, 17:39

seeadler hat geschrieben:
Weil die grundsätzliche Frage aufgrund des Titels lauten muss: Ist es überhaupt möglich, dass es eine globale Überschwemmung gegeben haben kann. Und diese Frage kann ich mit Ja beantworten.

Wann diese nun statt gefunden haben soll, und ob es da schon Menschen gab, ist zunächst einmal irrelevant.
Nein, es geht um die biblische Sintflut. Und in dieser Geschichte ist die Existenz von Menschen nun mal nicht irrelevant.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#187 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Pluto » Sa 28. Mai 2016, 17:52

seeadler hat geschrieben:Weil die grundsätzliche Frage aufgrund des Titels lauten muss: Ist es überhaupt möglich, dass es eine globale Überschwemmung gegeben haben kann. Und diese Frage kann ich mit Ja beantworten.
Mit welcher Begründung denn?
Gefühle reichen nicht aus, wenn sie mit den Fakten nicht kompatibel sind.

seeadler hat geschrieben:Wann diese nun statt gefunden haben soll, und ob es da schon Menschen gab, ist zunächst einmal irrelevant.
Im Gegenteil, es ist SEHR relevant das Menschen betroffen waren.
Denn nur aus der Erinnerung des Menschen, konnte ein solcher Mythos entstehen, oder glaubst du sie haben sich die ganze Geschichte aus den Fingern gesogen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#188 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Mai 2016, 18:03

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Trotzdem haben sie abgeschrieben, das ist unbestritten. Das zu begreifen ist ja auch nicht allzu schwer, wenn der Gilgameschtext 1000 Jahre älter ist und ganze Passagen fast wörtlich übernommen worden sind. :roll:
So denkt sich das der Amateur, "unbestritten".

Trotzdem ist das eine amateurhafte Aussage.
Wenn du eine bessere Erklärung dafür hast, dass mesopotamische Schreiber Textpassagen in prophetischer Weitsicht übernommen haben, die erst 1000 Jahre später von jüdischen Schreibern verfasst wurden, dann lass hören. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#189 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von Bastler » Sa 28. Mai 2016, 18:11

Pluto hat geschrieben:Ich habe mir vor einigen Jahren in einem anderen Forum die Mühe gemacht, sechs Gründe aufzuzählen, warum die Sintflut unmöglich global gewesen sein kann.
1.) Das Fehlen jeglicher geologischer Spuren einer solchen Sintflut.
2.) Das fehlen eine genetischen Flaschenhalses in den Tieren.
3.) Das Inselproblem (wie kam das Känguru nach Australien?)
4.) Das anschließende Verschwinden der riesigen Wassermassen.
5.) Nahrungsmittelmangel nach der Sintflut (was haben die Tier gefressen)?
6.) Das wundersame Überleben von Süß- und Salzwasserfischen.


Eine unbefriedigende Klärung auch nur eines einzigen dieser Punkte genügt schon, um die den Sintflut-Mythos als Ganzes zu widerlegen.
Mit diesen Argumenten kannst du gegen einen Mythos gar nichts ausrichten, weil ein Mythos die Geschehensdarstellungen nicht der Realität entnimmt.

1+2 beziehen sich nicht auf Fakten, sondern eben auf Nichtfakten.
3-6 sind rationale Schlüsse und kein Report von Fakten.

Die Gegenargumentation kann sehr simpel aufgebaut sein. "Pluto, du rechnest eben nicht mit Wundern. Dir fehlt der Glaube an die Allmacht Gottes. Für all das, was du da benennst, kann Gott eine prima Erklärung geben. Aber er petzt sie nicht an Menschen. Deshalb kann ich dir deine Fragen nicht beantworten, sondern dich nur bearbeiten, endlich den wahren Glauben anzunehmen." Punkt. Fertig. Kurz und knapp und irgendwie richtig. Und der Argumentierende ist damit sogar jeglicher Bringschuld an Fakten enthoben.

Mir gegenüber können solche Argumentationen noch ein wenig steifer werden, weil ich doch bekennender Christ bin. "Bastler, dein Glaube ist lax, inkonsequent, nur partiell vorhanden! Glaubst du denn nicht an die Allmacht Gottes? Was für ein komischer Gläubiger bist du denn eigentlich?"

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seeadler
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#190 Re: Kann die Erzählung von der Sintflut historisch gemeint sein?

Beitrag von seeadler » Sa 28. Mai 2016, 18:18

sven23 hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:
Weil die grundsätzliche Frage aufgrund des Titels lauten muss: Ist es überhaupt möglich, dass es eine globale Überschwemmung gegeben haben kann. Und diese Frage kann ich mit Ja beantworten.

Wann diese nun statt gefunden haben soll, und ob es da schon Menschen gab, ist zunächst einmal irrelevant.
Nein, es geht um die biblische Sintflut. Und in dieser Geschichte ist die Existenz von Menschen nun mal nicht irrelevant.

Sehe ich nicht so! Zunächst muss die Frage geklärt werden, ob eine globale Überschwemmung möglich ist oder nicht. Da ist die Frage, ob es da Menschen gab, erst einmal nicht von Bedeutung.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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