Du bist im Besitz der Wahrheit. Gratulation. Leider ist das der denkbar schlechteste Einstieg in einen Dialog. Der Segen Gottes sei mit dir.Travis hat geschrieben:Denn trotz auf die Zielgruppe abgestimmter Rhetorik bzw. sozialer Vorgehensweise bleibt die Wahrheit immer gleich.
Was war an Kains Opfer verkehrt?
#161 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
#162 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
Ich mische mich mal ein.
Ich vertrete die Auffassung, dass Gott den Menschen NICHT als unsterbliches Wesen erschaffen hat. Unsterblich wäre er geworden, wenn
er von den Früchten des "Baumes des Lebens" gegessen hätte. Das hat er offensichtlich aber nicht, denn Gott verwehrte ihm nach seiner Vertreibung aus dem Paradies den Zugang zum Lebensbaum, DAMIT er nicht das ewige Lebens erlangte.
Das ist die klare Aussage in Gen. 3:21. Damit ist der paulinischen Interpretation, dass mit der Sünde Adams der Tod in die Welt kam, der Boden entzogen; denn Adam war auch vor dem Sündenfall sterblich. Die Aussage Gottes, dass Adam nach dem Genuss der Frucht des Erkenntnisbaumes sterben würde, bedeutete nichts anderes, als dass Gott dann seinem Geschöpf den Zugang zum Lebensbaum verwehren und Adam wieder zu Staub werden würde.
Ich vertrete die Auffassung, dass Gott den Menschen NICHT als unsterbliches Wesen erschaffen hat. Unsterblich wäre er geworden, wenn
er von den Früchten des "Baumes des Lebens" gegessen hätte. Das hat er offensichtlich aber nicht, denn Gott verwehrte ihm nach seiner Vertreibung aus dem Paradies den Zugang zum Lebensbaum, DAMIT er nicht das ewige Lebens erlangte.
Das ist die klare Aussage in Gen. 3:21. Damit ist der paulinischen Interpretation, dass mit der Sünde Adams der Tod in die Welt kam, der Boden entzogen; denn Adam war auch vor dem Sündenfall sterblich. Die Aussage Gottes, dass Adam nach dem Genuss der Frucht des Erkenntnisbaumes sterben würde, bedeutete nichts anderes, als dass Gott dann seinem Geschöpf den Zugang zum Lebensbaum verwehren und Adam wieder zu Staub werden würde.
#163 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
Gott lehrt und der Mensch lernt nach der Prämisse "try and error".Helmuth hat geschrieben:Es geht wieder um die Gretchenfrage: Ja, wenn Gott das wusste, warum das alles? Baum weg, Problem weg. Warum nicht so? Eine Erklärung, die mir einfällt ist, Gott wollte von Anfang an den Menschen über "Gut und Böse" lehren, aber nach seiner Weise.
#164 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
Spannender Gedanke.Münek hat geschrieben:Ich mische mich mal ein.
Ich vertrete die Auffassung, dass Gott den Menschen NICHT als unsterbliches Wesen erschaffen hat. Unsterblich wäre er geworden, wenn
er von den Früchten des "Baumes des Lebens" gegessen hätte. Das hat er offensichtlich aber nicht, denn Gott verwehrte ihm nach seiner Vertreibung aus dem Paradies den Zugang zum Lebensbaum, DAMIT er nicht das ewige Lebens erlangte.
Das ist die klare Aussage in Gen. 3:21. Damit ist der paulinischen Interpretation, dass mit der Sünde Adams der Tod in die Welt kam, der Boden entzogen; denn Adam war auch vor dem Sündenfall sterblich. Die Aussage Gottes, dass Adam nach dem Genuss der Frucht des Erkenntnisbaumes sterben würde, bedeutete nichts anderes, als dass Gott dann seinem Geschöpf den Zugang zum Lebensbaum verwehren und Adam wieder zu Staub werden würde.
Somit wäre die Unsterblichkeit im Paradies ebenso eine "Option" gewesen wie die Sterblichkeit. Die Entscheidung vor der Adam und Eva standen lautete also nicht: vom Baum der Erkenntnis essen oder nicht, sondern: vom Baum der Erkenntnis ODER vom Baum des Lebens essen.
Was wählt ihr: das Leben oder die Erkenntnis von Gut und Böse?
Gefällt mir.
Erinnert mich an die Option, vor der angehende Erwachsene stehen:
bleiben sie im Elternhaus wohnen oder begeben sie sich in die Welt hinaus?
Daraus folgen aber zwangsläufig Konsequenzen:
- wenn sie im Elternhaus bleiben, dann sorgt "der Vater" weiterhin für sie.
- wenn sie Erkenntnis außerhalb suchen, sind sie fortan selber verantwortlich für alles, was sie tun, inklusive ihrer "Sünden".
So würde ich die Geschichte eigentlich gerne verstehen.
Die Option lautete also ins "Biblische" übersetzt:
- im Haus des Vaters bleiben und dort vom Baum des Lebens essen
oder
- vom Baum der (Selbst-)Erkenntnis von Gut und Böse essen und selbstverantwortlich Teil der materiellen Welt werden.
Wenn dem so wäre, würde sich für mich daraus auch ein Sinn dafür ergeben, warum Gott Kains Opfer ablehnt. Das hat ursächlich mit dem Sündenfall zu tun. Denn was ist passiert?
Gottes Vorgabe: pflegt und erhaltet die Schöpfung!
die Verfehlung des Menschen: er aß vom verbotenen Baum der Erkenntnis von Gut und Böse mit der Konsequenz des Ackerbaus.
Denn: warum sollte man Ackerbau betreiben, wenn der Tisch der Schöpfung gedeckt ist?
Antwort: für den Profit, die Wertabschöpfung!
Somit ist der Sündenfall durch das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gewissermaßen die Entdeckung und Etablierung der Hure Babylon, mit der die könige auf Erden Hurerei treiben und die Kaufleute auf Erden reich werden von ihrer großen Üppigkeit.
Insofern war das Opfer Kains eine "Gewinnabschöpfung", wober er vom Mehrwertsertrag einen Teil als Opfer an Gott weitergegeben hat. Insofern war das kein echtes Opfer, das Kain ein Opfer abverlangt hätte. Anders bei Abel, der die Erstlinge seiner Herde opfert, die er nicht nach Gewinnmaximierungsvorstellungen großegezogen hat.
Soweit die linke Deutung.

#165 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
PeB hat geschrieben:Spannender Gedanke.
Somit wäre die Unsterblichkeit im Paradies ebenso eine "Option" gewesen wie die Sterblichkeit. Die Entscheidung vor der Adam und Eva standen lautete also nicht: vom Baum der Erkenntnis essen oder nicht, sondern: vom Baum der Erkenntnis ODER vom Baum des Lebens essen.
Was wählt ihr: das Leben oder die Erkenntnis von Gut und Böse?
Gefällt mir.
Den Gedanken finde ich jetzt auch sehr interessant. Vor allem ist der (für mich) neu. Und das gibt wieder viel Neues zum Nachdenken - danke für die Anregung ....

#166 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
So ähnlich verstehe ich die Erzählung auch, aber nicht ganz so dramatisch:PeB hat geschrieben:Erinnert mich an die Option, vor der angehende Erwachsene stehen:
bleiben sie im Elternhaus wohnen oder begeben sie sich in die Welt hinaus?
Daraus folgen aber zwangsläufig Konsequenzen:
- wenn sie im Elternhaus bleiben, dann sorgt "der Vater" weiterhin für sie.
- wenn sie Erkenntnis außerhalb suchen, sind sie fortan selber verantwortlich für alles, was sie tun, inklusive ihrer "Sünden".
Adam und Eva standen lautete also nicht: vom Baum der Erkenntnis essen oder nicht, sondern: vom Baum der Erkenntnis ODER vom Baum des Lebens essen.
Der Mensch hat nicht die Option ewig das Leben im Elternhaus zu genießen, weil er sich entwickelt und seine Liebesfähigkeit damit auch. Zur Liebe zu den Eltern kommt die Liebe zu seiner Frau (ihrem Mann) hinzu. Das ist kein Entweder liebt der Mensch seine Eltern oder seinen (Geschlechtspartner), sobald sich im Menschen die göttliche Kraft des Menschenmachens in der erotischen Liebe entfaltet hat. Seid fruchtbar und mehret euch, war doch der Plan Gottes.
Doch damit kommt auch die Verantwortung für die eigenen Kinder ins Spiel und es gibt kein zurück mehr in dieses von den Eltern behütete, sorgenfreie Leben unter den Fittichen der Eltern. Nur dafür steht der Engel: Es gibt kein zurück in die Kindheit mehr. Aus dem wunderbaren Abenteuerspielplatz, dem Garten Eden der Kindheit, ist unwiederbringlich ein landwirtschaftlicher Betrieb geworden. Die Liebe ist jetzt noch größer geworden, denn sie umschließt jetzt, neben Gott und dem Partner auch noch die eigenen Kinder. Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst.
Es ist die erste Exoduserzählung in der Bibel, und alle Eltern kennen die Plagen die damit verbunden sind, wenn der Nachwuchs in das Alter kommt, sich der neuen Liebe zuzuwenden und dann bald für alle erkennbar wird, dass da noch ein anderes Lebendiges ins Spiel kommt. Der Mensch nannte seine Frau Eva, weil sie unübersehbar Mutter, des künftigen "Ein und Alles" wird. Was als Strafe Gottes gedeutet wird, sind schlicht die Themen, die in dieser Zeit besprochen werden, wenn die Eltern feststellen müssen, dass sie demnächst Oma und Opa werden. Mama, wird die Geburt sehr schmerzhaft? Ja. Deine Familie zu ernähren, wird nicht leicht werden, mein Sohn. Da musst du jetzt ranklotzen, und wirst dabei ganz schön ins Schwitzen kommen. Dein selbst verantwortetes Leben, wirst du nicht mehr los, bis du zum Staub zurückkehrst, von dem du genommen bist.
Niemand sollte von seinen Eltern abfallen, wenn er erwachsen wird. Meist freut sich die ganze Familie über den Nachwuchs. Die frisch gebackenen Eltern sind froh, dass alles "sehr gut" gelaufen ist mit Hilfe von Oma und Opa, in deren Bild sie geschaffen wurden, als Mann und Frau um die Erde zu füllen. Das bringt Eva nach der Geburt ihres Sohnes zum Ausdruck: Ich habe einen Mann gewonnen, mit der Hilfe von JHWH. Der der Mensch hat ohne sich zu schämen, diese neue Form der Liebe an seiner Nacktheit erkannt, zu der Zeit, zu der jedem Menschen Schurze wachsen und das bedecken, das so viel Freude ins Leben bringt.
Die von Gott "genormte" Geschichte der Liebe wird hier erzählt und kein Sündenfall, der angeblich erklärt, wie das Böse in die Welt kam. Nein das ist die Geschichte, wie die Liebe Gottes in die Welt kommt, das Gott- und Urvertrauen, das Leben Bejaende, dass der Mensch braucht, um alt und lebenssatt dem Tod zu begegnen am Ende des 6. Tages, dem Tage des Menschen - jedes Menschen. An diesem Tag gilt es, verantwortungsvoll zu Lieben, indem man das Gute und Böse erkennt und sich für das Gute entscheidet. Und siehe, es war und ist so sehr gut.
#167 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
Andreas hat geschrieben:Die von Gott "genormte" Geschichte der Liebe wird hier erzählt und kein Sündenfall, der angeblich erklärt, wie das Böse in die Welt kam. Nein das ist die Geschichte, wie die Liebe Gottes in die Welt kommt, das Gott- und Urvertrauen, das Leben Bejaende, dass der Mensch braucht, um alt und lebenssatt dem Tod zu begegnen am Ende des 6. Tages, dem Tage des Menschen - jedes Menschen. An diesem Tag gilt es, verantwortungsvoll zu Lieben, indem man das Gute und Böse erkennt und sich für das Gute entscheidet. Und siehe, es war und ist so sehr gut.
Auch eine interessante Version für die Bedeutung dieser Geschichte - danke für die Anregung zum Nachdenken.

#168 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
Richtig - und dieses an die Menschen gerichtete Vermehrungsgebot war nicht auf den Garten Eden beschränkt, sondern schloss die gesamte Erde ein.Andreas hat geschrieben: Seid fruchtbar und mehret euch, war doch der Plan Gottes.
- 1Johannes4
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#169 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
Hallo zusammen,
weder muss etwas an Kain verkehrt gewesen sein noch an seinem Opfer. In Bezug zu Jakob und Esau wird diese Möglichkeit sehr deutlich im Römerbrief von Paulus dargelegt - widerspricht aber eben auch modernem naturwissenschaftlichem Denken, das in allem nach Ursache-Wirkung-Zusammenhängen sucht und Gott als mögliche Ursache ausschließt bzw. unberücksichtigt lässt.
Grüße,
Daniel.
weder muss etwas an Kain verkehrt gewesen sein noch an seinem Opfer. In Bezug zu Jakob und Esau wird diese Möglichkeit sehr deutlich im Römerbrief von Paulus dargelegt - widerspricht aber eben auch modernem naturwissenschaftlichem Denken, das in allem nach Ursache-Wirkung-Zusammenhängen sucht und Gott als mögliche Ursache ausschließt bzw. unberücksichtigt lässt.
â€â€Römer‬ â€9:10-16‬ â€ELB‬‬Nicht allein aber das, sondern auch als Rebekka schwanger war von Einem, von Isaak, unserem Vater, selbst als die Kinder noch nicht geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten (auf daß der Vorsatz Gottes nach Auswahl bestände, nicht aus Werken, sondern aus dem Berufenden), wurde zu ihr gesagt: "Der Größere wird dem Kleineren dienen"; wie geschrieben steht: "Den Jakob habe ich geliebt, aber den Esau habe ich gehaßt." Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Das sei ferne! Denn er sagt zu Moses: "Ich werde begnadigen, wen ich begnadige, und werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme". Also liegt es nun nicht an dem Wollenden, noch an dem Laufenden, sondern an dem begnadigenden Gott.
Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.
#170 Re: Was war an Kains Opfer verkehrt?
Eben!Andreas hat geschrieben:Der Mensch hat nicht die Option ewig das Leben im Elternhaus zu genießen
Auch der "Rauswurf" aus dem Paradies folgte dieser Zwangsläufigkeit. Trotzdem stand zu diesem Zeitpunkt die dafür notwendige Entscheidung an. So wie diese auch für einen angehenden Erwachsenen ansteht, wenn er beschließt auszuziehen.