Münek hat geschrieben:Langsam, mein Lieber. Niemand weiß, was "SEELE" sein soll und ob eine solche überhaupt existiert
Mit der Seele ist ganz einfach das lebende Wesen (oder die „
Person“) eines Menschen und sein inneres Bewusstsein gemeint, was erst mal ganz unabhängig von der religiösen Idee einer unsterblichen Seele ist. Das griechische Wort für Seele „
psyche“ kann auch Schmetterling bedeuten im Sinne von bewegender Lebenskraft. Oder „
psycho“, was „
hauchen, atmen“ bedeutet, während das lateinische Wort „
anima“ von dem griechischen Wort „
anemos“ kommt, was „
Wind“ bedeutet.
Der Mensch erfährt sich als ein Wesen, welches „
durchatmet“ oder „
durchweht“ von Leben wird. Was dieses Leben ist - und ob es über den Tod hinaus existiert - das ist dann eine weiterführende Frage. Die biblische Sichtweise ist dazu jedenfalls sehr klar:
„Seele
Wortbedeutung
(...) Das hebr. Wort näfäsch bedeutet ursprünglich Kehle und dann den Atem, den Lufthauch, der durch sie eingezogen oder ausgestoßen wird. Das griech. Wort psyche ist dem hebr. in seiner Grundbedeutung recht ähnlich: es meint zunächst einen (kühlenden) Hauch, den Lebenshauch (vgl. die Redewendung: "sein Leben aushauchen").
In beiden Testamenten kommt das Wort sehr häufig vor (AT: 755mal, NT: 102mal). Es ist einer meistgebrauchten Begriffe zur Beschreibung des ganzen Menschen. Deshalb übersetzen neuere Übersetzungen den hebr. Begriff in 1Mo 2,7 u.a. statt mit "lebendige Seele" zu Recht mit "lebendes Wesen" oder "Lebewesen"; (...)
Der Begriff in der Bibel
(...) Der Gebrauch des Wortes in der Bibel wird festgelegt durch eine wichtige Aussage im Schöpfungsbericht, 1Mo 2,7: "Da machte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase." Dann heißt es bezeichnenderweise nicht: Und so bekam der Mensch eine lebendige Seele, sondern: "Und so ward der Mensch eine lebendige Seele." Daher gilt: Der Mensch hat nicht eine Seele, er ist Seele. Diese Seele tritt leibhaft in Erscheinung, sie ist ohne Leib nicht denkbar. (...)
Der ntl. Gebrauch des Wortes folgt ziemlich genau dem AT. Leib und Seele werden zwar voneinander unterschieden, aber nie voneinander getrennt.
1. Es bleibt dabei, dass die Seele nur leibhaft vorstellbar ist - das NT kennt keine "unsterbliche Seele", die abgesehen vom Leib denkbar wäre. "Seele" ist auch hier das von Gott gegebene personhafte Leben (...)“
http://www.wer-ist-gott.org/textsammlun ... che-seele/
Die Seele ist also ein reales, erfahrbares und beschreibbares Phänomen, weshalb es solche Beschreibungen auch in allen Kulturen und Religion gibt. Beispielsweise bedeutet das gotische Wort "saiwala" bunt, bewegt, schillernd, ganz ähnlich wie das oben aufgeführte. Die Seele ist das belebende und bewegende Prinzip, welches uns zu lebendigen Wesen macht.
Mit dem Begriff "Seele" zu operieren/argumentieren, hat etwas Fragwürdiges/Unseriöses - und damit Unbeachtliches
Viel problematischer und fragwürdiger finde ich Seelenvergessenheit, die heute leider weit verbreitet ist und daran krankt die Welt.
Wenn "individuelle Bewusstseine" schon seit Jahrtausenden subjektiv wahrgenommen haben, dass die Sonne die Erde umkreist, weil sich unser Zentralgestirn jeden Morgen in strahlender Schönheit im Osten über den Horizont erhebt und viele Stunden später im Westen abtaucht, ändert dies nichts an der Tatsache, dass sich diese Wahrnehmung als falsch erwiesen hat.
Du hast den Gedanken von Seeadler noch nicht verstanden. Die Frage, wie unsre erlebte Subjektivität und das Universum zusammen hängen beschäftigt die Menschen schon lange.... und viele Menschen haben das zugunsten einer spirituellen Denkweise aufgelöst.... was bedeutet, dass Bewusstsein fundamental zum Universum dazu gehört.
Nicht die Bibel, sondern Kopernikus lässt grüßen.
Die Bibel ist bekanntlich kein naturwissenschaftliches Fachbuch. Wenn die Bibel selbst sagt, dass der Buchstabe tötet und der Geist lebendig macht, dann will sie offenbar nicht wörtlich genommen werden. Warum liest Du selbst sie wie ein Bibelfundamentalist und kommst nie darüber hinaus?
Das langweilt mich. Daran beteilige ich mich nicht mehr. Ich erwidere jedenfalls gerne den Gruß von beiden.