#161 Re: Verdammnis und Tod durch den Einen. Wen?
Verfasst: Mo 23. Mär 2020, 16:39
Eben, Jesus sah sich als Jude nur zu seinen jüdischen Glaubensbrüdern gesandt. Ihnen galt seine Mahnung zur Umkehr und Eile, da das endzeitliche Gericht unmittelbar bevorstand, dem niemand entkommen konnte. Was anderes wäre im gar nicht in den Sinn gekommen. Die spätere Heidenmissionierung war quasi eine Notlösung, damit die neue Sekte überhaupt eine Zukunftchance haben konnte. Innerhalb des Judentums war die Sache erledigt. Ein Prophet, der wie ein Verbrecher hingerichtet worden war, konnte im jüdischen Messiasverständnis niemals der prohezeite sein.Giovanni146 hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 11:36Solange in gewissen christlichen Glaubenskreisen noch nicht erkannt wird, dass Jesus nur zu den Verlorenen Schafen des Hauses Israel geschickt wurde, um sie von den ihnen durch Mose aufgehalsten gottlosen Gesetzlichkeiten zu erlösen, sie davon abzubringen Mitmenschen für dies und das zu ermorden, wird Gottes damaliger Heilsplan für jene Gegend und überhaupt niemals die vorgesehenen Guten Früchte bringen.
Es ist in der Forschung umstritten, ob Mose überhaupt eine historische Figur war.Giovanni146 hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 11:36Mose behauptete stets Gott hätte ihn damit beauftragt. Sein ewigzorniges Gegenüber, Gott des Zorns und der Vernichtung oder "Kriegsgott der Hebräer" wennschon, war aber weder auf gelebte Liebe noch auf Frieden oder Barmherzigkeit bedacht sondern auf Zufügung von Schaden bei Mensch Tier und Umwelt.
Der Exodus mutet sich ja keineswegs wie ein Tatsachenbericht an sondern wie ein einstiger Fantasy-Roman, dem in damaliter Zeit zu unrecht Wahrheitsgehalt zugeordnet wurde.
Aber behaupten nicht alle Protagonisten in der Bibel in göttlichem Auftrag zu handeln oder zu schreiben?
So viel ich aber weiß, taten dies die Evangelisten und Paulus nicht.
Die Behauptung, es handele sich um die göttlich inspirierte und irrtumsfreie Schrift, stammt von der späteren Kirche. Zusammen mit der Idee, den unbekannten Evangelisten Apostelnamen zu geben, sollte das wohl die Glaubwürdigkeit der in weiten Teilen unhistorischen Legenden erhöhen.
Das Johannesevangelium unterscheidet sich grundsätzlich von den synoptischen. Nach Ansicht der Forschung enthält es aber kaum authentische Jesusaussagen. Es gilt als weitgehend freie Erfindung eines unbekannten Autors um ca. 100 n. Chr.Giovanni146 hat geschrieben: ↑Mo 23. Mär 2020, 11:36Im Johannesevangelium vermisse ich die Gleichnisse, die bei allen 3 Synoptiker aufgeführt sind. Doch das in den Johannesbriefen offenbarte Gottverständnis ist mit dem durch Jesus Christus ihnen zur Einsicht gegebenen weitgehend kompatibel.