Hexenjagd hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 00:26
Im Wissen das es passieren könnte. Oder wozu sollte eine Warnung Sinn machen die eine Mutter auspricht wo sie weiß das es sowieso geschieht?
Um sich ein besseres Gewissen machen zu köennen?
Nee - um es rauszuschieben. ----- Der Seufzer "Man redet sich den Mund fusselig, aber irgendwann tun sie's doch" ist oft zu hören.
Tree of life hat geschrieben: ↑Sa 24. Aug 2019, 00:49
Wozu hat der den Baum in den Garten gepflanzt?
Und: Warum hat er ihn NICHT gepflanzt?
Normalerweise hört man, dass Gott den Gehorsam erproben wollte - das scheint mir schlicht zu naiv und Gottes nicht würdig. - Stell Dir eine Mutter vor, die in einer Friede-Freude-Eierkuchen-Situation ("Paradies") zum Kind sagt:
"Uns geht's zu gut - jetzt machen wir mal einen Test (klingt fast nach Dschungel-Camp) - wenn Du (MEIN Kind!) dabei versagst, schmeiß ich Dich raus - und tot bist Du dann auch so gut wie".
Da stimmt was nicht.
Mit anderen Worten: Wofür steht dieser Paradies-Mythos? Für eine geistige Wahrheit. ---- Der Mensch ist geschaffen, um zu erkennen, was gut und böse ist - ansonsten ist er ein Vasall Gottes, der ihn nur anhimmeln kann wie ein Kleinkind, das wieder mal gesäugt werden will. - Um aber zu erkennen, muss es raus aus dem Haus, wenn es alt genug ist.
Dieser Punkt ist erreicht, als Gott dem Menschen einen Partner gibt, damit er dabei nicht allein sein möge - dadurch entstehen Mann und Frau. - Zur Erinnerung: Im NT steht, dass es im himmlischen Reich keine Geschlechter mehr geben wird - also Du als Frau und ich als Mann werden "Adam" sein - geschlechtsfreier Mensch. - Man erkennt sich noch gegenseitig als "Tree of Life" und "Closs", aber nicht mehr als Mann und Frau. - Was anderes ist das Paradies, als eine Version des Himmlischen Reichs?
Diese Partnerschaftsbeschaffung geschieht in der Genesis UNMITTELBAR vor dem "Fall" - umgekehrt: Ohne das hätte es den Fall nicht gegeben - zumindestens ist der Text so inszeniert.
Ziel der ganzen Geschichte ist, dass der Mensch nach seinen "Lehr- und Wanderjahren" als geistig Erwachsener Gott entgegentreten kann: "Ich erkenne Dich Gott als das, was Du bist - denn ich bin durch die Mühle von gut und böse gegangen" (dazu muss man nicht sein wie Gott - ich meine es im Sinne der "Visio Beatifica").
Nebenbei: Sogar die RKK versteht die Genesis nicht als historisches Geschehen vor meinetwegen 6.000 Jahren, sondern "nur" als historisch in DEM Sinne, dass das, was in der Genesis passiert, irgendwann historisch in der Menschheitsgeschichte passiert ist (der erste Mensch, der bewusst und transzendent zwischen gut und böse unterscheiden konnte) und jeden Tag bei uns passiert (das Embryo, das sich so weit entwickelt, dass es erstmals bewusst und transzendent zwischen gut und böse unterscheiden kann).
Frage halbwegs beantwortet?