Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

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Bastler
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#121 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Bastler » Di 31. Mai 2016, 20:36

Wie macht man das eigentlich?
Immer?
Nur?
Böse sein?

Hemul
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#122 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Hemul » Di 31. Mai 2016, 20:44

Bastler hat geschrieben:Also genau das, was Hitler über die weltverschworenen Juden gesagt hat und Erdogan über die Kurden sagt.
Eine ziemlich schlechte Ausrede, wie man an der Pauschalität erkennt. War auch das Denken und Handeln der Babys schon schlecht und böse?

Gott hat es vorausgesehen, dass die Babys vor der Flut genauso Böse und hinterhältig geworden wären wie jene Babys der Amalekiter die von den Israeliten gegen die ausdrückliche Anweisung ihres Bundesgottes damals verschont wurden u. die als Dank dafür danach später zu ihren Todfeinden wurden u. ihnen viel Leid und Kummer beschert haben.

5.Mose 25:17+18,
17 Denk daran, was Amalek dir angetan hat, als ihr aus Ägypten zogt, 18 wie er dich überfiel und hinter dir her ohne Gottesfurcht alle Schwachen erschlug, als du erschöpft und müde warst.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Bastler
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#123 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Bastler » Di 31. Mai 2016, 21:00

Sozusagen Präventivmorde. Auch davon halte ich nicht viel.

Die Ermordung ganzer amalekitischer Dörfer auf Befehl Gottes ist nicht viel besser.
Es ist das eine, dass man sich vor Feinden schützen darf. Wer wollte dies verwehren?
Etwas anderes sind Rachegedanken. "Denk daran, was Amalek dir angetan hat ..."
Das ist ein Graus! Und dieser Graus führt dazu, dass Gott (angeblich) dem Saul befiehlt, ein ganzes amalekitisches Dorf mit Mann und Maus und Säuglingen niederzumetzeln. Dieser Befehl ist ein Kriegsverbrechen. Das Kriegsverbrechen auch noch mit Rache zu begründen, ist nicht minder verbrecherisch.
Und als Gläubiger füge ich noch hinzu: Gott zu unterstellen, er wäre ein mörderischer Diktator und Kriegesverbrecher, ist ein Verbrechen der Bibelschreiber. Und zu dem Verbrechen kommt Blasphemie hinzu. Frevel.

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Savonlinna
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#124 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Savonlinna » Di 31. Mai 2016, 21:17

Mez hat geschrieben:
Ich behaupte dass es so einen bösartigen Gott nicht geben kann.
Ja, hier ebenso.

Aber es gibt Menschen, die viel, sehr viel dafür tun, dass man an die Existenz eines solchen bösartigen Gottes glaubt.
Und hier liegt die Mine! Warum wollen so viele Menschen, dass dieser bösartige Gott existiert?
Warum wollen so viele auf Deibel komm raus, dass es "das" Böse gibt?

Das scheint mir die einzig sinnvolle Frage. Und darauf könnte es Antworten geben.

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Bastler
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#125 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Bastler » Di 31. Mai 2016, 21:28

Vielleicht, dass ein guter Gott wohl kaum diese Welt geschaffen haben kann. Ein lieber Gott kommt vielen Menschen völlig unrealistisch vor.

Etwas gelassener betrachtet: Wenn man keine Antwort darauf hat, wie ein lieber Gott so viel Leiden zulässt, dann greift man doch lieber zu einem Gottesbild, das andere Vorteile bietet. Und häufig sind diese anderen Gottesbilder ein wenig satanistisch angehaucht: Das Gottesbild verkörpert dann eben Macht, Tatkraft, Rigorosität und fordert Gehorsam.

Das läge doch genau auf der Linie der Sintflutgeschichte. Gott setzt sich mit brutaler Gewalt gegen alle durch, die nicht tun, was er will. Er erweist sich als mächtig. Und er labert nicht lange, sondern tut was. Rigoros und so endgültig, wie der Tod.

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Bastler
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#126 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Bastler » Di 31. Mai 2016, 21:32

Mez hat geschrieben:Ich behaupte dass es so einen bösartigen Gott nicht geben kann. Dieser Gott als Massenmörder existiert blos in jenen Köpfen, welche diesen Q uatsch glauben.
Das Problem ist, dass es einen solch bösartigen Gott genau so gut geben kann, wie einen guten Gott.
Es kann gut sein, dass du dir einen solchen Gott nicht vorstellen kannst. Bei mir ist es so, dass ich ihn mir gar nicht vorstellen WILL. Wenn Gott nämlich so wäre, dann wehe uns allen. Aber ich kann nicht einmal sagen: Wenn er so wäre, müsste er mich schon längst ersäuft haben wegen meiner vielen Schlechtigkeiten. Das kann ich aber nicht behaupten, denn gemäß der Sintflutgeschichte ist Gott obendrein noch ungerecht. Vielleicht lässt er mich nur aus purer Willkür am Leben.

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Savonlinna
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#127 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Savonlinna » Di 31. Mai 2016, 21:51

Bastler hat geschrieben:Vielleicht, dass ein guter Gott wohl kaum diese Welt geschaffen haben kann. Ein lieber Gott kommt vielen Menschen völlig unrealistisch vor.

Etwas gelassener betrachtet: Wenn man keine Antwort darauf hat, wie ein lieber Gott so viel Leiden zulässt, dann greift man doch lieber zu einem Gottesbild, das andere Vorteile bietet.

Komisch, ich kann diese Denke gar nicht nachvollziehen.
In Zeiten, als ich noch an "Gott" irgendwie glaubte, als Kind, da habe ich es schon immer unlogisch gefunden, wenn Leute sagten, wie "Gott" ein Erdbebeben zulassen könne?

Ich war schon als Kind völlig befremdet von so einem "Gottesbild". Es wirkte auf mich völlig naiv, einfach bis heute unnachvollziehbar.
Da liegt für mich die "Mine". Wer ist daran interessiert, sich so ein plumpes Gottesbild zu machen?


Bastler hat geschrieben:Das läge doch genau auf der Linie der Sintflutgeschichte. Gott setzt sich mit brutaler Gewalt gegen alle durch, die nicht tun, was er will. Er erweist sich als mächtig. Und er labert nicht lange, sondern tut was. Rigoros und so endgültig, wie der Tod.
Jetzt bist Du wieder der Wörtlichleser des 21. Jahrhunderts. Der sich weigert, zu verstehen, dass damalige Dichtung komplex war und in hohem Maße künstlerisch.

Warum weigern sich die Neu-Christen so heftig, etwas als künstlerische Äußerung anzunehmen und es stattdessen als historisches Fakt anzusehen.
Als hätten die Schreiber dieser Erzählung allen Ernstes gewusst, was Gott tut und denkt.

Mir ist das alles völlig ein Rätsel.

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#128 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Anton B. » Di 31. Mai 2016, 22:02

Savonlinna hat geschrieben:Warum weigern sich die Neu-Christen so heftig, etwas als künstlerische Äußerung anzunehmen und es stattdessen als historisches Fakt anzusehen.
Als hätten die Schreiber dieser Erzählung allen Ernstes gewusst, was Gott tut und denkt.

Mir ist das alles völlig ein Rätsel.
Viele Neu-Christen wissen ja auch allen Ernstes, was Gott tut und denkt.

Das erinnert an Alt-Christen in alter Zeit. Bei den Neu-Christen ist es -- nach meinem Empfinden -- nur noch individualisierter, damit möglicherweise noch egozentrischer, wenn nicht gar egoistischer.

Aber sicher bin ich mir da auch nicht. Und als Alt-Christ bin ich vielleicht auch gar nicht in der Lage, mir da ein unbefangenes Urteil zu bilden.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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Mez
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#129 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Mez » Di 31. Mai 2016, 22:23

Hemul hat geschrieben:
Mez hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:Es war und ist keine Willkür Gottes! Die Entscheidung der Errettung liegt in jedem Menschen selbst.
Den triftigen Grund für diesen Massenmord kann ich leider nicht finden.

Putze bitte deine Brille und lies einmal was diesbezgl. in 1. Mose 6:5 steht. Nachdem der Gott der Bibel einen Blich auf die entartete Menschheit geworfen hatte: stellte er folgendes fest:

Jahwe aber sah, wie groß die Bosheit der Menschen auf der Erde war. Ihr ganzes Denken und Streben, alles, was aus ihrem Herzen kam, war immer nur böse.


Mit Märchengeschichten der Vergangenheit kann ich gut leben, die Tatsache dass es heute Menschen gibt, welche diese grausamen Geschichten
rechtfertigen ja sogar huldigen, finde ich weniger erbauend.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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Mez
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#130 Re: Warum mussten alle in der Sintflut sterben?

Beitrag von Mez » Di 31. Mai 2016, 22:49

Bastler hat geschrieben:Also genau das, was Hitler über die weltverschworenen Juden gesagt hat und Erdogan über die Kurden sagt.
Eine ziemlich schlechte Ausrede, wie man an der Pauschalität erkennt.


Der Judenhass fing schon um einiges früher an, bereits im neuen Testament, Martin Luthers Judenschriften
dürften ebenfalls allseits bekannt sein. Dass an Martin Luthers Geburtstag um 1938 die Synagogen brannten, war kein Zufall. Natürlich
im Namen Gottes...
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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