sven23 hat geschrieben:Josua hatte auch eine Rechenschwäche.
34 Städte werden aufgezählt, aber es wird behauptet, dass es 29 seien !
"Und die Städte des Stammes Juda nach der Grenze von Edom zu, im Südland, waren diese: Kabzeel, Eder, Jagur, Kina, Dimona, Adada, Kedesch, Hazor, Jitnan, Sif, Telem, Bealot, Hazor-Hadatta, Kerijot-Hezron - das ist Hazor -, Amam, Schema, Molada, Hazar-Gadda, Heschmon, Bet-Pelet, Hazar-Schual, Beerscheba und seine Ortschaften, Baala, Ijim, Ezem, Eltolad, Kesil, Horma, Ziklag, Madmanna, Sansanna, Bet-Lebaot, Schilhim, En-Rimmon. Das sind neunundzwanzig Städte mit ihren Gehöften."
(Josua 15,21-32)
15 Städte werden aufgezählt, aber es wird behauptet, dass es 14 seien !
"Im Hügelland aber waren Eschtaol, Zora, Aschna, Sanoach, En-Gannim, Tappuach, Enam, Jarmut, Adullam, Socho, Aseka, Schaarajim, Aditajim, Gedera und Gederotajim. Das sind vierzehn Städte mit ihren Gehöften."
(Josua 15,33-36)
Erstmal eine Frage vorweg: Ist folgender Link Deine Quelle?
http://www.bibelzitate.de/fidb.html
Zitatfelder -
Quelle - Du weist schon.
Bei den "Zählfehlern" in Josua bezüglich der Städte fällt mir auf, dass die Zahl der aufgeführten Namen immer größer ist als die genannte Gesamtzahl der Städte. Das halte ich nicht für einen Zufall.
Ich habe recht lange recherchiert, um zu versuchen, diese "Widersprüche" aufzuklären.
Die Fußnote der
Einheitsübersetzung zu
Jos 15:20 erklärt:
20-63: Die Aufstellung geht auf alte Ortslisten zurück, in denen die Bezirke Judas umschrieben waren.
Falls dem so war, wurde dies möglicherweise vom Schreiber (Jeremia?) einfach so übernommen.
Laut meiner
Elberfelder BIBEL mit Erklärungen sind die Orte Judas nach zwei Merkmalen gegliedert:
1) geographisch nach Landschaften. Der Negev im Süden (V 21-32), das Hügelland (hebr. Schefelah) westlich des Gebirges mit der Küstenebene (V. 33-47), ... 2) in zwölf wiederkehrende Regierungsbezirke, vgl. die wiederkehrende Wendung »Städte und ihre Dörfer« (oder Gehöfte) mit der jeweiligen Nennung ihrer Anzahl.
Es geht also um die Ortschaften in den Bezirken, von denen [scheinbar?] jeweils mehr aufgeführt werden, als laut der Gesamtzahl im Bezirk sind.
Bei der in
Jos 15:28 genannten "Stadt"
Bisjotja könnte es sich laut der LXX um die Tochterstädte von Beerscheba handeln (diese würden dann wohl unter den ungezählten Dörfern/Gehöften sein.
Übereinstimmend damit erklärt die Fußnote der HFA zu
Jos 15:28:
Bei leicht veränderter Schreibweise des hebräischen Textes: Beerscheba und seine Tochterstädte.
Die Fußnote der NeÜ erkärt zu
Jos 15:28 "Beerscheba und Bisjotja":
Das meint vielleicht: die dazugehörigen Dörfer.
Dieser Sachverahlt wurde allerdings in Deinem Zitat bereits berücksichtigt (s. meine
blaue Hervorhebung). Dies zeigt aber an, dass die genaue Zählung der Städte durchaus schwierig sein kann.
Die Fußnote der GNB zu
Jos 15:32: erklärt:
Die Überlieferung der Ortsnamen ist stellenweise unsicher. H liest in Vers 21 für Arad Eder, in 22 für Arara Adada, in 23 Hazor und Jitnan, in 28 für »die dazugehörigen Dörfer« Bisiotia, in 32 für Scharuhen Schilhim (vgl. 19,6) und für En-Rimmon Ajin und Rimmon (vgl. Neh 11,19). Die Anzahl der genannten Orte ist höher als 29; vielleicht ist die Liste später erweitert worden.
Übereinstimmend heißt es in meiner
Elberfelder BIBEL mit Erklärungen:
Die Zahl der Städte ist höher als 29 (ebenso im folgenden Bezirk). Vermutlich wurden die Listen ergänzt und der jeweiligen politischen Situtation angepasst, ohne dass man die Gesamtzahl am Ende korrigiert hat.
Dafür könnte "Jeremia" freilich nichts.
Die Fußnote der NeÜ zu
Jos 15:32 bietet eine andere Erklärung:
Die Zahl der genannten Ortschaften ist höher. Vielleicht waren einige der genannten Ortschaften wichtige Dörfer, siehe Hazor V. 23 mit V. 25.
Für mich ist dies durchaus plausibel.
(Beide Erklärungen schließen einander nicht aus.)
Hemul wird es hoffentlich freuen, dass ich zum "Ortsnamen"
GEDEROTHAJIM folgende Erläuterung gefunden habe:
Ein Name, der „Zwei Steinhürden“ bedeutet. Der Ort erscheint in einer Aufzählung judäischer Städte in der Schephela, aber seine Lokalisierung ist heute unbekannt (Jos 15:20, 33, 36). Statt Gederothajim liest die Septuaginta „und ihre Schafhürden“, d. h. die Schafhürden des zuvor aufgeführten Ortes Gedera. Diese Lesart würde die Gesamtzahl der genannten Städte von 15 auf 14 verringern (Jos 15:33-36). Da solch ein Ausdruck in diesen Aufzählungen ungewöhnlich ist, nehmen einige an, daß der Text mit „Gedera oder Gederothajim“ statt mit „Gedera und Gederothajim“ wiedergegeben werden könnte.
Falls die LXX recht hat, wäre damit der "Zählfehler" zu Josua 15,33-36 aufgeklärt.
Der größere "Zählfehler" in Josua 15,21-32 (Abweichung um 5 "Städte") könnte zwei Ursachen haben:
1. Ergänzung der Liste aus politischen Gründen, ohne die Gesamtzahl zu korrigieren
2. Nennung von wichtigen Dörfern, die nicht in der Gesamtzahl als Städte gezählt werden
Ich tendiere zur 2. Lösung.
sven23 hat geschrieben:14 Städte werden aufgezählt, aber es wird behauptet, dass es 13 seien !
"Und es ward ihnen zum Erbteil Beerscheba, Schema, Molada, Hazar-Schual, Baala, Ezem, Eltolad, Betul, Horma, Ziklag, Bet-Markabot, Hazar-Susa, Bet-Lebaot, Scharuhen. Das sind dreizehn Städte mit ihren Gehöften."
(Josua 19,2-6)
Die NeÜ verbindet die ersten Beiden Namen "Beerscheba
oder Scheba" mit einem "Oder". In der Fussnote zu
Jos 19:2 wird hierzu erklärt:
Möglicherweise handelt es sich um die gleiche Stadt, weil die Liste nur 13 Städte zählt.
Diese Abweichung von lediglich einer "Stadt" könnte hier analog zu Josua 15,33-36 aufgelöst werden.
Die Vergleiche mit der Buchrolle der Chronik und der Septuaginta zeigen, dass eine scheinbar so triviale Angelegenheit, wie Ortschaften auflisten und zählen, recht kompliziert werden kann.