closs hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 23:03
Es steht dort "Mensch" bzw."Mann" und "Männin". - Warum ist "Männin"/"Eva" NICHT false?
Männin ist Luthers Übersetzung für die hebräischen Worte an dieser Stelle. Die Worte für Frau (ischscha) und für Mann (isch) klingen sehr ähnlich. Also Männin steht nicht im Text > false, dort steht anstatt Männin Frau. Der Name Eva kommt genau einmal in der Garten Eden Erzählung vor > nicht false. Deshalb ist Eva nicht false. Adam und Eva steht nicht im Text > false. Paradies steht nicht im Text > false.
closs hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 23:03
Andreas hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 22:33
Zuerst setzt Gott den Menschen in einen Garten hinein, den er in Eden, im Osten gepflanzt hat, später setzt Gott den Menschen in den Garten Eden.
Diesen Gedanken habe ich bis heute nicht verstanden. - Ich habe Deine Art des Denkens noch nicht entschlüsselt.
Das erkläre ich dir seit Jahren immer wieder haarklein. Nicht nur in diesem Forum. Zuletzt
heute es in diesem Thread, in dem du auch mitschreibst ausführlich dargestellt.
Gerne noch ein mal:
In ihrer Vorstellung beim "Lesen" der Garten Eden Erzählung haben die meisten nur Bilder von ausgewachsenen Menschen vor Augen. Doch der Text der Garten Eden Erzählung wirft einige Schlaglichter auf unterschiedliche Momente in der Entwicklung jedes Menschen - aus der subjektiven Perspektive jedes Menschen, worauf dieser Stelle deutlich hinweist:
1.Mose 2,4 hat geschrieben:Dies ist die Geschichte von Himmel und Erde, da sie geschaffen wurden.
Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte.
Der erste Satz ist das Ende der Schöpfungserzählung, die aus der Perspektive Gottes, vom Himmel in Richtung "Erde" bzw. Mensch erzählt wird.
Der zweite Satz kehrt diese Erzählperspektive um, und erzählt im folgenden aus der Perspektive der "Erde" bzw. Mensch wie seine Erschaffung und Menschwerdung vollzieht.
Diese Erzählung beginnt sogar schon vor der Zeugung des Menschen. Aus meiner menschlich-subjektiven Perspektive, gab es vor meiner Zeugung nichts, keinen Strauch, kein Kraut, keinen Regen und mich selbst natürlich auch nicht.
1.Mose 2,5 hat geschrieben:Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen. Denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute;
Nun werde "Ich" von Gott in seiner männlich-weiblichen Polarität gezeugt, zu welcher der Mensch als Mann und Frau ebenbildlich ist:
1.Mose 2,6-9 hat geschrieben:aber ein Strom stieg aus der Erde empor und tränkte das ganze Land. Da machte Gott der HERR den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
Bei der Zeugung eines Menschen steigt ein Strom empor - diese Analogie ist mehr als eindeutig, eigentlich selbsterklärend. Seinen Samen pflanzt "Mann" in einen Garten IN Eden (Frau in "Wonne") hinein. Eden ist der weibliche Part der männlich-weiblichen Polarität Gottes. Der Mensch ist jetzt in der Gebärmutter. Garten ist doch ein wunderschönes poetisches Bild für diesen ersten, geschützten Raum in dem jeder neue Mensch ohne irgendein Ge-oder Verbot heranwächst.
Da bleibe "Ich" aber nicht ewig. Ich werde umgesetzt werden, aus dem Garten in Eden, in den Garten Eden. Das ist die Geburt, welche die erste Nahrungsumstellung ist. Was dabei passiert, weiß jeder: Ich komme aus dem Garten IN Eden heraus. Meine erste Nahrungsquelle, der "Strom" der mich bis dahin durch die Nabelschnur bzw. eben diese wird
"geteilt". Danach werde "Ich" an die Mutterbrust gelegt. Die zwei "Flüsse", welche mich nun aus den Brüsten meiner Mutter ernähren, sind leicht im Text zu lokalisieren: Das "Zweistromland" griech. Mesopotamien zwischen dem Oberlauf von Eufrat und Tigris, hebräisch Aram-Naharajim "Aram zwischen den beiden Strömen". Diese Bezeichnungen war jedem Leser damals geläufig. Biblisch klingt das nun so:
1.Mose 2,10-15 hat geschrieben:Und es geht aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilt sich von da in vier Hauptarme. Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila und dort findet man Gold; und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham. Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch. Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat. Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
Bleibt eigentlich nur noch die Frage, was die anderen beiden Flüsse darstellen sollen. Die beiden Arme, welche das Kind beim Stillen halten
"umfließen" dieses menschliche Neuland. Gold und Edelsteine assozeiere ich mit Armreifen und Duftsalben, welche ich beim Gestilltwerden auch wahrnehme, aus meiner subjetkiven Sicht als Säugling. Was für ein wundervolles Bild des Gott- bzw. Urvertrauens. Mutter und Kind beim Stillen.
Ich frage dich: Hast du es jetzt verstanden? Falls nein, was verstehst du daran nicht?