Die Plagen der Ägypter

Themen des alten Testaments
Samantha

#101 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von Samantha » So 7. Jun 2015, 16:13

sven23 hat geschrieben:Ok. dann hast du mit Hemul wenigstens eine Gemeinsamkeit. ;)
Nicht nur mit Hemul. Wer glaubt hier an die Hölle?


Savonlinna hat geschrieben:Man kann einen Menschen, den man zu mehreren mehr und mehr in die Ecke drängt, dazu kriegen, dass er einseitige und extreme Aussagen macht.
Hemul zieht manches aus der Bibel, zitiert manches oder legt es aus. Er glaubt das, was drin steht, aber er ist kein Faschist.


Savonlinna hat geschrieben:Halman hat vor ein paar Wochen in irgendeinem Thread geschrieben: dass man - auch als Christ - manchmal dazu neigt, das Gesicht wahren zu wollen, wenn man permanent angegriffen wird.
Dass man dann etwas verteidigt, was man in dieser Einseitigkeit gar nicht meint.
Stimmt, man könnte sich leicht hinreißen lassen, hart und unüberlegt zu reagieren, weil man sich dazu gezwungen sieht, sich zu rechtfertigen.

Rembremerding
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#102 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von Rembremerding » So 7. Jun 2015, 16:46

Savonlinna hat geschrieben:Man kann einen Menschen, den man zu mehreren mehr und mehr in die Ecke drängt, dazu kriegen, dass er einseitige und extreme Aussagen macht.
Das wird ja auch in Diktaturen so gehandhabt - bis der Mensch nicht mehr weiß, wo rechts und links ist. Bis er am Ende sogar etwas unterschreibt, was er im Inneren nicht für richtig hält.
Es war schon immer das Bestreben geistiger Brandstifter Gläubige, die Gott folgen, an den rechten Rand drängen zu wollen und sie mit Nazis oder Faschisten gleichzusetzen. Das hat System und muss bereits im Ansatz unterbunden werden, da solche Bestrebungen bald zu einer Meinungsdiktatur des sogenannten Mainstrams führen und letztendlich alle betrifft, die diesem nicht folgen wollen oder können (etwa aus Armut).

Savonlinna hat geschrieben:Ich zitiere hier mal eine bekannte Aussage von Max Frisch. Sie hat mich einmal sehr betroffen gemacht, und ich schließe mich selber überhaupt nicht aus in dem, was Frisch - aufdeckend - beschreibt:

Max Frisch hat geschrieben:[...] auch wir sind die Verfasser der andern; wir sind auf eine heimliche und unentrinnbare Weise verantwortlich für das Gesicht, das sie uns zeigen, verantwortlich nicht für ihre Anlage, aber für die Ausschöpfung dieser Anlage. Wir sind es, die dem Freunde, dessen Erstarrtsein uns bemüht, im Wege stehen, und zwar dadurch, dass unsere Meinung, er sei erstarrt, ein weiteres Glied in jener Kette ist, die ihn fesselt und langsam erwürgt. Wir wünschen ihm, dass er sich wandle, o ja, wir wünschen es ganzen Völkern! Aber darum sind wir noch lange nicht bereit, unsere Vorstellung von ihnen aufzugeben. Wir selber sind die letzten, die sie verwandeln. Wir halten uns für den Spiegel und ahnen nur selten, wie sehr der andere seinerseits eben der Spiegel unsres erstarrten Menschenbildes ist, unser Erzeugnis, unser Opfer -.
http://downloads.lehrkunst.ch/Frischs%2 ... gebuch.pdf
Sehr schön! Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben, dass der Entzug des Respekts und die Achtung vor einem anderen Menschen nicht nur dessen Menschenwürde in Frage stellt, sondern auch die eigene missachtet.
Dies meint auch Paulus in 1Kor 4:5:
Richtet daher über nichts vor der Zeit, ehe der Herr kommt; er wird auch das im Dunkel Verborgene ans Licht bringen und offenbar machen die Regungen der Herzen, und dann wird Anerkennung werden einem jeden von Gott.
Jede Missachtung des anderen, ja der Schöpfung, fusst einzig in einen selbst, in der Gesinnung des Herzens. Je mehr man missachtet und richtet, desto mehr missachtet und richtet man seine eigene Natur und lässt aus einer vielleicht nur vorübergehenden Regung eine schlechte Charaktereigenschaft werden. Mag man dies selbst nicht erkennen oder verdrängen, irgendwann fällt es auf einen zurück, auch im Diesseits.
Manchmal ist es auch mangelnde Selbstliebe, die eine eigene Minderwertigkeit hervorruft, die dadurch überwunden werden soll, indem man den anderen erniedrigt, damit man sich so wieder erhöht fühlt.

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Zeus
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#103 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von Zeus » So 7. Jun 2015, 16:49

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Ist hier in diesem Forum nix mehr heilig? :o Ich wurde hier bisher als jemand hingestellt der Verbrechen gutheißt-in die braune Nazi-Ecke gestellt- als Höriger von 8 ZJ Opas abgestempelt und jetzt auch noch als ein Homo bezeichnet. :roll:
Man, Hemul, niemand hat dich als Homo bezeichnet. Du hast einfach eine blühende Phantasie.
Das andere hat man ihm aber sehr wohl vorgeworfen. Obwohl man vorm Bildschirm einen anderen überhaupt nicht wirklich beurteilen kann, ist es doch offenbar ein Volkssport, zu mehreren über jemanden herzufallen und die übelsten Sachen zu unterstellen.
Damit kann man locker einen Menschen kaputt kriegen. Und das ist ja wohl auch das Ziel.
Q.atsch mit Soße.
Queequeg hat Helmul zu Recht faschistoides Denken vorgeworfen, als er sich, auf diesen von Helmul verfassten Text bezog:

Der Gott der Bibel hatte nicht geplant sondern den Vorsatz gefasst den Samen der Frau aus dem Volk Israel hervorgehen zu lassen. Was immer sich seinem Vorsatz auch in den Weg stellen sollte-er würde es beseitigen. Im obigen Fall war es Ägypten.
Also ein Holocaust an Ägyptern.
Untermauert durch diese "menschenfreundliche" Auslegung:
Als Veranschaulichung. Ein Chirurg der das Leben eines von Krebszellen befallenen Menschen retten möchte-muss alle Krebszellen (auch die Babyzellen) herausschneiden oder vernichten.

Muss ich jetzt irgend jemandem hier im Forum erklären, warum Helmuls Agumentation den Gedankengängen der Faschisten ähnlich ist?
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#104 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von Savonlinna » So 7. Jun 2015, 18:19

Queequeg hat geschrieben:ich erlebte genug um hier jemals auch nur irgendwelche Kompromisse einzugehen.
Ich gehe auch in der Methodik keine Kompromisse ein. Ich will auch die Methodik nicht mit ihnen gemeinsam haben.

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#105 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von NIS » So 7. Jun 2015, 18:34

Wie oft hat schon der Teufel von der Kanzel in der Kirche gepredigt!

Gott ist Allmächtig und Allgegenwärtig und Allwissend!

Warum also die Demut vor dem Teufel?

Der Zorn Gottes schmeckt süß wie Honig!

Israel ist das Land, in dem der Honig und die Milch Gottes fließen!
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#106 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von Pluto » So 7. Jun 2015, 19:22

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#107 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von Zeus » So 7. Jun 2015, 21:55

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2Lena
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#108 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von 2Lena » So 7. Jun 2015, 22:26

Was wirklich geschah in Ägypten, darüber haben wir sehr wenige Zeugnisse. Deine Formulierung ist deshalb etwas mit Spekulation verbunden. War wir vorliegen haben, ist ein Text.
Da hilft uns Rembremerding etwas weiten, wenn auch seine Schlussfolgerung nicht ganz passen, dass es um "Götter Ägyptens ging. Nicht mal Herodot hat bei den Bezeichnungen durchgeblickt, weil er die Sprache nicht "bildlich" nahm.

Rembremberding hat geschrieben:Die Plagen, die Gott über Ägypten sandte (Frösche, Mücken, Heuschrecken, Unfruchtbarkeit ...) spielten auf die ägyptischen Götzen an und deren Symboltiere oder Eigenschaften. Gott entlarvte quasi die menschlichen Götzen-Konstrukte und zeigte sich ihnen überlegen als der eigentliche Schöpfer und Lenker der Schöpfung.
Wenn man es genau nimmt gibt es die gleichen Plagen noch heute in Ägypten - ohne Unterschied, und fast rund ums Jahr. Doch gehen wir halt endlich mal dem Text nach - wie er gedichtet wurde, ganz in zwei Gleisen.
Da waren die Plagen. Die Plage × ×’×¢ [nega] schreibt man gleich [naga] berühren, angehen, betreffen × ×’×¢.

Was wurde erreicht?
Mücke (ken) und "Stiche als Plage" - oder Zustimmung (ken) erreicht.
ערב (arov) = Ungeziefer die 4. Plage Ägyptens - oder meinten sie ערב mischen, verwirren oder wäre es besser ערב (irev) zu sagen, angenehm ist es.

Na, das geht durch alle "Plagen" so ganz gezielt weiter, bis die Frage aufkommt, wer die Erstgeburt mit den Schreibweisen und Aussprachen genau nimmt, sodass die unterschiedlichsten Vorstellungen herauskommen, was bevorzugt, vielleicht frühreif oder ein "Kamel" wäre, ein Rindvieh, das alles niedermacht.

Den "Israeliten" passierte so was nicht, sie hatten die Türpfosten rot angemalt, standen auf "angleichen" an Bevorzugtes. Bei den Ägyptern (Teekesselchen Beschränkungen) war das nicht so.

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#109 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von 2Lena » So 7. Jun 2015, 22:31

@ Zeus

Dein Beispiel "Jericho" beschrieben von Dawkins, hat einen "Pferdefuß". In Israel sprechen die Kinder Hebräisch. Sie bekommen einen ganz anderen Eindruck von der Geschichte als du. Zudem kennen sie aus der Schule und aus Elternhäusern die Kommentare der Rabbiner. Sie debattieren nicht über das siebenmalige Umrunden von Jericho mit dem Blasen von Schofar-Hörnern, sondern sie haben den Brauch Schofarblasen. Da stürzen die Mauern ein. Man macht Hemnisse weg, lernt Toleranz! Nur das Silber (kesef) gleichzeitig Sehnsucht und auch Gold (sahav) goldig und fair sein, das behielten sie. Die Stadt (misstrauisch bewachen) wurde eingerissen und niedergebrannt. Das Kritisieren (Rind) und der חמר Strenge, (Esel) חמר sind sie an die Gurgel gegangen.

Du schreibst 70 % der Kinder fanden Josua gut. (Ich schätze, jene 30 % die nicht für die Maßnahmen stimmten, hatten keine rabbinische Literatur gelesen). Es ging ihnen wie dir und Dawkins, dass sie nur "Grausames" denken konnten und ihnen die Ausbildung für richtig "Geduld haben" fehlte.

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Zeus
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#110 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von Zeus » So 7. Jun 2015, 22:59

2Lena hat geschrieben:@ Zeus

Dein Beispiel "Jericho" beschrieben von Dawkins, hat einen "Pferdefuß". In Israel sprechen die Kinder Hebräisch. Sie bekommen einen ganz anderen Eindruck von der Geschichte als du. Zudem kennen sie aus der Schule und aus Elternhäusern die Kommentare der Rabbiner. Sie debattieren nicht über das siebenmalige Umrunden von Jericho mit dem Blasen von Schofar-Hörnern, sondern sie haben den Brauch Schofarblasen. Da stürzen die Mauern ein. Man macht Hemnisse weg, lernt Toleranz! Nur das Silber (kesef) gleichzeitig Sehnsucht und auch Gold (sahav) goldig und fair sein, das behielten sie. Die Stadt (misstrauisch bewachen) wurde eingerissen und niedergebrannt. Das Kritisieren (Rind) und der חמר Strenge, (Esel) חמר sind sie an die Gurgel gegangen.

Du schreibst 70 % der Kinder fanden Josua gut. (Ich schätze, jene 30 % die nicht für die Maßnahmen stimmten, hatten keine rabbinische Literatur gelesen). Es ging ihnen wie dir und Dawkins, dass sie nur "Grausames" denken konnten und ihnen die Ausbildung für richtig "Geduld haben" fehlte.
Es ging nicht um die korrekte Exegese oder den historischen Wahrheitsgehalt der Erzählung von der "Eroberung" Jerichos, liebe 2Lena. Auch nicht um was ich denke oder nicht denke.
Dawkins belegt mit den beiden Tests eindrucksvoll den Einfluss der (religiösen) Erziehung auf die Denkweise der Kinder. Nicht mehr und nicht weniger.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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