Hallo @catholic
Catholic hat geschrieben:
Zum Einen beten wir Heilige nicht an,sondern verehren sie nur,zweitens dienen Andachtsbilder nur als Hilfe zum Gebet,sie werden aber nicht angebetet.
Und Bilder von Jesus?
Auch die Bilder von Jesus (sei es eine Kreuzesdarstellung oder die Darstellung des Letzten Abendmahles usw.) werden nicht angebetet,sie sind idealerweise Hilfen zum Gebet,die einem einen Hinweis/Impuls geben können.
übrigens:
Gott hat sich in Jesus Christus offenbart,deswegen sind auch Bilder von Jesus erlaubt,da durch ihn Gott selber erkennbar wird.
Wenn also Christus auf einem Bild dargestellt wird,sehen wir nicht Gott direkt ("So sieht Gott aus,er hat blonde lange Haare!") sondern das Wesen Gottes ist in der Person Jesu erkennbar.
ich möchte Dich auf den Kirchenvater Johannes von Damaskus (ca. 650-754) hinweisen, der nach dem Jahr 700 erstmals den Unterschied zwischen Anbetung und Verehrung durch Christen schriftlich festhielt. Ersteres kann sich nur auf Gott beziehen, ist etwas höchst geistliches, zweiteres hingegen kann ein Symbol, etwa das Kreuz, oder ein Bild zur Hilfe nehmen, um sich an denjenigen zu wenden, der am oder durch das Kreuz oder auf dem Bild dargestellt wird. Der darauf dargestellte Herr oder Heilige darf natürlich nicht mit dem materiellen Symbol oder Bild identifiziert werden.
Johannes schreibt:
„In alter Zeit wurde Gott, der keinen Körper und keine Gestalt besitzt, bildlich überhaupt nicht dargestellt. Jetzt aber, da Gott im Fleische sichtbar wurde und mit den Menschen umging, kann ich das an Gott sichtbare Bild darstellen. Ich bete nicht die Materie an, sondern ich bete den Schöpfer der Materie an, der um meinetwillen selbst Materie wurde und es auf sich nahm, in der Materie zu leben, der mittels der Materie meine Rettung ins Werk setzte. Ich werde daher nicht aufhören, die Materie zu verehren, durch die meine Rettung bewirkt ist. Doch ich verehre sie keinesfalls als Gott! Denn wie könnte das Gott sein, was aus dem Nichtseienden sein Dasein erhielt?... Die übrige Materie aber verehre und achte ich, durch die meine Rettung zustande kam, da sie von göttlicher Wirkkraft und Gnade erfüllt ist. Das Kreuzesholz, das überglückliche und überselige, ist es vielleicht nicht Materie?... Und die Tinte und das heilige Buch der Evangelien, sind sie nicht Materie? Der rettende Altar, von dem aus das Brot des Lebens ausgeteilt wird, ist er nicht Materie?... Und ist nicht vor all dem anderen der Leib und das Blut meines Herrn Materie? Du musst also den Kult und die Verehrung all dieser Dinge abschaffen oder der kirchlichen Überlieferung auch die Verehrung der Bilder Gottes und der Freunde Gottes lassen, die durch den Namen, den sie tragen, geheiligt sind, sodass aus diesem Grund die Gnade des Heiligen Geistes in ihnen wohnt. Mach also die Materie nicht schlecht: sie ist nicht verachtenswert, denn nichts, was von Gott kommt, ist verachtenswert.“ .
(Johannes von Damaskus: Contra imaginum calumniatores, I, 16)
Johannes sieht durch die Fleischwerdung des Herrn die Materie als Erscheinung des göttlichen, als Wohnstatt Gottes. Das Fleisch erstrahlt quasi in Herrlichkeit im menschlichen Antlitz Christi.
Als Gott ins Fleisch kam, ist das Fleisch gestärkt und erneuert worden, nachdem es Adam aus der Harmonie der Schöpfung riß.
Johannes schreibt schließlich:
Und dies nachdem Gott selbst zu vielen und verschiedenen Gelegenheiten versucht hatte zu zeigen, dass er den Menschen nicht geschaffen hatte, damit er im „Sein“ sei, sondern im „Gut-Sein“
(vgl. "Des heiligen Johannes von Damaskus Genaue Darlegung des orthodoxen Glaubens, II, 1, PG 94, col. 981°).
Servus
