michaelit hat geschrieben:Hallo Münek,
wie siehts denn damit aus daß du dieses Buch Hiob erst einmal vergißt? Daß du sagst, es war nicht so, Gott hat dem satan keine freie Hand gegeben und hat auch Hiob nicht gequält. Daß das Buch Hiob nur Literatur ist, und kein Tatsachenbericht. So muß man das sehen. Das Buch ist eine Sinnsuche und manchen Hebräern war es vielleicht einfacher zu sagen daß Gott mich prüft wenn ich leide, als zu sagen, ich leide, Gott wird mir schon helfen wenn ich bete und jemanden suche.
Du kennst doch Atheisten, wenn die leiden dann haben sie nicht diese Hiobsprobleme. Sie leiden einfach, lenken sich ab, suchen sich etwas das hilft oder nehmen das Leid dann hin wenn es nicht anders geht. Genauso muß man das eigentlich als Gläubiger machen, es hat keinen Sinn Gott für alles Unheil verantwortlich zu machen und dabei gar nicht zu merken wie man übertreibt. Die Sonne geht doch jeden Morgen auf.
Liebe Grüße,
Daniel
Boah Daniel, hier hast du gerade den Punkt super erklärt, der auch meiner Meinung nach das Hauptproblem bei den ganzen Diskussionen um die Bibel darstellt.
Meiner Meinung nach hängt im Grunde alles an dem Anspruch schief, dass die Bibel DIE Wahrheit sein soll. Und dass man Gott quasi in der Bibel sucht. Man benutzt die Bibel, um Gott zu erklären. Dabei sollte sie bestenfalls anzeigen, wie Menschen mit Gott früher gelebt haben, damit man daraus lernen kann.
Auch die Frage: "Warum läßt Gott das leid zu?" hakt an genau dieser Stelle. Weil man Gott und seine Worte, sein Handeln danach einordnen will, wie es in der Bibel steht. Wobei man da meistens noch nicht einmal wirklich auf die biblischen Berichte schaut, sondern darauf, wie Menschen diese (sehr unterschiedlich) auslegen.
Was du über die Atheisten sagst, das ist eine Weisheit, die sich auch Gläubige aneignen sollten. Denn Leid ist nicht dazu da, den Schuldigen zu suchen und zu bestrafen. Das mindert das Leid kein bisschen. Man kommt nur vorwärts,
mit dem Leid, wenn man lernt, mit dem ganz persönlichen leid umzugehen.