Sie glaubten, dass das eine Vielzahl von Schriften, die wir heute (ungefähr) als AT kennen, von Gott inspiriert sind. Dass diese Schriften INSGESAMT inspiriert sind (also in Gänze) steht nirgendwo.michaelit hat geschrieben:Naja, sie glaubten eben daß Gott die gesamte Bibel inspiriert hat und daß alle Schriften dazu gut sind den Menschen Gerechtigkeit beizubringen.
"Alle Schrift(en), von Gott angehaucht, ist nützlich zur Erziehung....." (2. Tim 3,16, fraglich, ob es überhaupt von Paulus selbst ist nach den Theologen) Der Umfang der "Anhauchung" ist offen. Man erkennt die göttliche Anhauchung eigentlich daran, dass diese Schriften für den Menschen nützlich sind (zur Erziehung, etc.). Das finde ich auch völlig okay, es so zu sehen.
Die Vorstellungen der Literalinspiration, Verbalinspiration, etc. kamen erst mit dem Protestantismus auf. Auf einmal gelte alleine die Bibel. Und in der Aufwertung hatte man dann ein wenig übertrieben, wie man es nirgendwann zuvor auf diese Art gemacht hatte.
Den Betroffen nicht. Aber die Abschreckung wird heute noch im Rechtswesen von Staaten praktiziert (Generalprävention) mit Wirkung auf die anderen.Ich würde aber hier dagegenhalten daß dies eben gar nicht der Fall ist. Gerade das Gesetz des Moses ist doch eigentlich barbarisch und schlimm, wie kann ich denn mit diesem Steinigungs- und Blutopfergesetz jemandem überhaupt Gerechtigkeit beibringen?
Die Juden, die das Gesetz für verbindlich halten, steinigen heute nicht. Offensichtlich kann man diese Regeln auch anders verstehen als wortwörtlich.
Es gibt keine Vorschrift im Gesetz, die besagt, dass man am Sabbat nicht heilen dürfe. Es war eine Auslegungsfrage. Jesus war Kritiker der AUSLEGUNGEN seiner Zeit, nicht Kritiker des Gesetzes. Der Unterschied ist immens.Meiner Ansicht nach mußte Jesus dieses Gesetz dauernd brechen damit er den Sündern nahe sein konnte. So heilte er eben am Sabbath, obwohl er das hätte vermeiden können indem er, sagen wir, nur wochentags Menschen heilte. Damit hätte er den Schriftgelehrten entsprochen und hätte keine Probleme gehabt, doch er ließ es konkret darauf ankommen mit der jüdischen Elite in Konflikt zu geraten. Er wollte sich nicht von diesem mosaischen System vereinnahmen lassen, so stellt sich mir die Sache dar.
Es wird im NT sogar betont, dass Jesus gesetzestreu war als Jude. Auch der Jude Paulus rühmte sich, sich an das Gesetz zu halten (als Jude, das Gesetz galt nur Juden, nicht Heiden bzw. Heidenchristen).
Nur hat Jesus das Gesetz nicht abgelehnt. Mt 5,18; Lk 16,17. Kein Jota vom Gesetz wird fallen! Also genau das Gegenteil von Auflösung des Gesetzes.Und wenn Jesus das Gesetz so ablehnte, dann kann ich das auch und brauche die Bibel nicht als Gesetzeswerk zu respektieren
Das Gesetz galt auch für die Juden nicht dazu, dass man mit der Einhaltung des Gesetzes sich den Himmel verdienen könnte. (Das ist ein christliches Vorurteil gegen die jüdische Religion)
Ja.doch manche davon sind auch sehr schlecht, wie das mit den Steinigungen für Unzucht oder Ehebruch. Und wenn ich das so sehe, dann kann ich doch diese schlechten Gebote nicht als von Gott kommend ansehen und muß sie ablehnen, was schon wieder ein Argument gegen die göttliche Inspiration der Bibel ist.
Wobei hier sehe ich sogar (als Einzelfall) eine Bruchlinie zwischen Jesus und dem AT. Jesus wendet sich zwar nicht explizit gegen die Steinigungspraxis (z.B. im Fall der vorgeführten Ehebrecherin), er schlägt aber vor, dass nur jemand den ersten Stein werfe, der ohne Sünde sei. Das ist im Widerspruch zum AT, denn dort wird durchaus geregelt, dass die Steinigung von der Dorfgemeinschaft vor den Toren des Dorfes bzw. Stadt durchzuführen ist. Und da hätte man genaugenommen eine Regelung, die nicht durchführbar ist, da die Dorfgemeinschaft keinen Sündenfreien hatte. Das wirkt zumindest seltsam.
Für mich hat hier Jesus zumindest die Anwendung der Rechtsfolgen verbessert ("humaner") gestaltet.
Naja, es wurde ja nicht beendet. Das andere ist, dass Christen oftmals sogar noch viel gesetzlicher sein können. Das Gesetz wird als aufgehoben betrachtet (fälschlich) und stattdessen werden die Regelungen des Nt genau normativ kleinlich gegen Mitmenschen angewandt. Selektiv wird sogar auf das Gesetz zurückgegriffen. Denn die Sabbatheiligung ist Bestandteil des Gesetzes und galt nur den Juden. Das gilt auf einmal wieder. Warum auch immer.Nein, eben nicht. Jesus starb am Kreuz damit das mosaisch-jüdische Gesetzesdenken beendet wird.
Das Sünder sterben müssen (durch die Hand eines anderen) steht nicht im Gesetz. Es gibt aber für besonders schwerwiegende Sünden (bzw. für als solche empfunden) die Todesstrafe.Laut dem Gesetz muß der Sünder sterben und jeder ist ein Sünder.
"Sünde führt zum Tod". Diese Aussage ist eine andere! Der mit Gott verbundene Mensch stirbt seelisch aus der liebenden Verbindung mit Gott heraus und erfährt die Folgen hiervon (das ist kein strafrechtlicher Tatbestand!).
Vergebung für Sünden gab es im AT schon vor Jesus und ohne Kreuz.Laut Jesus bekommt der Sünder Vergebung und brauch zudem das Gesetz gar nicht zu erfüllen. Wir handeln falsch wenn wir Christus als Gesetzesmessias betrachten, er ist aber eben nicht wie Moses sondern ein anderer Prophet, der Sohn Gottes eben.
Sehe ich auch so. Man MUSS sogar eine Vorstellung von Gott haben. Wie soll man Gott lieben, wenn man keine Vorstellung hat worauf sich die Liebe beziehen könnte?Ich meine das übertragen gesehen. Jeder Mensch hat irgendwie ein Gottesbild. Ich versuche ein barmherziges und liebevolles und verständlich-gerechtes Gottesbild zu haben das sich von dem was die Bibel leider vermittelt, größtenteils weit unterscheidet.
Verboten ist meines Erachtens im AT das Anfertigen (und Huldigen) von materiellen Bildern über Gott. Das ist ein erheblicher Unterschied. Gott (Geist) kann man nicht als Materie anbeten (Skulptur, Foto, etc.).