Wind hat geschrieben: Es sieht schon so aus, als wenn Gott für den Fall der Fälle vorgesorgt hätte, demnach auch eingeplant hat. In der Erschaffung der Frau hatte ich das bisher noch nicht erkannt.
Die Schaffung der Frau ist die Vorschattung des Dualismus/der Dialektik. - Eben diese Dialektik kann es im im Paradies nicht geben - WENN man das Paradies als Ewigkeits-Dauerzustand versteht.
Und ganz nebenbei: Eva wird UNMITTELBAR vor dem Fall geschaffen. - Es wird noch gesagt, dass sich das Paar von Eltern trennen wird - genau das tun die beiden ja unmittelbar darauf.
Wenn "Paradies" das dafür steht, darf man darüber hinaus praktischerweise schon einmal fragen, was mit einer Welt, in der man sich ständig reproduziert (Vermehrung per Geschlechtlichkeit/Dualismus), geschehen soll, wenn es gleichzeitig "ewig" für seine Insassen ist. - Das gäbe doch Übervölkerung.
Das "macht-Euch- die-Erde-untertan" ist aus all diesen Gründen aus meiner Sicht auf die Zeit NACH dem Fall gemünzt - denn auch dann ist der Mensch der einzige, der fähig ist zur geistigen Führung der Schöpfung - potentiell zumindest.
Wind hat geschrieben:Obwohl der Gedanke, so wie du ihn darstellst, Adam höher bewertet als Eva. Adam als Gefährte Gottes, Eva "nur" als Gefährtin Adams.
Der Komparativ ist IMMER satanisch - alles ist gemacht als Eigenwert und als Wert im Vergleich zu anderen Werten.
Adam steht für die exklusive geistige Bindung zu Gott - vorher Eva ist da sonst keiner. - Eva steht für die Einführung des Dritten - nach ihr gibt es nur noch Zweier-Paare gegen einen, der übrig bleibt. - Aber sie steht auch für etwas, wofür Adam NICHT steht: Das Seelische.
Es scheint mir naheliegend zu sein, dass sich in Adam und Eva ebenbildlich das darstellt, was sich in Gott darstellt: Da ist der Schöpfergott ("Komponist"), der aus nichts etwas macht - da ist DIE (!) Ruah (also der Heilige Geist), die das Geschaffene gestaltet ("Interpretin") - da die Zeugung - dort das Austragen. - Das eine ist soviel wert wie das andere (also nichts "Höheres"), aber beide sind (bis heute) sehr unterschiedlich.