Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

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Andreas
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#71 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Andreas » Di 14. Jun 2016, 23:49

Im Dialog zwischen der Frau und der Schlange steht elohim und nicht JHWH elohim. Gen 3,1-5

JackSparrow
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#72 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von JackSparrow » Di 14. Jun 2016, 23:58

Helmuth hat geschrieben:Da ist die Aussage der Totenbeschwörerein, keine Aussage, die Gott macht. Für sie war es ein Götterwesen.
So wie Jahwe für Moses.

Helmuth
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#73 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Helmuth » Mi 15. Jun 2016, 00:09

Andreas hat geschrieben:Im Dialog zwischen der Frau und der Schlange steht elohim und nicht JHWH elohim. Gen 3,1-5
Ah, verstehe. Keine Ahnung, nehme mal an die Schlange hasste bereits JHWH und stellt ihn als Lügner hin, also kein JHWH der Liebende.

JackSparrow hat geschrieben:So wie Jahwe für Moses.
Genau. Bloß redet da JHWH zu Mose an x-Stellen. Lies es.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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Andreas
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#74 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Andreas » Mi 15. Jun 2016, 00:16

Keine Ahnung ist gut. Elohim sagte: Alle Bäume dienen euch zur Nahrung. YHWH stellt allerlei Bäume, gut zur Nahrung in den Garten in Eden - ohne Gebot. YHWH sagt: Vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen darfst du nicht essen. An dem Tag, du davon ißt, wirst du sterben. Die Schlange und die Frau sprechen von Elohim. Was nun? Autorität oder Liebe?

Helmuth
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#75 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Helmuth » Mi 15. Jun 2016, 00:29

Andreas hat geschrieben:Was nun? Autorität oder Liebe?
Furcht? Sie versteckten sich ja.

(PS für mich wird Zeit zur Nachtruhe, ich freu mich auf morgen LGH)
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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Andreas
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#76 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Andreas » Mi 15. Jun 2016, 00:31

Der Mensch fürchtet sich, weil er nackt ist - aber erst nach dem Essen der Frucht. Davor ist er ja auch nackt - und schämt sich nicht. Scham und Furcht ist ganz was anderes. Darum geht es zunächst nicht.

Es geht zunächst darum, wie sich der Mensch und seine Frau am Baum des Guten und Bösen entscheiden sollen - oder können? Essen oder nicht essen - das ist hier die Frage!

Elohim:
Und Gott sprach: Seht, ich gebe euch alles Kraut auf der ganzen Erde, das Samen trägt, und alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Das wird eure Nahrung sein.

JHWH:
Und Gott, der HERR, pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.
Und Gott, der HERR, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
Kein Ge-oder Verbot! Der Mensch kann in aller Seelenruhe vom Baum des Lebens und vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen essen, die JHWH ihm zusammen mit den anderen Bäumen vor die Nase gestellt hat.

Erst viel später wieder JHWH:
Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!
Jetzt auf einmal doch mit Verbot!

JHWH erteilt zuerst kein Verbot, später erteilt JHWH dann doch ein Verbot aber Elohim sagt von Anfang an, dass alle Bäume der Menschen Nahrung sein wird.

Die Schlange am Baum spricht von Elohim und die Frau spricht auch von Elohim:
Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen? Da sagte die Frau zur Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens essen wir; aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens <steht>, hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt! Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.

Wonach soll sich der Mensch nun richten? Essen oder nicht? Was wollte "Gott", dass sie davon essen oder nicht? Hat er den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen dahin gestellt, damit der Mensch davon ist? Elohim sagt ja zu beiden Menschen, dass jeder Baum ihre Nahrung sein wird. Er weiß also schon vorher, dass der Mensch davon essen wird und findet das nach seinen eigenen Worten: "sehr gut."

Nun hast du gesagt:
Helmuth hat geschrieben:Bezüglich des Namens verfolge ich ein andere Interpretation. Im ersten Schöpfungsbericht ist Elohim der Akteur aller Dinge. Es gibt keine Dialoge mit dem Menschen. Elohim steht als Autorität über allem. Er spricht, gebietet, macht und es geschieht. Punkt, aus fertig. Und gut ist es. Der Mensch: Sehr gut. Keine Reflexion.
Helmuth hat geschrieben:- Elohim, das Oberhaupt, die oberste Autorität, der Herrscher und Regent, Gebieter.
- JHWH, was Mensch und Gott verbindet. Alles was uns als Liebe geoffenbart wird mit allen diesbezüglichen Charaktereigenschaften, mit denen er sich Schritt für Schritt offenbart.
Der Mensch isst also vom Baum und tut damit genau das, was Elohim, das Oberhaupt, die oberste Autorität, der Herrscher und Regent, Gebieter befohlen hat.

Ich meine nun aber herausgehört zu haben, dass du denkst, dass der Mensch und seine Frau aus Gehorsam nicht vom Baum des Guten und Bösen hätten essen sollen.

Ich denke das ja nicht. Deswegen mache ich mir den ganzen Aufwand ja, um das anhand des gesamten Kontextes zu begründen.

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#77 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von JackSparrow » Mi 15. Jun 2016, 11:25

Helmuth hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:So wie Jahwe für Moses.
Genau. Bloß redet da JHWH zu Mose an x-Stellen. Lies es.
Und der Elohim redet mit der Beschwörerin. Lies es.

Sogar Luther übersetzt hier richtig, was sonst ja kaum seiner Art entspricht: Ich sehe Götter heraufsteigen aus der Erde.


Andreas hat geschrieben:Die Schlange am Baum spricht von Elohim und die Frau spricht auch von Elohim:
Offensichtlich folgt sie nicht deiner Argumentation und hält Elohim und Jahwe für identisch.

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#78 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von Andreas » Mi 15. Jun 2016, 11:37

JackSparrow hat geschrieben:Offensichtlich folgt sie nicht deiner Argumentation und hält Elohim und Jahwe für identisch.
Der Erzähler, die Schlange und die Frau halten Elohim und Jahwe für identisch. Unterstelle mir als Leser nicht, dass ich Elohim und Jahwe für nicht identisch hielte. Es geht momentan nur darum, warum der eine, einzige Gott in diesem Text der Urgeschichte mal so und mal anders bezeichnet wird und was das an verschiedenen Stellen für eine Bedeutung haben könnte.

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#79 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von NIS » Mi 15. Jun 2016, 11:43

Es ist unwichtig, wer man ist, wichtig ist, wie man ist!

Das So, ist die Antwort auf das Wie, es ist!

So ist Es, Gott!
AMEN
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#80 Re: Eine etwas andere Betrachtung des Sündenfalls und der Sintflut

Beitrag von JackSparrow » Mi 15. Jun 2016, 21:58

Andreas hat geschrieben:Es geht momentan nur darum, warum der eine, einzige Gott in diesem Text der Urgeschichte mal so und mal anders bezeichnet wird und was das an verschiedenen Stellen für eine Bedeutung haben könnte.
Weil in den diversen mesopotamischen Schöpfungsmythen immer mehrere Götter an der Schöpfung beteiligt waren und auch die Bibel an den Stellen, wo ein bestimmter Gott gemeint ist, den Singular "el" verwendet.

Jahwe kam erst nach dem Auszug aus Ägypten in Mode, als die Israeliten Kanaan vereinten und den Monotheismus einführten. Anstatt die alten Geschichten komplett umzuschreiben, ergänzte man einfach am Anfang des Tanach das Wort "Elohim" um das Wort "Jahwe", und schon wusste jeder, der des Lesens mächtig war (also nur die Priesterkaste), dass mit "Elohim" ab sofort nur noch der offizielle Staatsgott gemeint ist. Wie an 1Sam28 (u. a.) ersichtlich ist, entstanden durch diese Vorgehensweise leider einige logische Inkonsistenzen.

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