Laodizea hat geschrieben: ↑Fr 27. Sep 2019, 13:25
Mirjam hat geschrieben: ↑Fr 27. Sep 2019, 09:38
Hmmm, ich lese das hier so mit und ich habe da eine Frage:
Wie definiert ihr bei dieser Art der Anfechtung das Innen und das Aussen?
Wo findet der Kampf eigentlich statt?
Von aussen kommt was über mich,
daran stosse ich mich häufiger,
Dinge die ich nicht beeinflussen kann
wo Menschen sich vom Widersacher als Werzeuge gebrauchen lassen
um die Heiligen zu quälen...nichts Neues
die Attacken sind echt fies und gemein ...
die Abgründe des menschlichen Herzens,
wenn es sich auf Übles zutun versteift...
oh oh oh!
Wow, na gut... da merke ich wieder, wie sehr ich inzwischen in eine anderen Mentalität eingetaucht bin...
"Menschen, die sich vom Wiedersacher als Werkzeuge gebrauche lassen
um die Heiligen zu quälen" - klingt seltsam für mich
Wenn uns also irgendjemand angreift, in der Welt, im Alltag: Das könnte ein persönlicher Angriff des Wiedersachers sein?
Kann es sich nicht auch um ein ganz unglückliches Missverständnis handeln? (wir hatten es davon im Thread über den Ärger)
Und wenn es mal so und mal so ist: einmal ein "natürliches" Missverständnis, einmal eine echte Anfechtung, wie unterscheidest du das?
Diese Abgründe des menschlichen Herzens: ist das reine Bosheit, die Freude am Leid anderer Menschen?
Die meisten Menschen, die andere quälen, sind doch selbst gequält, oder nicht?
Gedankenlos, egozentrisch, gefangen in erlittenen Verletzungen und verstrickt in Selbstzweifel, die sie tief in sich tragen - Das kehren sie dann nach außen, wollen ihre Schwäche überspielen indem sie Stärke zeigen, nur dass diese falsch verstandene "Stärke" sich dann in Gewalt gegen andere äußert.
Und gefesselt von ihren Ängsten fühlen sich stets verfolgt, erniedrigt, angegriffen - und rechtfertigen sich dann, wenn sie es ihrer Umwelt "mit gleicher Münze" zurückzahlen, selber angreifen und erniedrigen: Es sei ja kein Unrecht, sie müssten sich doch verteidigen
(Bei den meisten Kriegen behaupten auch beide Parteien, sie seien ja friedliebend, aber sie müssten sich ja verteidigen. Siehe das Unwort "Präventivschlag")
Werden die Christen also angefochten durch solche Menschen, die selbst voller Anfechtung sind?
Oder schnappt sich der Teufel diese armen Würstchen, ruiniert das eine Menschenleben und nutzt es, um gleich dem nächsten das Leid zu bringen, wie muss ich mir das vorstellen?
Auf diese Weise scheint mir der Anfechter, dein alter Nachbar in diesem Fall, weit bemitleidenswerter als du, die du doch wenigstens die Zuflucht deines Glaubens hast.
Oder wie siehst du das sonst?
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich es einfacher habe mit meinen Göttern. Von denen werde ich nicht durch eine harte Schule der Anfechtungen geschickt, sonder erweise meinen Gehorsam durch guten Lebenswandel und gute Werke.
Und all das Übel, das geschieht: Mit Gelassenheit allein kann man dem begegnen. Man kann versuchen, den Konflikt zu meiden oder durch freundliche Werke ein gutes Beispiel geben:
"Steure, dass wir den Bösen übersetzen
wir wollen nicht handeln wie seinesgleichen
Richte ihn auf
setze ihn in die Hand des Gottes
fülle seinen Bauch mit Brot von dir
auf dass er satt werde
und sich schäme"
(Amunemope, der große Lehrmeister, schrieb diese Worte mehr als 1000 Jahre vor Christi Geburt)
Und wenn das alles nicht hilft, so bleibt mir das Vertrauen in die Weisheit und Leitung der Götter:
"Der Mensch ist der Steuermann des Schiffes, sein Kapitän aber ist der Allherr"
und mein Mantra ist dies:
Wer Mua, wahu sipeda
"Groß ist die göttliche Gerechtigkeit, und beständig an Schärfe"
(Laodizea, du fragtest, warum ich mich vom Christentum abwandte? Unter anderem, weil die oben zitierten Worte mein Herz mehr erfüllen als ganze Kapitel aus der Bibel. Und dabei sind sie Menschenwort, mit keinerlei Anspruch auf göttliche Eingebung...)
liebe Grüße
Mirjam