Was ist Gottes Wort?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Helmuth
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#31 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Helmuth » Fr 3. Mai 2019, 19:28

Rilke hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 15:57
Für mich ist die kanonisierte Bibel, wie sie uns heute überliefert ist, das Wort Gottes.
Für mich auch. Nur muss man halt wieder differenzieren, unser alter Hut, nicht wahr? ;)
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Rilke
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#32 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Rilke » Fr 3. Mai 2019, 21:59

Helmuth hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 19:28
Nur muss man halt wieder differenzieren
Wie würdest du das tun?
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. - Joh 10, 27-28

Helmuth
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#33 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Helmuth » Fr 3. Mai 2019, 22:15

Rilke hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 21:59
Wie würdest du das tun?
Das habe ich schon erklärt. Zuerst wird „Gottes Wort“ als Synonym für „die Schrift“ bzw. wie wir heute sagen „die Bibel“ gebraucht und danach ist innerhalb der Texte zu unterscheiden, wer redet. Zwei Prämissen habe ich schon gegeben. Du kannst gerne weitere Kriterien ergänzen. Genau das ist Sinn des Threads, eben solches zu differenzieren. In der Sprache des Wort Gottes hieße es dann gemeinsam mehr Erkenntnis erlangen.

Aber mir ist auch klar, dass ein Forum bunter Vögel vielleicht schön singt, nur gemeinsam singen können sie nicht. Vielleicht schaffst du aber zumindest stellenweise die zweite Stimme in der Terz oder Sext. :)
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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Munro
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#34 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Munro » Fr 3. Mai 2019, 23:16

Leila hat geschrieben:
Do 2. Mai 2019, 17:44

Solange Helmuth den Text Hiob unter das Niveau seiner eigenen Texte stellt, solange er über Luther sagt, er sei ihm scheiß egal, solange er Rilke sagt: mach doch Gott nicht größer, als er schon ist, solange sollte Helmuth seine Quadratlatschen still halten.

Ließe sich fortführen,

Grüße an den großen Helmuth, dem Maß der Dinge

Ui! :shock:

Und was sagt nun der HG dazu, mit dem der größte aller Helmuths doch täglich telefoniert?

Und der sich von Helmuth seine Ratschläge abholt, wie das Reich Gottes denn so zu managen sei?
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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Travis
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#35 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Travis » Sa 4. Mai 2019, 08:20

Rilke hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 19:07
Travis hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 17:18
Rilke hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 15:57
Für mich ist die kanonisierte Bibel, wie sie uns heute überliefert ist, das Wort Gottes.
Das geht mir ähnlich, wobei ich leicht anders formulieren würde.
Hey Travis! Wie würdest du es denn formulieren?
Die Bibel ist Gottes niedergeschriebenes Wort. Alles daraus sollte und musste überliefert werden, egal ob es wörtliche Rede Gottes, Beschreibung seiner Taten oder die Taten und Worte seiner Gegner sind. Denn alles ist nütze zur Lehre, auch die Worte der Gegner die dadurch instrumentalisiert werden und wie darauf reagiert wird. Über die normative Autorität der Taten und Worte der Gegner brauchen wir gar nicht zu debattieren, da sie keine haben. Unschätzbar wertvoll ist jedoch zu erfahren, wie darauf zu reagieren ist und eben, wie die Gegner Gottes vorgehen. Gott hat es uns alles offengelegt und wir tun gut daran, auf alles zu achten.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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Andreas
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#36 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Andreas » Sa 4. Mai 2019, 10:41

Travis hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 08:20
Alles daraus sollte und musste überliefert werden, egal ob es wörtliche Rede Gottes, Beschreibung seiner Taten oder die Taten und Worte seiner Gegner sind. Denn alles ist nütze zur Lehre, auch die Worte der Gegner die dadurch instrumentalisiert werden und wie darauf reagiert wird. Über die normative Autorität der Taten und Worte der Gegner brauchen wir gar nicht zu debattieren, da sie keine haben.
Ganz so einfach ist es Gott sei Dank nicht, wie ich meine. Denn oft sind es die Freunde und nicht die Gegner Gottes, welche ein schlechtes Beispiel abgeben, und manchmal sind es die Gegner und nicht die Freunde Gottes, die ein gutes Beispiel abgeben.

Der Leser ist immer gefordert zu differenzieren und Stellung zu beziehen, was denn nun im Einzelfall das Gute und was das Schlechte darstellt. Der Leser wird das immer gemäß seines momentanen ethisch-moralischen Entwicklungsstandes tun. Dieser verändert sich (hoffentlich) im Laufe seines Lebens zum besseren. Gehorsam ist auf einer ethisch-moralischen Entwicklungsstufe goldrichtig, auf einer anderen aber grottenfalsch, was sich auch in den unterschiedlichen Theologien und Gottesbildern der Bibel niedergeschlagen hat.

Ich wäre deshalb vorsichtig, pauschal von "normativer Autorität" zu sprechen, weil ich die Bibel für ein Lebensbuch halte, dass mir ein Leben lang zur Lehre nützlich ist. Vieles, was mir darin früher "unmissverständlich" als richtig einleuchtete, erkannte ich in späteren Jahren als falsch und nicht von dem Verständnis der Liebe getragen, das ich erst später durch den Diskurs, der in der Bibel enthalten ist, gelernt habe.

Die Bibel ist heute in meinen Augen so gut wie der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, ein ethisch-moralischer Abenteuerspielplatz. In all die spannenden Erzählungen darf ich mich im geschützten Raum hineinversetzen, mich mal mit dem einen, mal mit dem anderen Helden oder Looser identifizieren und mein Gewissen erproben. Würde ich wirklich als Abraham (oder als ich?) meinen geliebten Sohn als Blutopfer für Gott darbringen - und wie begründe ich meine Entscheidung? Was hätte ich an Sauls Stelle getan, als Samuel nicht, wie versprochen pünktlich auftauchte um mir seinen göttlichen Rat zu geben - und warum? Welche der drei vorgelegten Strafen würde ich als David dafür wählen, dass ich eine Volkszählung gemacht habe - und wie diese Wahl begründen?
2.Sam 24,13 hat geschrieben:Gad kam zu David und sagte es ihm an und sprach zu ihm: Willst du, dass sieben Jahre lang Hungersnot in dein Land kommt oder dass du drei Monate vor deinen Widersachern fliehen musst und sie dich verfolgen oder dass drei Tage Pest in deinem Lande ist? So bedenke nun wohl, was ich antworten soll dem, der mich gesandt hat.
War Davids Wahl richtig - und nicht schon die nächste Sünde - und warum entscheidet sich Gott dann für die Pest und nicht für die Hungersnot? Was sollte eigentlich das Ganze? Was würde ich wählen - und warum dieses und nicht jenes? Wieso war es bei Moses und anderen eigentlich nicht strafwürdig, das Volk zu zählen? Wie schätze ich Bileam ein - und warum so und nicht anders? So kann ich mich immer wieder auf die Probe stellen bzw. auf die Probe stellen lassen, wodurch sich mein Glaube qualitativ entwickelt.

Solch Entweder-Oder-Kriterien anzulegen wie Freund-Feind, Glaube-Unglaube, Zuwendung-Abfall von Gott, entspricht meinem Dafürhalten nicht dem Niveau der Bibel, "die" sehr wohl weiß, dass es für den Menschen in seinem Leben keine DIN-Norm, kein auf alle Situationen gleichermaßen anwendbares Gesetz gibt. Klarer Fall: Ehebrecherin den gottgegebenen Gesetzen in der Schrift zufolge steinigen. Das Gebot gilt und mein Gehorsam ist gefragt. Dann taucht aus dem Nichts, wie einst die Schlange am Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, dieser seltsame Jesus auf und stellt meinem Gewissen eine merkwürdige Frage: Sollte Gott gesagt haben ...?

Alles nicht so einfach - Gott sei Dank.
Zuletzt geändert von Andreas am Sa 4. Mai 2019, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Travis
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#37 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Travis » Sa 4. Mai 2019, 11:02

Andreas hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 10:41
Der Leser ist immer gefordert zu differenzieren und Stellung zu beziehen, was denn nun im Einzelfall das Gute und was das Schlechte darstellt. Der Leser wird das immer gemäß seines momentanen ethisch-moralischen Entwicklungsstandes tun.
Ganz so einfach ist das Gott sei Dank nicht. Segensreicher Weise ist nicht der Kontext des Lesers entscheidend über die normative Bedeutung eines Bibeltextes. Für Dich kannst Du das gerne so halten. Ich werde dem nicht folgen und ich kann auch niemandem empfehlen dem zu folgen.
Andreas hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 10:41
Ich wäre deshalb vorsichtig, pauschal von "normativer Autorität" zu sprechen, weil ich die Bibel für ein Lebensbuch halte, dass mir ein Leben lang zur Lehre nützlich ist.
Ich wäre da gar nicht vorsichtig, da ich die Bibel eben nicht lediglich für ein Lebensbuch halte.
Andreas hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 10:41
Die Bibel ist heute in meinen Augen so gut wie der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, ein ethisch-moralischer Abenteuerspielplatz.
In dem Punkt bist Du in Deinen Beiträgen konsequent. Deine folgenden Fragen bzw. die entprechenden Antworten ergeben sich alle innerhalb der Bibel. Sind sie rhetorisch oder hast Du da bisher tatsächlich keine Antworten drauf?
Andreas hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 10:41
Alles nicht so einfach - Gott sei Dank.
In den entscheidenen Punkten sogar total einfach, weshalb man auch keine Studium braucht, um sie dort zu verstehen. Gott sei Dank.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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Andreas
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#38 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von Andreas » Sa 4. Mai 2019, 11:14

Travis hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 11:02
Andreas hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 10:41
Ich wäre deshalb vorsichtig, pauschal von "normativer Autorität" zu sprechen, weil ich die Bibel für ein Lebensbuch halte, dass mir ein Leben lang zur Lehre nützlich ist.
Ich wäre da gar nicht vorsichtig, da ich die Bibel eben nicht lediglich für ein Lebensbuch halte.
Das "lediglich" stammt von dir, nicht von mir. Auch wenn die Buchstaben meist Schwarz auf Weiß dastehen, verstehe ich Texte lieber in Farbe.

Travis hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 11:02
Andreas hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 10:41
Die Bibel ist heute in meinen Augen so gut wie der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, ein ethisch-moralischer Abenteuerspielplatz.
In dem Punkt bist Du in Deinen Beiträgen konsequent. Deine folgenden Fragen bzw. die entprechenden Antworten ergeben sich alle innerhalb der Bibel. Sind sie rhetorisch oder hast Du da bisher tatsächlich keine Antworten drauf?
Meine Erfahrung ist, dass ich bei der Beschäftigung mit der Bibel lerne. Deshalb fielen meine Antworten auf diese Fragen im Laufe meiner spirituellen Entwicklung unterschiedlich aus. Schön für dich, wenn das bei dir anders ist, und du "die Bibel" auf Anhieb verstanden hast, so dass solche Fragen bei dir gar nicht erst auftauchten. Ich übe noch.

PeB
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#39 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von PeB » Sa 4. Mai 2019, 11:36

Helmuth hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 13:59
PeB hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 13:32
Mir ist das gleiche noch nicht passiert und ich soll jetzt besser über Gott aussagen als Hiob es könnte?
Es geht mir nicht um besser sondern ich suche objektive Kriterien. Ich lese deine subjektiven Gedankengänge. ok, das ist nichts Böses, nur eben kein objektiver Maßstab.
Der objektive Maßstab ist der Maßstab der Wissenschaft. Hier geht es um Glaube; das ist eine subjektive Lebenserfahrung.
Man sollte aufpassen, dass man den Glauben nicht verwissenschaftlicht.

Helmuth hat geschrieben:
Fr 3. Mai 2019, 13:59
Wenn wir hier darüber diskutieren, ob es Gott war, der redete oder nicht, dann stellen wie definitv alles in Frage.
Richtig. Das ist die Gefahr. Wenn man einmal mit dem Zensurstift angefangen hat, begibt man sich in die Gefahr am Ende alles zu bezweifeln, woraus Verzweiflung werden kann.
Daher ist der Gegenschub das Vertrauen. Auch das Vertrauen in den Heiligen Geist innerhalb der Überlieferung.

PeB
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#40 Re: Was ist Gottes Wort?

Beitrag von PeB » Sa 4. Mai 2019, 11:38

Travis hat geschrieben:
Sa 4. Mai 2019, 11:02
In den entscheidenen Punkten sogar total einfach, weshalb man auch keine Studium braucht, um sie dort zu verstehen. Gott sei Dank.
:thumbup:
Auch mein Verständnis. Oftmals viel einfacher als wir es uns durch Interpretation machen.

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