#71 Re: Beruft Gott heute noch Menschen
Verfasst: Fr 5. Apr 2019, 18:36
Ich verwechsel das nicht. Du differenzierst zwischen Stand und Beruf. Stand ist aber Beruf.Helmuth hat geschrieben: ↑Fr 5. Apr 2019, 17:28Warum sollten das Berufe sein? Du verwechselst hier den Stand des Berufenen mit dem Ruf.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Fr 5. Apr 2019, 14:19Für Paulus sind natürliche Berufe Sklave, Freier, Beschnittener, Unbeschnittener, Jungfrau, Ehepartner.
1Kor 7, 24 hat geschrieben: Ein jeder, worin er berufen worden ist, Brüder, darin bleibe er bei Gott.
Wenn du zwischen Stand und Ruf differenzierst, folgst du ihm (dem durch Luther geprägten Berufsverständnis) wohl mehr, als dir lieb ist. Luther übersetzte zwar mit Beruf, meinte aber eigentlich Stand. Deswegen nennen es spätere Übersetzungen auch Stand. Allerdings war es nicht Luther selber, der diesen Vergleich absolut setzte, sondern lediglich als ein Beispiel für den gemeinen Mann anführte (Als Beispiel dient ihm ein Zimmermann in Punkt 23 seiner Schrift "Von der Freiheit eines Christenmenschen"). Erst im Laufe der Reformation verfestigte sich diese Gleichsetzung (Handwerker sei ein Beruf ; später dann : Erwerb des Lebensunterhaltes sei der Beruf). Wahrscheinlich weil Luther unreflektiert gelesen wurde und sich darauf aufbauende Schriften schneller vermehrten als das Verständnis. Von diesem unreflektierten Verständnis geprägt, ergingen von Kritikern die Vorwürfe an Luther. Dennoch bleibt, Luther prägte das moderne Berufsverständnis. Aber eben nicht, als hätte er dieses schon selber gehabt, sondern es entwickelte sich aus seinen Werken.Helmuth hat geschrieben: Sorry, Luthers Berufsverständnis ist mir herzlich wurscht.
Das bin ich d’accord. Allerdings bleibt dann trotzdem noch die Klärung natürlicher BerufeHelmuth hat geschrieben: Mag sein, aber das ist eben Maßstab der Welt. Dennoch gibt alle Gaben der Herr. Dass sich manche gegen ihr Talent beweisen wollen könnten sie erkennen, dass sie mehr unter dem Fluch als dem Segen stehen. Nur fehlt ihnen dafür der geistliche Sinn. Wäre ich z.B. ein Handwerker geworden, Gnade Gott allen Kunden.
In Ämtern von Kirchen sehe ich das ähnlich. Nicht jeder ist Hirte und Lehrer oder geeignet für Leitung. Dass oft falsch Berufene Posten bekleiden, für die sie ungegeigent sind, wollen viele nicht wahrhaben, während es im ganzen Bezirk die Spatzen von den Dächern pfeiffen.
War die Hauptaufgabe nicht die Mission ? Der Missionsdienst passt mit einer sesshaften Tätigkeit nur schwer zusammen.Das Problem ist leider, dass zu wenig auf den Herrn gehört wird. In der Welt gelten ohnehin andere Gesetze. Man wird aber hoffentlich einsehen, dass unter 100 Menschen nicht 99 Hirten sein können. Also sind andere Koch, Tischler oder Bäcker etc. und dienen darin. Es gibt bezüglich des Standes kein Ansehen bei Gott.