Beruft Gott heute noch Menschen

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
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1Johannes4
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#111 Re: Beruft Gott heute noch Menschen

Beitrag von 1Johannes4 » Fr 19. Apr 2019, 10:25

Hallo zusammen,

Helmuth hat geschrieben:
Fr 19. Apr 2019, 08:39
Oder sind nur mehr noch Pfarrer akzeptabel? Viel anderes bliebe nicht übrig.
komisch, mir fallen da ganz andere Berufe ein, wenn es um die Umsetzung dessen geht, wozu in der Bibel aufgefordert wird. Das besagt aber nur, dass man während seiner Erwerbstätigkeit nicht unbedingt das tut, was in der Bibel steht, aber die Woche hat ja 168 Stunden und nicht nur 35 bis 40 Stunden.

31 Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen; 32 und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken8 scheidet. 33 Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. 34 Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich9, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an! 35 Denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf; 36 nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir. 37 Dann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und gaben dir zu trinken? 38 Wann aber sahen wir dich als Fremdling und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich? 39 Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was10 ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan. 41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! 42 Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken; 43 ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht. 44 Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, was11 ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan. 46 Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.
Matthäus 25, 31-46 Elberfelder

Wie sich die jeweilige Nächsten- und Gottesliebe im Einzelfall konkret ausdrücken mag sei mal dahingestellt, jedenfalls wird es wohl nicht genügen, dass ein Glaube bei sich selber stehen bleibt und sich der Umgang mit dem Nächsten auf fromme Reden beschränkt.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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ProfDrVonUndZu
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#112 Re: Beruft Gott heute noch Menschen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Fr 19. Apr 2019, 13:50

Helmuth hat geschrieben:
Fr 19. Apr 2019, 08:39
Was ist mit all denen, denen Gott nicht in einem Dornbusch erscheint, was ja für ca. 7,4 Milliarden der Menschen derzeit gerade der Fall ist?
Das entscheide ich nicht.

Helmuth hat geschrieben:Oder frage dich selbst. Wie lautet dein Ruf?
Apostel und Prophet. Womit ich mein Geld genötigterweise verdienen muss, das ist nicht mein Ruf. Beruf wird dies nur seit der Reformation genannt, was aber biblisch falsch ist und nicht mal Luther so gesagt hat. Selbst in der Antike hat man unterscheiden zwischen einer Fähigkeit als Gabe der Götter und dem Zwang, diese eine Gabe einzusetzen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sprich, sich seiner Existenz würdig zu erweisen. Dies wurde aber niemals Ruf oder Beruf (durch Götter) genannt. Dieser Zwang wurde immer als eine lästige Qual angesehen. Das ist auch in der Bibel nicht anders. Sie schätzt die Gabe, aber sie verachtet Zwang. Der Zwang ist eine Perversion der Gabe.


Helmuth hat geschrieben:Verachtest "weltlich" bloß weil es natürlich ist? Das ist eine falsche Sicht. Gott liebt die Welt sogar. Es ist nicht die Welt an sich böse sondern das Böse in der Welt. So kommt es auch zur üblichen Fehlinterpretation mit Jesu Reich, das nicht "von" dieser Welt ist. Das meint etwas ganz anders.
Die römische, griechische, babylonische Gesellschaft. Das ist die Welt, dessen Feind Gott ist und die Feind Gottes ist. Gott liebt die Menschen, und will sie da raus rufen und davon befreien. Gott liebte die Menschen nicht, wenn er sie einfach ihre Wege gehen ließe. In der vorchristlichen Zeit hat er dies getan (Apostelgeschichte 14,16). Das Evangelium aber zeigt einen neuen Weg.

Helmuth hat geschrieben:Konkret: Ein Tischler ist nichts Böses, es ist der böse Tischler. Der Böse schändet nicht den Beruf wohl aber seinen Berufsstand, indem er dient. Oder sind nur mehr noch Pfarrer akzeptabel? Viel anderes bliebe nicht übrig. Was machen wir dann dann mit einem üblen Pfarrer? Oder ist man gut weil man eine Kutte trägt?
Ich unterscheide weiterhin zwischen Fähigkeit und einer aus einer Fähigkeit abgeleiteten Identität. Letztere ist Selbstvergottung. Darf jemand, der Tische herstellen kann, keine Kutten tragen ? Darf jemand der Kutten trägt, keine Tische herstellen ? Ist allein das Herstellen von Tischen oder das Tragen von Kutten identisch mit dem Weg Gottes, oder erfordert der Weg Gottes das regelmäßige, stundengetaktete und bezahlte Herstellen von Tischen oder Tragen von Kutten ?

Helmuth hat geschrieben:Ich hatte als negatives Beispiel auch König Saul zitiert. Der Ruf kam von Gott an eine der höchsten Stellen vor Gott zu dienen, aber Saul entsprach nicht. König David nach ihm stand im selben Ruf und brachte Israel hingegen zu Ehren.
Es war vor allem Israel, das sich nach dem Vorbild der Nationen einen König wünschte. Gott gab diesem Wunsch nach, damit sie erkennen, wie abwegig dieses Begehren ist. Sie haben allesamt als Volksführer versagt. Trotz und wegen des Ruhmes und Reichtums. David ist nicht wegen Ruhm und Reichtum ein Vorbild, sondern weil er trotz alle Anfechtungen, in die wir durch seine Gedanken in den Psalmen einen guten Einblick bekommen, nie sein Vertrauen auf Gott verloren hat. Saul hingegen ist am Anspruch von Ruhm und Reichtum so sehr gescheitert, dass er ohne diese sein Leben als sinnlos erachtete und sterben wollte. Um von Gott angenommen zu sein, muss man nicht eine externe Aufgabe nur besonders effizient machen. Saul wäre auch als schlechter König nicht von Gott verstoßen worden, so wie Gott auch Kain wegen seiner untauglichen Opfer niemals verstoßen hätte. Dieses Gefühl nicht zu reichen, kommt aus dem inneren, aber jedenfalls niemals von Gott. Dieses Gefühl treibt zu Verzweiflungstaten und blindem Aktivismus.

Helmuth hat geschrieben:Es geht also weder um Tisch und Sessel noch um Herr oder Knecht. Der Ruf dient einem höheren Zweck. Dazu benötigt Gott einfache Handwerker ebenso wie den Ingenieur. Beim Auftrag an Mose eine Stiftshütte zu errichten werden viele Tätigkeiten aufgezählt. Für den Herrn ist selbst die bloße Trageleistung als "Träger" ein Beruf.
Der Träger sollte sich nur davor hüten, heidnische Tempel zu bauen. Das würde ihm zwar vielleicht Vermögen einbringen, aber bei Gott in Ungnade fallen lassen.

Helmuth hat geschrieben:Mir gefällt deine Sichtweise nicht, weil sie sich mit politisch linkem Gedankengut vermischt. Das betrübt das an sich von Gott Geheiligte
Du betrübst das Heilige, indem du Träger zum Bau von Götzentempeln beordern willst und Götzentempel zu Gotteshäusern erklärst. An anderer Stelle beklagst du das Theater um Notre Dame. Freue dich doch darüber, dass hier Arbeitsplätze geschaffen bzw. erhalten werden. Es ist doch alles Gottes Haus und alles Dienst für Gott. Dies ist die Konsequenz deiner Logik und tatsächlich rechte Politik christlicher Parteien.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#113 Re: Beruft Gott heute noch Mensc

Beitrag von Helmuth » Fr 19. Apr 2019, 14:15

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Fr 19. Apr 2019, 13:50
Du betrübst das Heilige, indem du Träger zum Bau von Götzentempeln beordern willst und Götzentempel zu Gotteshäusern erklärst. An anderer Stelle beklagst du das Theater um Notre Dame. Freue dich doch darüber, dass hier Arbeitsplätze geschaffen bzw. erhalten werden. Es ist doch alles Gottes Haus und alles Dienst für Gott. Dies ist die Konsequenz deiner Logik und tatsächlich rechte Politik christlicher Parteien.
Wir kommen deshalb nicht auf einen grünen Zweig, da dein Denken wie ich es einschätze möglicherweise von linksgerichteter Gesinnung geprägt ist und nicht wie die Schrift lehrt. Daher auch der Hieb auf rechte Politik. Soweit ich es erkennen kann, lasse ich mir von keiner Seite ein x für ein u vormachen.

Was du skizzieret war der Sklavendienst der Israeliten unter dem Joch des Pharso. Dort passte das. Wenn du das mit der heutigen Zeit vergleichst kommt man natürlich nicht auf einen grünen Zweig in der vergleichenden Betrachtung, als du das Heilige und Unheilige daran nicht korrekt differenzierst.

Gehen wir doch zurück in die Zeit Josephs. Der beutete, wenn ich jetzt mit deiner Denkweise herangehe, das Volk mit 20% Steuer so aus, dass es sich ihm noch versklaven mussten. Doch genau so rettete Gott damals das Volk vor dem Hungertod und der Pharao konnte nur paff zusehen und über die Weisheit Gottes in Joseph staunen.

Und was sollte ich nun tun, falls ich in dieser Zeit als normaler Bauer gelebt hätte? Sorry, aber es kann nicht sein, dass mein Ruf darin bestünde, 20% meiner eigenen Ernteeinnahmen einem Halsabschneider abzuliefern? Bauer kann kein Ruf Gottes sein und Feldarbeit ist ohnehin Sklaverei. Was bin ich dann? Der dumme weiße Bauer im Schachspiel Gottes, den er gerne für den Gewinn des schwarzen Turms opfert?

Versteht du warum ich diese Denkweise daher ablehne? Linke Verblendung denkt aber so, das ist mir bekannt.

Ich würde an dieser Stelle das Gespräch gerne beenden, weil es zu nichts führt, nichts was die Bibel wirklich über Ruf lehrt. Fortsetzen ergibt erst dann Sinn, wenn sich diese Denkrichtung ändert, aber mit dir verläuft es zumindest recht freundlich und in diesem Sinne schätze ich deine Bruderschaft auch wieder. Man muss nicht überall übereinstimmen, der Friede steht höher. Auch dazu sind wir berufen
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#114 Re: Beruft Gott heute noch Menschen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Fr 19. Apr 2019, 16:23

Helmuth hat geschrieben:
Fr 19. Apr 2019, 14:15
Gehen wir doch zurück in die Zeit Josephs. Der beutete, wenn ich jetzt mit deiner Denkweise herangehe, das Volk mit 20% Steuer so aus, dass es sich ihm noch versklaven mussten. Doch genau so rettete Gott damals das Volk vor dem Hungertod und der Pharao konnte nur paff zusehen und über die Weisheit Gottes in Joseph staunen.
Joseph konnte aber nichts verkaufen, was er nicht vorher eingenommen hat. Das Volk hätte für sich selber sparen können. Joseph hat die 20% gespeichert, weil das Volk wahrscheinlich eh nichts gespeichert hätte. Es hätte in Zeiten des Überflusses einfach mehr gefuttert oder ihn einfach verkommen lassen.

Und was sollte ich nun tun, falls ich in dieser Zeit als normaler Bauer gelebt hätte? Sorry, aber es kann nicht sein, dass mein Ruf darin bestünde, 20% meiner eigenen Ernteeinnahmen einem Halsabschneider abzuliefern? Bauer kann kein Ruf Gottes sein und Feldarbeit ist ohnehin Sklaverei. Was bin ich dann? Der dumme weiße Bauer im Schachspiel Gottes, den er gerne für den Gewinn des schwarzen Turms opfert?
Wie auch immer man Josephs Vorgehensweise moralisch bewerten will, eines hat er nicht getan. Seine Brüder, die ihm einst böses wollten, hat er nicht ausgebeutet. Er schenkte ihnen Land und Verpflegung in Zeiten der Hungersnot.

Man muss nicht überall übereinstimmen, der Friede steht höher. Auch dazu sind wir berufen
Was taugt der Gesprächsfrieden, wenn man bei dir damit rechnen müsste, dass du unter einem Simulationsversuch permanenter Hungersnot deine Brüder in die Sklavenhäuser schicken willst, während deine eigenen Kammern aber reichlich gefüllt sind ?

Notre Dame wieder aufzubauen ist vielleicht der Ruf mancher Menschen, die den "ganz normalen" Beruf eines Bauarbeiters gefolgt sind und sich einer Firma verdingen mussten, die Auftragsarbeiten für Stadt, Kirchen oder sonst wen annimmt. Wie kannst du Notre Dame schlecht reden, aber gleichzeitig ganz normale Berufe befürworten ? Diese sakralen Bauten wurden entweder "ganz normal" erbaut oder durch Sklaverei. Such es dir aus !
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#115 Re: Beruft Gott heute noch Menschen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Fr 19. Apr 2019, 16:34

Und noch was hat Joseph nicht gemacht. Er hat zwar die Bauern Ägyptens umsiedeln lassen, aber er hat die Familien nicht auseinander gerissen und aus ihnen keine Fabrikarbeiter gemacht. Er hat sie nicht umgeschult. Er hat sie das sein lassen, was sie immer gewesen waren. Das sieht in der heutigen Berufswelt wohl ein wenig anders aus. Man weiss ja nicht mal mehr, ob der Beruf, den man heute lernt, morgen überhaupt noch existiert. Man ist zur permanenten Umorientierung und Flexibilität genötigt.
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#116 Re: Beruft Gott heute noch Menschen

Beitrag von Helmuth » Sa 20. Apr 2019, 10:32

@ProfDrVonUndZu , nochmals Danke für das Gespäch. Du bestätigst, dass sich keine Eingung erzielen lässt. Deine Argumentation hat für mich nichts weiter mit biblischer Berufung zu tun. Es sei dein politisches Gedankengut, zu dem ich aber keine weitere Stellungnahme geben möchte.

Vielleicht widmen wir uns auch weniger dem natürlichen Aspekt sondern auch dem geistlichen, der, wie ich es sehe allgemeinverbindlich für alle gleich ist und damit die gemeinsame Grundlage unserer Berufung bildet:
Gal 5, 13 hat geschrieben: Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein gebraucht nicht die Freiheit zu einem Anlass für das Fleisch, sondern durch die Liebe dient einander.
Der konkrete Dienst selbst, d.h. die persönlich zugewiesene bzw. erlernte berufliche Tätigkeit, soll durch die Liebe Gottes wirksam werden. Das macht es gleichgültig was man ist bzw. war und Paulus drückt es im Galaterbrief so aus:
Gal 3, 28 hat geschrieben: Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Weib; denn ihr alle seid einer in Christus Jesu.
Das Beispiel Josephs zuvor diente als Muster, nicht um damit die politische Situation Ägyptens hier zu beleuchten, sondern Joseph diente in der Liebe zu Gott. Es war also egal wo ihn Gott hinstellte, denn zuvor diente er in einem Gefängnis und nochmals zuvor unter einem Heiden.

Was seine Berufung ausmachte, war die Liebe zu Gott, die ihn letztendlich dorthin brachte wo Gott ihn haben wollte. Die 12 Söhne Jakobs samit ihrem Vater hat Gott besonders berufen, aber unter ihnen konnte Joseph damals gar nicht wirksam dienen, da ihn 10 seiner eigenen Brüder hassten.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#117 Re: Beruft Gott heute noch Menschen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Sa 20. Apr 2019, 14:56

Helmuth hat geschrieben:
Sa 20. Apr 2019, 10:32
@ProfDrVonUndZu , nochmals Danke für das Gespäch. Du bestätigst, dass sich keine Eingung erzielen lässt. Deine Argumentation hat für mich nichts weiter mit biblischer Berufung zu tun.
Meine Argumentation ist ja auch eine Gegenthese dessen, was du und auch schon andere vor dir als biblische Berufung darstellen.

Es sei dein politisches Gedankengut, zu dem ich aber keine weitere Stellungnahme geben möchte.
Und das tu ich eben deswegen, weil das von dir vertretene Gedankengut selber äusserst politisch rechts konservativ aufgeladen ist.

Vielleicht widmen wir uns auch weniger dem natürlichen Aspekt sondern auch dem geistlichen, der, wie ich es sehe allgemeinverbindlich für alle gleich ist und damit die gemeinsame Grundlage unserer Berufung bildet:
Gal 5, 13 hat geschrieben: Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein gebraucht nicht die Freiheit zu einem Anlass für das Fleisch, sondern durch die Liebe dient einander.
Der konkrete Dienst selbst, d.h. die persönlich zugewiesene bzw. erlernte berufliche Tätigkeit, soll durch die Liebe Gottes wirksam werden. Das macht es gleichgültig was man ist bzw. war und Paulus drückt es im Galaterbrief so aus:
Gal 3, 28 hat geschrieben: Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Weib; denn ihr alle seid einer in Christus Jesu.
Meinst du gleichgültig oder gleich gültig ?

Das Beispiel Josephs zuvor diente als Muster, nicht um damit die politische Situation Ägyptens hier zu beleuchten, sondern Joseph diente in der Liebe zu Gott. Es war also egal wo ihn Gott hinstellte, denn zuvor diente er in einem Gefängnis und nochmals zuvor unter einem Heiden.
Es bringt ja auch nichts darüber zu spekulieren, wo Gott ihn noch hätte hinstellen können. Es geht einzig darum, wo er tatsächlich war. Die Sache ist nur die, dass jeder irgendwo ist. Es gibt somit keinen der unberufen ist. Derart simpel kann das mit dem Ruf Gottes aber nicht sein, wie ja mehrere biblische Beispiel belegen. U.A. Abraham, Mose, Jakob, das Volk Israel in Ägypten, Marias Mann Joseph. Die Liste der Zeugen in Hebräer 11 stellt auch keinerlei Verbindung zu einer beurflich erlernten und vorsätzlich regelmäßig ausgeübten, vertraglich gebundenden Tätigkeit zum Verdienst des Lebensunhaltes her.

Was seine Berufung ausmachte, war die Liebe zu Gott, die ihn letztendlich dorthin brachte wo Gott ihn haben wollte.
Es war vor allem Gottes zusage an Abraham, die Gott Joseph heraus greifen ließ. Mit Josephs Verdienst hat das primär nichts zu tun. Joseph hätte auch scheitern können. Gott war mit Joseph und ließ ihm alles gelingen. Deswegen ist Joseph nicht gescheitert. Die Vorbildlichkeit Josephs liegt darin, dass er sich dessen immer bewusst war. Welche Alternative hätte Joseph überhaupt gehabt ? Was wäre für ihn der tatsächlich bequemere Weg gewesen, der ihn als Berufslosen (Arbeitslosen), ungehorsamen Taugenichts entlarvt hätte ? Spätestens als Joseph im Gefängnis landete, hätten die meisten Christen ihn doch schon aufgegeben, denn wer dort landet, der muss dort wohl zu Recht sein. Als Strafe für dessen er angeklagt ist, oder einfach, weil er seinen Beruf nicht fleißig genug ausübte.

Die 12 Söhne Jakobs samit ihrem Vater hat Gott besonders berufen, aber unter ihnen konnte Joseph damals gar nicht wirksam dienen, da ihn 10 seiner eigenen Brüder hassten.
Er hätte ihnen dort sehr wohl dienen können. Die Gesunden brauchen ja den Arzt nicht, sondern die Kranken. Er konnte deswegen nicht unter ihnen dienen, weil sie ihn selbst weg schickten. Sie hielten ihn für einen Taugenichts, der alles in den Hintern gesteckt bekommt und sich noch nicht mal der häuslichen Autorität beugen wollte. Die christlichen Brüder Jakobs hielten ihn für störenden Mitfresser und wollten ihn lieber in die Firma Ägypten stecken, wo er mal den Ernst des Lebens und anständiges Benehmen kennen lernen soll.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#118 Re: Beruft Gott heute noch Menschen

Beitrag von kolibri » So 21. Apr 2019, 11:37

Leila hat geschrieben:
Do 4. Apr 2019, 10:23
Gruss in die Runde.

Was meint ihr, beruft Gott heute noch Menschen, nicht als Prophet unbedingt. Eher in Richtung sein Eigentum. Oder er sondert den gewählten Menschen von nicht wiedergeborenen ab. Und wie macht er das. Was bedeutet das. In letzter Konsequenz für den Menschen. Was sind dann dessen Aufgaben. Prüfungen? Keine?

Ich nenne mich hier Leila und bin die Neue. HG Leila

Vielleicht wird Gott es eines Tages es wieder tun müssen, denn wenn es so weitergeht , sehe ich schwarz für die Zukunft.

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Laodizea
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#119 Re: Beruft Gott heute noch Menschen

Beitrag von Laodizea » Mi 21. Aug 2019, 15:14

Die weltlichen Auslegung mit Beruf im Arbeitsleben...da hat Gott mE nichts mit zu tun.
Der Mensch macht das Beste aus seinen Fähigkeiten, die er durch Bildung und Erziehung erworben hat.

Wenn Gott jemanden beruft, so doch immer in ein geistiges Amt, denn Sein Reich ist nicht von dieser Welt und momentan nur innwendig in uns zu finden.
Und ja, Gott beruft auch heute.

Gruss,Laodicea :engel:
"Herr steh auf! 
Lass deine Feinde zerstreut werden und alle, die dich hassen, flüchtig werden vor dir!"
Komm wieder Herr! 
  4.Mose 10,35,36

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#120 Re: Beruft Gott heute noch Menschen

Beitrag von PeB » Mi 21. Aug 2019, 15:16

Leila hat geschrieben:
Do 4. Apr 2019, 10:23
Was meint ihr, beruft Gott heute noch Menschen, nicht als Prophet unbedingt.

Also nach meiner Überzeugung beruft Gott jeden einzelnen Menschen - zu unterschiedlichen Aufgaben.
Der eine hörts, der andre nicht. Und die meisten haben nur so eine ungefähre Ahnung.

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