Im Anfang war das Wort

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ProfDrVonUndZu
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#521 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Mi 7. Aug 2019, 14:35

Helmuth hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 09:04
Mit Theologie kann jeder Bezug hergestellt werden, der gewünscht ist, auch dass Geist sich in Fleisch verwandelt, oder in eine Kuh, dann haben wir die hinduistisch theologische Jesusinterpretation. Man muss nur Theologe aus dem Wort Gottes machen, anstelle durch den Heiligen Geist auf das zu hören, was er seinerzeit Johnnes sagen wollte.

Das ist eine sehr banale Darstellung, die bestimmt auch ihre Anhänger haben dürfte. Jede Wissenschaft hat ja im Volksglauben ihre vulgären Ableger. Um sowas dürfte es sich bei deiner Darstellung handeln. Das hat aber nichts mit seriöser mir bekannte Theologie zu tun. Die theologische Interpretation der Fleischwerdung meint nicht, dass ein Wort mit Fleisch überzogen wurde, sondern, dass Jesus Christus ein Konzept durch sein Handeln in die Wirklichkeit umsetzte und für Menschen erkennbar und sichtbar machte. Aus dieser Position stimmt es, dass Jesus das Licht ist. Aber deswegen gilt das noch lange nicht umgekehrt. Das wäre dann wieder Vulgär-Theologie.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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Travis
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#522 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Travis » Mi 7. Aug 2019, 14:53

Otto hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 13:51
Travis hat geschrieben:Johannes nimmt die Lehre über das aramäische "memra" […]
Und die wäre?
Da müsste ich etwas ausführen und wir wären OT. Ich kann Dir über PM gerne Literatur dazu empfehlen. Schreib mich ggf. an.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Otto
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#523 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Otto » Mi 7. Aug 2019, 15:02

Helmuth hat geschrieben:Nicht alles ist ein Titel, "logos" jedenfalls nicht, eine solche Anrede findet man nirgendwo, sondern es ist das griech. Wort für "Wort",
Ja, Helmuth, wenn das Wort personifiziert wird (was die alten Jungs häufig getan hatten), dann nimmt es Gestalt und wird jemand. Zum Beispiel, in Joh. Kapitel 1 stellt „das Wort“ (Sprecher Gottes) Jesus da, als er (bevor er Fleisch wurde) im Himmel bei Gott war. In Offenbarung gibt uns Gott durch sein Wort (der Bibel diesmal) die Bestätigung dazu:
Offenb. 19 11-13 hat geschrieben:Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit.12 Seine Augen aber sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe11, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst;13 und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes.
Helmuth hat geschrieben:Mit Theologie kann jeder Bezug hergestellt werden, der gewünscht ist, auch dass Geist sich in Fleisch verwandelt,
Was hast du denn gegen Theologie? Kennst du überhaupt die Bedeutung des Wortes? Theologie kommt von Theos (Gott) und Logos (Wort). Jeder der das Wort Gottes liest und Gedanken sich darüber macht „ist“ ein Theologe. Du bist auch keine Ausnahme. Du vertrittst auch eine Theologie auch wenn du der Meinung bist direkten Draht zum HG zu haben… Man sollte aber Theologie und studierten Theologen auseinander halten. Die Mehrheit dieser Jungs flirten mehr mit der Philosophie als mit der Bibel…

Außerdem hat sich in der Vergangenheit mehrmals Geist (Engel) zu Fleisch (Mensch) verwandelt. Da ist nichts außergewöhnliches dabei…
Helmuth hat geschrieben:Das Hineininterpretieren von Worten aus anderen Aussagen und sich so ein theologisches Bild zu konstruieren ist der Weg zum goldenen Kalb. Dazu wurde dann auch "Gott" gesagt.
Wenn diese „anderen Aussagen“ aus der Bibel sind und sich nicht gegenseitig widersprechen warum nicht? Die Bibel ist nicht durch die isolierte Betrachtung (nur) eines Verses erklärbar. Sonst kaufst dir einen Puzzle, ziehst ein Stück heraus, klebst es an der Wand und sagst: “Was für ein wunderschöner Wasserfall“… (ich übertreibe gern)
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Otto
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#524 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Otto » Mi 7. Aug 2019, 15:05

Travis hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 14:53
Otto hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 13:51
Travis hat geschrieben:Johannes nimmt die Lehre über das aramäische "memra" […]
Und die wäre?
Da müsste ich etwas ausführen und wir wären OT. Ich kann Dir über PM gerne Literatur dazu empfehlen. Schreib mich ggf. an.
Wenn die Literatur kostenlos online zu lesen sei, ein Link wäre ok..
LGrüße von Otto

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Travis
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#525 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Travis » Mi 7. Aug 2019, 15:09

Otto hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 15:05
Wenn die Literatur kostenlos online zu lesen sei, ein Link wäre ok..
Nein, die Literatur die ich empfehlen würde ist kostenpflichtig. Frei verfügbar ist aber glaub ich der Talmud, wenn auch nur in englischer Sprache. Da müsstest Du Dich dann selber nach dem "Memra" umsehen.
Otto hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 15:02
Was hast du denn gegen Theologie? Kennst du überhaupt die Bedeutung des Wortes? Theologie kommt von Theos (Gott) und Logos (Wort).
Das wurden bereits etliche Versuche unternommen, schon seit Jahren. Das Problem ist nicht "Theologie", es liegt tiefer. Aber vielleicht klappt es ja im Gespräch mit Dir.

Lass Dich nicht irritieren. Der "Logos" in Joh 1 ist Jesus. Man muss den Kontext schon sehr atomisieren, mißachten oder schlicht ignorieren, um etwas oder jemanden anderes herauslesen zu können.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#526 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Otto » Mi 7. Aug 2019, 15:48

Travis hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 15:09
Otto hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 15:05
Wenn die Literatur kostenlos online zu lesen sei, ein Link wäre ok..
Nein, die Literatur die ich empfehlen würde ist kostenpflichtig. Frei verfügbar ist aber glaub ich der Talmud, wenn auch nur in englischer Sprache. Da müsstest Du Dich dann selber nach dem "Memra" umsehen.
Laut Wiki ist Memra das Synonym für gr. Logos.Ob ich Memra oder Logos lese ist dann eigentlich Wurscht.
Travis hat geschrieben: Lass Dich nicht irritieren. Der "Logos" in Joh 1 ist Jesus. Man muss den Kontext schon sehr atomisieren, mißachten oder schlicht ignorieren, um etwas oder jemanden anderes herauslesen zu können.
Da bin ich mir (nach meinen Recherchen ) absolut sicher.Sicher bin ich mir auch das unsere Gemeinsamkeiten hier enden.Ist aber nicht schlimm.
LGrüße von Otto

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Travis
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#527 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Travis » Mi 7. Aug 2019, 16:17

Otto hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 15:48
Travis hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 15:09
Otto hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 15:05
Wenn die Literatur kostenlos online zu lesen sei, ein Link wäre ok..
Nein, die Literatur die ich empfehlen würde ist kostenpflichtig. Frei verfügbar ist aber glaub ich der Talmud, wenn auch nur in englischer Sprache. Da müsstest Du Dich dann selber nach dem "Memra" umsehen.
Laut Wiki ist Memra das Synonym für gr. Logos.Ob ich Memra oder Logos lese ist dann eigentlich Wurscht.
Laut meinen Beiträgen habe ich nicht von der Bedeutung des Begriffes, sondern von der jüdischen Theologie um diesen Begriff geschrieben, gegen die Johannes in Joh 1 vorgeht. Gibt sicher Leute die das interessiert.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#528 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Helmuth » Mi 7. Aug 2019, 16:34

Otto hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 15:02
Ja, Helmuth, wenn das Wort personifiziert wird (was die alten Jungs häufig getan hatten), dann nimmt es Gestalt und wird jemand. Zum Beispiel, in Joh. Kapitel 1 stellt „das Wort“ (Sprecher Gottes) Jesus da, als er (bevor er Fleisch wurde) im Himmel bei Gott war.
Das steht nirgendwo und ich nenne es daher Theologie. Weiß du, was ich kurios finde: Man sagt, der Kanon ist abgeschlossen und alle Worte sind inspiriert. Alles andere ist nicht gleichwertig. Doch dann fertigt man 1.000 neue Schriften an, erklärt sie zum "Dogma" und unumstößlicher "Lehre". Ich finde das in der Tat kurios.

Somit ist schon einem diese Lehre der "Inspiration" nur ein theologisches Machwerk des Menschen. Theologie ist also im Grunde genommen Menschenwerk, als ein Versuch des Menschen, sich die Schrift zu erklären anstelle das dem HG tun zu lassen.

Wäre die Schrift nicht ausreichend hätte Gott weitere veranlasst, aber sicher nicht die der frühen Kirche. Dabei hatte Jesus diesen Wahnsinn schon zu seiner Zeit bei den Schriftglehrten und ihren kuriosen Überlieferungen scharf kritisiert.

Ich tue es daher auch, denn die Theologen haben daraus nicht gelernt. Sie stehen für mich 1:1 in derselben Reihe wie einst die Pharisäer, Sadduzäer und Schriftglehrten. Die einen verleugneten die Auferstehung, die anderen vergötterten Engel aber in einem waren sie sich eing: Dieser Jesus muss weg. Jesus sagte, die ihm nachfolgen wird es nicht anders ergehen.


Zurück zum Wort:

Es steht, dass im Anfang das Wort war, nicht Jesus! Man vergewaltige nicht das Wort. Johannes verfolgte einen Gedankengang. Ich kann gelten lassen, dass genau er ein bevollmächtigter Theologe des Herrn war. Wir sicher nicht. Daher weise ich den Kurzschluss ab.

Die Theologe knüpft mit ihren menschlichen Gedankengängen daran an und geht über das hinaus, was geschrieben steht. Genau das ist der Murx und davor warnt auch Paulus:

1 Korinther 4,6 hat geschrieben: Das aber, meine Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen um euretwillen, damit ihr an uns lernt, in eurem Denken nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht, damit ihr euch nicht für den einen auf Kosten des anderen aufbläht.

Er beschreibt es schon richtig, was man anhand diverser Reaktionen erkennen kann. Wir müssen in die ursprünglichen Gedankengänge des Apostels eindringen. Wenn wir das tun, musst du aber selbst die des Paulus z.B. zunächst mal abschotten, damit der HG und kein anderer zu dir redet.

Es hilft auch nicht, wenn du dich auf die später gegebene Offenbarung 19 berufst, wo der Name "Das Wort Gottes" visionär gegeben wurde. Die Personifizierung des Namens führt zum gleichen theoligischen Kurzschluss "Gott" , aber genau das sagt die Stelle wiederum nicht.

Sie spricht von einem Reiter, nicht von Gott sebst, und dieser repräsentiert Gott in seiner Vollmacht und übt Gericht. Das steht geschrieben. Jeder weitere Gedankengang darüberhinaus ist unzulässig.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mi 7. Aug 2019, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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AlTheKingBundy
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#529 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von AlTheKingBundy » Mi 7. Aug 2019, 16:43

Helmuth hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 16:34
Otto hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 15:02
Ja, Helmuth, wenn das Wort personifiziert wird (was die alten Jungs häufig getan hatten), dann nimmt es Gestalt und wird jemand. Zum Beispiel, in Joh. Kapitel 1 stellt „das Wort“ (Sprecher Gottes) Jesus da, als er (bevor er Fleisch wurde) im Himmel bei Gott war.
Das steht nirgendwo und ich nenne es daher Theologie.

Ich würde es Dogmatik nennen, denn in der Tat steht nirgendwo die Identität geschrieben: Wort = Jesus (=Gott). Letzters Gleichheitszeichen schon gar nicht. Jesus hat sich immer als Bevollmächtigter Gottes ausgegeben, der sein Wort verkündet hat (nicht mein Wille sonder dein Wille geschehe). Hat Johannes der Täufer etwa nicht das Wort Gottes verkündet? Vollmachtgeber und Vollmachtnehmer sind aber unterschiedliche Personen. Nie würde irgendjemand auf die Idee kommen, dass man sich selbst Vollmacht erteilt. Das ist Murks.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Helmuth
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#530 Re: Im Anfang war das Wort

Beitrag von Helmuth » Mi 7. Aug 2019, 17:20

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 16:43
Ich würde es Dogmatik nennen, denn in der Tat steht nirgendwo die Identität geschrieben: Wort = Jesus (=Gott). Letzters Gleichheitszeichen schon gar nicht.
In Ordnung, nennen wir es Dogmatik oder Dogamtik, weil viele daraus schon ein ganzes "Amt" machen. ;)

Ich wettere gegen die Theologie mit bewusster Übertreibung. Anders denkt keiner darüber ernsthaft nach. Sie meinen der HG lehre sie, aber es sind Menschenlehren. Wenn jemand verstockt ist, dann wiederum ist es völlig egal wie du es definierst.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 16:43
Hat Johannes der Täufer etwa nicht das Wort Gottes verkündet?
Das hat er und ich habe es auch schon zitiert. Ist der Kurzschluss mal da, kannst du den Schalter 1.000 Mal einschalten, es kommt nichts, es ist die Sicherung durch. Man benötigt eine Neuprogrammierung, um in den Gedankengängen wieder frei zu werden. Es hat diesbezüglich aber jeder dabei so seine Schwachstellen.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Mi 7. Aug 2019, 16:43
Vollmachtgeber und Vollmachtnehmer sind aber unterschiedliche Personen. Nie würde irgendjemand auf die Idee kommen, dass man sich selbst Vollmacht erteilt. Das ist Murks.
Danke für den Hinweis Geber und Nehmer. Das bringt es auf den Punkt und wird wiederum von unseren zwei Zeugen, Jesus und Johannes, bestätigt. Wenn also der HG derart lehrt, wer will mir dann seine "Dogmatik" verkaufen?

Al, was soll's, viele lieben geistige Kurzschlüsse, die aber auch eine Folge von Verstockung sein können. Es ist nicht weiter tragisch, wenn es nicht von geistig zu geistlich kippt und dann in falsche Anbetung oder Götzendienst ausartet. Kurzschlussdenken allgemein, das ist nicht auf Theologie beschränkt, führt zu Pseudowissen und damit Unkenntnis.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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