Dies ist wahr, denn nicht durch eigenes Dasein sind die Menschen Götter, sondern sie werden es teilnehmend an jenem Einen, Einzigen, der wahrer Gott ist. Je mehr der Mensch diese Teilhabe verleugnet, desto mehr wird er Sklave einer falschen Eigenliebe und verliert seine Persönlichkeit. Gott liebt mich in meinem Sein, kennt mich aber nicht in meinem Sollen, Haben oder Dürfen. Dies sind Zerrbilder, die man sich selbst auferlegt oder von anderen auferlegt werden.Novalis hat geschrieben: Ein Mensch ist dann ein Christ, wenn er/sie Christus nachfolgt und ich folge ihm nach, um ihm ähnlicher zu werden mit meinem ganzen Personsein. Von einer Verleugnung der eigenen Persönlichkeit kann dabei keine Rede sein. Meine Erfahrung ist eher, dass die Persönlichkeit umso deutlicher sichtbar wird.
Der liebende Gott kennt unser Sein und somit unsere Schwächen. Wir könnten in diesen Schwächen und Sünden seiner Gottheit nicht teilhaft werden, wäre ER nicht selbst unserer Sterblichkeit teilhaft geworden.
Gott weiß, dass wir zu schwach sind, uns selbst diese Teilhabe anzueignen. Deshalb schenkt er uns die Gnade des Hl. Geistes und seinen Sohn, der in uns uns mit ihm verähnlicht, damit wir im Sohn einmal in Gott verherrlicht sind.
Der Hl. Geist jedoch bewirkt ebenso, dass wir eins sind im Herrn. Können wir es nicht sein, dann sind wir noch Sklaven, verschlossen im Glauben, voll egoistischer Furcht, ohne die Erkenntnis göttlicher Liebe und von Jesus Christus. In der Hl. Schrift werden diese von Gott geliebten Menschen Pharisäer genannt, weil sie sich unter das Gesetz und nicht in das Gesetz stellten und somit auf das Gericht hoffen und nicht auf Gottes Barmherzigkeit.
Joh 17:22-23 (GB)
Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind: Ich in ihnen und du in mir, auf daß sie völlig eins seien, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast.
Servus
