Ruth hat geschrieben:Wenn man bedenkt, dass so etwa 1500 Jahre fast ausschließlich die katholische Kirche die Christen kontrolliert hat, dann kann man schon erkennen, dass das Ganze sich über die Jahrhunderte hinweg dahin entwickelt hat, dass es letztendlich darum ging, wer die Macht über das Volk hat. Wo es dann zur Spaltung der Kirche kam, war das deutlich sichtbar im "Ablasshandel".
Gott hat Kinder, aber keine Enkel.
Es ist leider öfter so: So lange ein Mensch Hilfe braucht, um nicht unter zu gehen oder, weil die Welt ihm zu viele Knüppel zwischen die Beine wirft... ist er demütig und hört auf Gott.
Wenn er dann Erfolg hat, vergißt er oftmals denjenigen, der ihm dazu verholfen hat. Vielleicht nicht offiziell. Aber er hat das Steuer seines Lebens selbst übernommen und Gott auf die Rückbank verwiesen, sozusagen als "Versicherung für schlechte Zeiten".
Das ist nicht nur bei Einzelpersonen zu beobachten, sondern auch bei Organisationen und Gemeinden. Die Geschichte des Volkes Israel ist ein einziges Auf und Ab. Wenn sie in Bedrängnis waren, schrien sie zu ihrem Gott. Wenn es ihnen gut ging, trieben sie irgendwann Götzendienst, bis Gott ihre Feinde auf sie losließ oder in anderer Weise die Freundschaft kündigte, um sie zur Vernunft zu bringen.
Genau das ist vermutlich mit der Kirche passiert, ohne die wir mit einiger Wahrscheinlichkeit heute weder die Bibel noch die christliche Überlieferung hätten. Mehr als 1000 Jahre lang hat die RKK den Glauben gewissenhaft gehütet und bewahrt. Sie hat ihre Männer geopfert, um den Glauben mit dem Schwert zu verteidigen. Das sollte man nicht vergessen, wenn man über die (Geschichte der) Kirche spricht.
Es hat Fehlentwicklungen gegeben, eine davon ist die Zementierung des Marienkultes.
Israel hatte gläubige Könige und solche, die das taten, was dem HERRN mißfiel. Die RKK hatte gläubige und ungläubige Kirchenführer.
Dass der Marienkult sich im Volk so entwickelt hat, passierte letztlich auf der Grundlage die von den Obersten Schriftgelehrten vorgegeben wurde.
Die glaub(t)en das selber.
Männer, welche die Rolle der Maria besonders schätzen, habe ich bisher noch nicht getroffen.
Davon gab und gibt es eine ganze Menge.
Pater Josef Kentenich war der Begründer der Schönstattbewegung. Eigentlich ein patenter, weiser Mann-- wenn man Maria weglässt.
Papst Benedikt ist so klug und hat so viele gute Gedanken geschrieben. Was Maria anbelangt, so ist er leider blind. Da versagt plötzlich sein scharfer Verstand. Gott sei ihnen gnädig.
Das Ganze ist vielschichtig.
Bei den Männern sehe ich in der damaligen Zeit besonders das Verhältnis zur Frau, weil Maria auch in biblischen Zeiten den Männern untergeordnet war. Trotzdem war sie etwas besonderes. Im Grunde haben sie, so wie ich das sehe, damit die Unterdrückung der Frau noch "heilig gesprochen".
Sozusagen als Vorbild, wie man innerhalb der Frauen eine Hierarchie bilden kann, ohne dass der Machtbereich der Männer davon berührt wird.
Hm.... also, diejenigen die nie katholisch waren, die nie als Mitglieder in dieser Kirche gelebt haben, interpretieren da so viel hinein... kein aktiver Katholik käme auf diese Idee. Übrigens schwärmen nicht alle Katholiken von Maria. Es gibt viele, die sich von dieser Lehre distanzieren.
Und Maria dominiert nun ganz gewiß nicht in katholischen Gottesdiensten. Sie kommt ziemlich wenig vor, außer im Mai und marianischen Feiertagen.
Im Grunde gibt es heute überall solche und solche ...
So ist es.
Erst die letzten 10 Jahre gehöre ich zur ev. Landeskirche.
Die Tendenz in den ev. Landeskirchen geht nach liberal, liberaler, am liberalsten. Aber auch hier muß man differenzieren. Nicht jede evang. Kirche ist ein Sündenpfuhl-- es gibt Pastoren und Älteste, die ihre Gemeinden nüchern und vorbildlich leiten.
Auch wenn etliche Christen meinen Werdegang als rückläufig empfinden würde, habe ich darin immer einen Fortschritt gesehen. Fortschritt darin, dass ich freier wurde, selbst zu entscheiden, was ich glauben, bzw. nicht glauben kann und will.
Wenn jemand bei Jesus angedockt hat, kann ihm mehr oder weniger keine Gemeinde mehr ernstlich schaden. Damit meine ich: Jede Gemeinde hat irgendwelche Schwachstellen. Wer vom Geist Gottes geleitet wird, der verhungert nicht und hält einigen Abstand zu allem, das krass daneben ist.
Es gibt ein Sprichwort, welches aussagt, dass nur derjenige "mit Weisheit herrschen kann, welcher sich vorher in der Rolle der Unterordnung bewährt hat".
Wer sich Christus nicht unterordnet, was auch beinhaltet, nach den Prinzipien Jesu zu leben, und zwar besonders dann, wenn Interessen gegeneinander stehen, der ist kein guter Führer.
LG