#1 Papst Franziskus Laudato Si´und das neue "Schöpfungsbewusstsein" ('integrale Ökologie')
Verfasst: Di 1. Sep 2015, 16:35
Mich freut es sehr, dass der gegenwärtige Papst (bei aller sonstigen berechtigten Kritik an der katholischen Kirche) mit seiner Enzyklika Laudato Si´ den Ansatz des integralen Weltbildes aufgreift, wie ihn unteranderem Ken Wilber befürwortet.
Hier ein Beitrag von Radio Vaticana.
Die Schöpfungsverantwortung spielt bei Papst Franziskus Umweltenzyklika Laudato Si´ eine zentrale Rolle. Der Mensch ist eben nicht nur Herr über Tier und Natur, sondern muss für deren Schutz sorgen. Franziskus spricht hier von einer integralen Ökologie. Marianne Heimbach-Steins vom Institut für christliche Sozialwissenschaft an der Universität Münster erklärte Radio Vatikan, was damit gemeint ist.
Wie die Genesis schreibt, wurde die Erde dem Menschen anvertraut, damit er über sie herrsche. Lange Zeit wurde das auch in der christlichen Tradition sehr einseitig ausgelegt, im Sinne einer Verfügungsgewalt des Menschen über die Natur. Franziskus macht in seinem Lehrschreiben Laudato Si´ deutlich, dass das nicht gemeint sein kann. Sondern dass die Beziehung des Menschen zu den anderen Geschöpfen eine Beziehung der Sorge und der Verantwortung sein muss. Alle Geschöpfe, vom Wurm bis hin zum Menschen, haben ihre Wertigkeit und Würde. Franziskus nennt es die eine Schöpfungsfamilie. Schon der Heilige Franziskus sprach in seinem Sonnengesang von der Schwester Erde und den verschiedenen Geschöpfen als Geschwister. Aus diesem gedanklichen Zusammenhang der Schöpfung als Familie, dass alle Kinder des einen Schöpfervaters sind, entspringt der Gedanke der Verantwortung.
„Also das, was Herrschaftsauftrag meint, ist nicht isoliert als Freibrief zur Ausbeutung zu verstehen und das hat schon damit zu tun, wie Genesis I den Menschen darstellt, als Imago Die, als Bild Gottes, Statue Gottes. Wenn man das nach den heutigen Erkenntnissen der Exegese liest, dann heißt das, dass der Mensch als Stellvertreter Gottes in der Schöpfung installiert ist und in dem Sinn, wie Gott für die Schöpfung gesorgt wissen will für sie sorgen soll. Dann klingt dieses Bild vom Herrschaftsauftrag ganz anders, als wenn man das isoliert als Freibrief zur Ausbeutung liest, wie es eine Zeit lang nicht ohne Zutun auch christlicher Anthropologien, das sagt der Papst ganz deutlich, geschehen und wirksam geworden ist.“
Der Schutz für die Umwelt und die Bewahrung der Schöpfung sind also ein biblischer Auftrag, an den Franziskus mit seiner Umweltenzyklika erinnern möchte. Wichtig ist ihm dabei aber stets ein ganzheitliches Bild, eine integrale Ökologie. http://de.radiovaticana.va/news/2015/08 ... g_/1168051
Danny Chapman: Sunset on Otmoor
https://www.flickr.com/photos/11152520@ ... _pictures/
Hier ein Beitrag von Radio Vaticana.
Die Schöpfungsverantwortung spielt bei Papst Franziskus Umweltenzyklika Laudato Si´ eine zentrale Rolle. Der Mensch ist eben nicht nur Herr über Tier und Natur, sondern muss für deren Schutz sorgen. Franziskus spricht hier von einer integralen Ökologie. Marianne Heimbach-Steins vom Institut für christliche Sozialwissenschaft an der Universität Münster erklärte Radio Vatikan, was damit gemeint ist.
Wie die Genesis schreibt, wurde die Erde dem Menschen anvertraut, damit er über sie herrsche. Lange Zeit wurde das auch in der christlichen Tradition sehr einseitig ausgelegt, im Sinne einer Verfügungsgewalt des Menschen über die Natur. Franziskus macht in seinem Lehrschreiben Laudato Si´ deutlich, dass das nicht gemeint sein kann. Sondern dass die Beziehung des Menschen zu den anderen Geschöpfen eine Beziehung der Sorge und der Verantwortung sein muss. Alle Geschöpfe, vom Wurm bis hin zum Menschen, haben ihre Wertigkeit und Würde. Franziskus nennt es die eine Schöpfungsfamilie. Schon der Heilige Franziskus sprach in seinem Sonnengesang von der Schwester Erde und den verschiedenen Geschöpfen als Geschwister. Aus diesem gedanklichen Zusammenhang der Schöpfung als Familie, dass alle Kinder des einen Schöpfervaters sind, entspringt der Gedanke der Verantwortung.
„Also das, was Herrschaftsauftrag meint, ist nicht isoliert als Freibrief zur Ausbeutung zu verstehen und das hat schon damit zu tun, wie Genesis I den Menschen darstellt, als Imago Die, als Bild Gottes, Statue Gottes. Wenn man das nach den heutigen Erkenntnissen der Exegese liest, dann heißt das, dass der Mensch als Stellvertreter Gottes in der Schöpfung installiert ist und in dem Sinn, wie Gott für die Schöpfung gesorgt wissen will für sie sorgen soll. Dann klingt dieses Bild vom Herrschaftsauftrag ganz anders, als wenn man das isoliert als Freibrief zur Ausbeutung liest, wie es eine Zeit lang nicht ohne Zutun auch christlicher Anthropologien, das sagt der Papst ganz deutlich, geschehen und wirksam geworden ist.“
Der Schutz für die Umwelt und die Bewahrung der Schöpfung sind also ein biblischer Auftrag, an den Franziskus mit seiner Umweltenzyklika erinnern möchte. Wichtig ist ihm dabei aber stets ein ganzheitliches Bild, eine integrale Ökologie. http://de.radiovaticana.va/news/2015/08 ... g_/1168051
Danny Chapman: Sunset on Otmoor
https://www.flickr.com/photos/11152520@ ... _pictures/