Papst Franziskus Laudato Si´und das neue "Schöpfungsbewusstsein" ('integrale Ökologie')

[ThomasM]

Es bedeutet, dass man verschiedene Denkansätze - aus allen denkbaren Wissensgebieten - miteinander interdisziplinär in Beziehung setzt, die natürlich auch alle ihre eigene Methodik haben.

genau das macht Wilbert ja nicht.
Er konzentriert sich auf das Gebiet der Psychologie und macht dort einen Ansatz, der im Rahmen der Psychologie durchaus gebräuchlich ist. Das verbindet er noch mit seiner Idee der Höher-Entwicklung.
Von allen anderen Gebieten der Natur- und Geisteswissenschaft ist weder ein Ansatz noch eine irgendwie geartete Referenz zu finden.

Gerade die höchst unterschiedlichen Methodiken der verschiedenen Wissensgebiete verhindert ein Miteinander-in-Beziehung setzen.
Zusammen mit Savonlinna habe ich das durch Analogien versucht, wir sind aber nicht über das Feststellen der Analogien hinausgekommen.

[Novas]

Es ist besser eine Kerze im Dunkeln anzuzünden, als die Dunkelheit zu verdammen, da ist der Papst tatsächlich ein Vorbild und orientiert sich an Franz von Assisi und er spricht auch davon, dass es eine mehr integrale Vision für die Zukunft brauche, der Hinweis auf Wilbers Buch "The Integral Vision" bietet sich nun mal an.

In chapter four, Integral Ecology, he notes that everything is closely interrelated, and therefore ecological problems cannot be separated from those of individuals, families, and work. Therefore “we urgently need a humanism capable of bringing together the different fields of knowledge, including economics, in the service of a more integral and integrating vision.”

This has already been done in Ken Wilber’s book The Integral Vision, which weaves all disciplines together. The encyclical is an extension of this integral view of reality by a progressive pope.
...

Francis reminds me of Francis of Assisi, the patron saint of ecology, with his call to all Christians to realize that “a healthy relationship with creation is one dimension of overall personal conversion.” In short “a great cultural, spiritual, and educational challenge stands before us, and it will demand that we set out on the long path of renewal.” Christians would do well to delve into Celtic, feminist, and ecological theology, all of which emphasize loving God through loving mother earth.

During its climate change conference in Paris in December, the United Nations will draw heavily on this encyclical with its emphasis on a worldwide plan.
http://www.lfpress.com/2015/07/17/tallm ... keep-earth

[Novas]

Wenn die katholische Kirche wirklich katholisch (von griechisch καθολικός katholikós ‚allumfassend‘) sein will, dann braucht sie auch eine integrale Vision. Dann kann sie wirklich dabei helfen, dass das Wohlergehen aller Menschen, Wesen und des ganzen Planeten vermehrt wird. Die Welt gehört denen, die sie lieben.

[Savonlinna]

Zusammen mit Savonlinna habe ich das durch Analogien versucht, wir sind aber nicht über das Feststellen der Analogien hinausgekommen.

Das lag an mir, weil ich einerseits erst vieles nachzulesen hatte, andererseits auch hier eine Weile nicht mehr schrieb.
Dann kam Wichtigeres dazwischen, aber ich gebe nicht auf, dass ich da noch mal weitermache.

[ThomasM]

Dann kam Wichtigeres dazwischen, aber ich gebe nicht auf, dass ich da noch mal weitermache.

Das war keinerlei Vorwurf an dich.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich aktuell noch nicht sehe, wie wir in dem Thema weiterkommen. Das Feststellen der Analogien war mal interessant, aber mir fehlt noch der Knackpunkt, eine Formulierung der Antwort auf die Frage "und jetzt?"

[Savonlinna]

Dann kam Wichtigeres dazwischen, aber ich gebe nicht auf, dass ich da noch mal weitermache.

Das war keinerlei Vorwurf an dich.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich aktuell noch nicht sehe, wie wir in dem Thema weiterkommen. Das Feststellen der Analogien war mal interessant, aber mir fehlt noch der Knackpunkt, eine Formulierung der Antwort auf die Frage "und jetzt?"

Icn denke nach wie vor, dass über den "linguistic turn" - und über die Erkenntnishtheorie, was allerdings zusammengehört - sich Gemeinsamkeiten zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften herausgestellt haben, die auch nicht geleugnet werden.
Oder sprichst Du von ganz anderem?

[ThomasM]

Oder sprichst Du von ganz anderem?

Nicht von ganz anderem, aber über den nächsten Schritt.
Was machen wir mit den Gemeinsamkeiten? Welche Konsequenzen ziehen wir daraus?

[Savonlinna]

Oder sprichst Du von ganz anderem?

Nicht von ganz anderem, aber über den nächsten Schritt.
Was machen wir mit den Gemeinsamkeiten? Welche Konsequenzen ziehen wir daraus?

Vielleicht so, wie Paul Hoyningen-Huene es in seiner Vorlesung "Was ist Wissenschaft?" - die per Video dokumentiert ist - es tut:
nach neuen Grundlagen für die Wissenschft suchen.

Ich habe den Eindruck, dass das heute allerorten versucht wird, und genau da versuche ich mich gerade schlau zu machen, welche Konsequenzen die wissenschaftstheoretischen Überlegungen andeuten.
Und da will ich nicht zur Unzeit drüber spekulieren.

[ThomasM]

Vielleicht so, wie Paul Hoyningen-Huene es in seiner Vorlesung "Was ist Wissenschaft?" - die per Video dokumentiert ist - es tut:

Die Referenz sieht interessant aus. Ich schau es mir auch mal an.
Immerhin ist der Mann auch theoretischer Physiker. Vielleicht habe ich dann eine Chance zu verstehen, was er sagt

[Novas]

Gerade die höchst unterschiedlichen Methodiken der verschiedenen Wissensgebiete verhindert ein Miteinander-in-Beziehung setzen.
Zusammen mit Savonlinna habe ich das durch Analogien versucht, wir sind aber nicht über das Feststellen der Analogien hinausgekommen.

Das integrale Modell (AQAL) kann keine Wunder vollbringen, eigentlich ist es nichts anderes, als eine Landkarte des menschlichen Bewusstseins und aller existierenden Quadranten/Bereiche (Ich, Es, Wir, Sie), es macht die verschiedenen Perspektiven (subjektiv, intersubjektiv, objektiv) und die verschiedenen Bewusstseinsebenen/Zustände/Typen sichtbar, die alle in unsrem Leben eine Rolle spielen, die alle aufeinander einwirken, und wir können jedes denkbare Thema aus all diesen Perspektiven betrachten.

Unsre alltägliche Sprache enthält bereits Fürworte, für die erste, zweite und dritte Person. Diese drei Dimensionen der Wirklichkeit – ich, wir und es – zeigt sich in der Wissenschaft, die das objektive Es untersucht, der Moral, der es um das Wir und der Kunst, der es um den ästhetischen Ausdruck des Ichs geht. Wir können diese Dimensionen auch klassisch, als das „Schöne, Gute und Wahre“ bezeichnen.

Oft ist es so, dass ein einzelner Denkansatz hervor gehoben wird, während andere als minderwertig ausgeschlossen werden. Deshalb decken diese Methoden auch nur einen Teilbereich ab. AQAL zeigt, dass alle diese Teilbereiche zusammen gehören, das verhindert eine zu einseitige Betrachtung.