Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

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Salome23
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#11 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von Salome23 » Do 26. Feb 2015, 00:56

closs hat geschrieben: [d]Nachdem ich das AT als Chiffre lese und dementsprechend nicht Tote zähle[/d], sondern mich auf die geistige Botschaft beschränke, lese ich hier: Verstoß gegen Göttliches (= Sabbat) führt laut Gesetz zu Schutzhandlung für das Göttliche (= Sanktion).
Dann hätte aber Jesus diese [d]göttlichen[/d] mosaischen Gesetze boykottiert, in dem er sagte:
Markus 2,23

23 Und es begab sich, dass er am Sabbat durch ein Kornfeld ging, und seine Jünger fingen an, während sie gingen, Ähren auszuraufen.
24 Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Sieh doch! Warum tun deine Jünger am Sabbat, was nicht erlaubt ist?
...
27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.
28 So ist der Menschensohn ein Herr auch über den Sabbat.

closs
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#12 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von closs » Do 26. Feb 2015, 01:37

Salome23 hat geschrieben: Warum tun deine Jünger am Sabbat, was nicht erlaubt ist?
Geistige Botschaft aus meiner Sicht:
1) Jesus = Torah
2) Torah = inneres Gesetz
Mit anderen Worten: Wir brauchen nicht mehr äußere Zeichen (Steintafeln) für innere Gesetze (wobei der "Tempel in mir" auch ein AT-Motiv ist).

Dazu gehört auch das "Ich aber sage Euch ..." (Matt. 5) und "Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist, ...(Luk. 20) - in anderen Worten: Mit dem NT sind geistiger und säkularer Souverän kategorial getrennt (dass die Kirche dies dann in den folgenden mehr als 1500 Jahren nicht befolgt hat, ist ihr Sündenfall, nicht aber Kern des NT).

2Lena
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#13 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von 2Lena » Do 26. Feb 2015, 08:26

Salome23, deine Hervorhebungen zeigen den LOGISCHEN Stand des Verständnisses beim Textlesen ohne Hintergründe zu kennen.

Aufgrund der Diskrepanzen zum vorliegenden Bild der Kirche (Gott ist gut, weise, gerecht) entsteht Frust. Es wird versucht Erklärungen zu finden. Manchmal geht es sogar soweit, dass die Menschen "atheistisch" reagieren: Alles sei nur ein Märchen. Den geschichtlichen Bereich lässt die fehlende Textaufschlüsselung kaum erkennen. Der lief so:

Die ursprüngliche Besiedelung war im Schwarzmeerraum / Donau / Syrien, nachdem weite Teile der Erde zerstört worden sind. Wir kennen die Sage von Atlantis (überliefert von Platon), die Geschichte Noah (gelandet am 5.000er Nähe "Schwarzmeer") ist bekannt, dazu die Geschichte Abrahams, der in das Land Kanaan zog (Grenze Ägypten) . Die göttlichen Gebote, wie die 10 Gebote, hatten auf Tafeln auf der Arche überlebt. Man war sich der Gesetze bewusst. Nach solchen Katastrophen hat die Erde wohl trüb ausgesehen und mehrere, ganz verschiedene Besiedelungswellen erlebt. Einher gingen "Vorstellungswelten" vieler Art von primitiver bis gehobener Art. Die kann man sich bestimmt vorstellen - aus Anschauungen in der eigenen Welt.

Mose ist eine Erzählung, deren Spielraum in vielen Abschnitten mit langen Zeiten wechselt. Es wird in einer Art Gleichnis erzählt, in dem sich ein Gesetz wieder in einem Gleichnis zeigt und so wird das fortlaufend vertieft. Du hast also folgende "Gesetze", neben den geschichtlichen Hinweisen:

(mose) Herausziehen / Last / Vision / Teil-Titel von Pharaonen.
Als das Volk die Lasten, die fehlende Entwicklung sah - oder "Mose" nicht sah, entstanden entsprechende Reaktionen, Umstürze, auch Suchen nach Idolen. Dabei gingen viele der alten verloren. Die Menschen kamen immer und immer wieder in Bedrängnisse (mezarim = Ägypten, Grenzen, Bedrängnisse), oft auch in die Sklaverei, wozu sie Menschen aus dem Ausland holten und ihnen die Heimreise als Kriegsgefangene oder aus anderen Gründen verweigerten.

In damaliger Zeit war der Stier das Zeichen für Fortschritt und Kraft. Einmal ist das symbolisch, für Fruchtbarkeit, Gedeihen. Im Negativen aber ist das ein Zeichen des Kampfes und Leithammelverhalten. Zum anderen war ein Fortschritt der ersten Kulturen die beginnende Landwirtschaft und Viehzucht. Die gedieh in Ägypten leicht, der späteren Kornkammer. Möglich gemacht wurde das durch stetige Bewässerung durch den Nil. Die machten sich ein "Kalb", Gemästetes. Das wiederum hatte viele Nachteile, wie ihr aus heutiger Landwirtschaft euch vorstellen könnt, mit großer Mühsal verbunden. Gleichzeitig aber ist die Rede vom "goldenen Kalb". Mit der Besiedelung entstand auch eine gewisse Gemeinschaft, in der man sich an Gebote halten musste, wenn die nicht untergehen sollte. Das goldene Kalb, egel zahav (Fairness geht rund).

Vergleicht ihr die Geschichtsdaten Ägyptens, so seht ihr, dass es mehrmals zu gewaltigen Umbrüchen kam. Der Auszug fand tatsächlich statt, aber ein bisschen anders. Es war der Umbau des Reiches, Neuaufteilung des Landes und vieles mehr. Es müsste sich jemand finden, der die ganzen "Pausen" der Geschichtsdaten sowie den jeweiligen Texte so GANZ langsam aufeinander legen kann. Bei mir geht es in Filmgeschwindigkeit, bei der die einzelnen Schritte wie in einer Szene ineinander überlaufen - zu einer immer gleichen Folge kommen:

"Gehorcht doch den Geboten, dann habt ihr ein gutes Leben!"

Aber nun kommts, meinst du mit Vers 19:
Mose hat die Tafeln zerbrochen!
Das bricht sich in mehrere Schandtaten:
Zum Einen war der mehrmalige Bruch der goldenen Regeln. Mose hatte das Land mehrmals verlassen. (Es gab keine Führer, die das Ziel in die feste Hand nahmen.) Vermutlich sind sie im Luxus oder im Größenwahnsinn zu Fall gekommen. Sie führten Kriege mit anderen Ländern, begründeten darauf ihren Reichtum. Sie stohlen und entwendeten die echten Gebote - und kamen dann mit Vorschriften daher. Denk dir mal was passierte, wenn das Volk ein "Fairness geht rund" verehrt hat. Da hat aber Mose vor Zorn seine Tafeln weggeschmissen.

Wenn du nun den Vers 20 ebenso doppelt liest:
Aaron = Schrank (Beschränkt) oder ar on - ist da Stärke, ah ein Jubeln.
Da hat die Jublerei und das Kastendenken Abneigung hervorgerufen, wie es auch heute noch der Fall ist. Die Folge ist: Die Feinde nehmen das als Aufhänger. Da kommt der Verfall daher!
Alle "Levi" alle "Begleiter" war da aufgerufen - seid doch mal ehrlich ....

Aber was im Vers 27 zu lesen ist, hört sich schier nach DDR-Auswüchsen an, ein jeder schwärze den anderen an. "Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und marschiere durch's Lager ..."
Anders gesagt:

Jeder solle sich mit noblen Wünschen rüsten, Zärtlichkeit haben und so durch den Ort gehen zum Gefallen erregen.

Martinus
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#14 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von Martinus » Do 26. Feb 2015, 21:03

2Lena hat geschrieben: Die göttlichen Gebote, wie die 10 Gebote, hatten auf Tafeln auf der Arche überlebt.

sie lagen in diesem Holzkasten
Bild
Den Kasten hatte Moses auf dem Berg Horeb gefunden als er sich dort 40 Tage aufhielt. Die Geschichte , die er dann über die Herkunft der Tafeln des Bundes erzählte , war ja dann eine ganz andere. Die Bibel müsste neu geschrieben werden wenn das bekannt würde. ;)

Quelle http://www.welt.de/multimedia/archive/0 ... 80399p.jpg
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#15 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von 2Lena » Fr 27. Feb 2015, 08:42

Geh weiter Martinus!
Schon zu Zeiten Alexander des Großen war kaum mehr etwas von der Arche auf dem Berg Ararat übrig. (Diese Souvenierjäger! Vor allem auf das Harz und den Asphalt waren sie ganz wild. )

Aber ganz ehrlich, wer soll da durchblicken, bei der langen Geschichte ...
Der Berg Gottes ist nach 2.Mose 3 der Horeb, wo Mose zu Jetro kam.
Die Gebote entstanden aber am Sinai.
Wenn du dann 5.Mose liest, lauten die wieder etwas anders ... die Geschichten auch.

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Magdalena61
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#16 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von Magdalena61 » Fr 27. Feb 2015, 08:59

Hi, :)
2Lena hat geschrieben:Nach solchen Katastrophen hat die Erde wohl trüb ausgesehen und mehrere, ganz verschiedene Besiedelungswellen erlebt.
Das denke ich auch. Und was an Fragmenten aus archaischen Zeiten überliefert ist... das könnten auch Ausschnitte einer (wesentlich umfassenderen) Realität sein, erzählt aus der Perspektive des jeweiligen Autors, also von dessen individuellen Standort aus gesehen, basierend auf den historischen Wurzeln, mit denen er aufgewachsen ist.
2Lena hat geschrieben:Der Berg Gottes ist nach 2.Mose 3 der Horeb,
Der Berg "Sinai" ist identisch mit dem Berg "Horeb".
Obwohl der Berg Horeb in den meisten Bibelstellen nur ein anderer Name für den Berg Sinai zu sein scheint, nimmt man doch an, dass der Name Horeb die gesamte Bergkette umfasst, die bei 28° 30’ N liegt, zwischen dem Golf von Suez und dem Golf von Akaba, wobei der Sinai den Hauptgipfel darstellt.
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#17 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von Magdalena61 » Fr 27. Feb 2015, 09:27

Salome23 hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Mose war der von Gott autorisierte Führer des Volkes
Ich dachte, Gott hätte sein Volk aus der "Versklavung" (Ägypten) geführt und ihnen den Weg in das Land wo Milch und Honig fliesst gezeigt?(Wolke)
Ja ja, aber Mose war sein Dolmetscher und durchaus berechtigt, rechtskräftige Entscheidungen zu treffen (zu richten).

Rein darum geht es hier!
Wann bitte hat der Rektor in dem vorausgehenden Gespräch irgendwas erwähnt, dass der Klassenvorstand so vorgehen soll?

Es war doch grade der Klassenvorstand, der das Übel abwenden wollte und auf einmal ergreift er Selbstinitiative?
Deine Argumentation ist verständlich. Aber ich glaube, man muß die Schwerpunkte anders setzen. Wenn wir von einem "goldenen Kalb" lesen, entsetzt uns das nicht. Wir unterschätzen die Bedeutung dieses Stierkalbs; irgendwie denkt man als Europäer an so eine Art Aufstellfigur, an ein Spielzeug, ein hübsches kleines Götzenbild, das doch eigentlich niemandem gefährlich werden kann.

Es ging aber um etwas ganz anderes. Das "Kalb" ist ein ägyptischer Götze und hatte wahrscheinlich mit Massenorgien und anderen destruktiven und okkulten Gebräuchen zu tun, die dreisterweise noch als "Gottesdienst" deklariert wurden. Das "Kalb" symbolisierte einen mächtigen Götzen... möglicherweise war es jener, der anderswo als Baphomet bekannt ist.

Wann bitte hat der Rektor in dem vorausgehenden Gespräch irgendwas erwähnt, dass der Klassenvorstand so vorgehen soll?
Der Rektor hat den Klassenvorstand aber auch nicht kritisiert oder gar bestraft-- was einer Billigung der Vorgehensweise seines Untergebenen gleichkommt.

Es war doch genau das Gegenteil der Fall.
Der vorausgehendeden Geschichte ist doch zu entnehmen, dass Mose genau aus diesem Grund bei Gott Fürbitte hielt...
Nicht ganz.

In 2. Mose 32 kündigt Gott an, das ganze Volk vernichten zu wollen. Daraufhin legt Mose Fürsprache ein und Gott reagiert darauf, indem Er seine Absicht ändert ("es gereute ihn").

Nebenbei veranstaltete Gott einen Loyalitätstest mit seinem begabten und engagierten Manager. Mose hätte eine sagenhafte "Karriere" machen können; immerhin hatte er ja zwei Söhne und hätte sich einen Namen erworben als berühmter und geehrter Gründungsvater eines großen Volkes.
Aber Mose blieb sauber. :mrgreen:
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#18 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von 2Lena » Fr 27. Feb 2015, 09:30

Grad sehe ich erneut die Diskussion zwischen Closs und Salome23 ... mit durchgestrichenen Balken, dass es ja deutlich wird! Ich muss nochmal etwas Closs in Schutz nehmen, obgleich er immer "Chiffre" sagt. Mit dem Wort kann man sich halt nur irgendwelche Geheimnistuerei vorstellen.

Wenn ein Hebräer den Bibel (Thora)-Text liest, so hat er DURCH seinen Wortschatz einen unmittelbaren Zugang zu vielseitigen Inhalten. Es gibt aber Leute, die überreißen das trotz Muttersprache nicht so recht. Wenn ich Levi sage - was ist möglich zu denken? Ein Mann mit Namen Levi, oder das Wort: Begleitung, oder mein Herz. Im günstigsten Fall hat ein Mensch alles, könnte somit drei Strängen eines Gedichtes folgen, und es auch in drei Varianten erklären im ungünstigen Fall nimmt er eins.

Da ist keine Chiffre, sondern das ortsübliche Denken.

Wenn ein Deutscher den Bibeltext liest, so hat er nicht diese Auswahl, aber er versucht durch Geschichtsverlauf, ein paar Einfärbungen der Predigt oder vielleicht auch durch intuitives Wissen (Seher wie Lorber) an die Hintergründe heranzukommen. Da ist für ihn "mehr". Aber wie soll man das vermitteln bei dem unglaubwürdig und oft unlogisch erscheinenden Text? Die Hebräer funkten anderes in die "cloud". Das wird bis inheutige Zeit gefühlt - unabhängig von der Sprache. So können Leute mit etwas mehr an "Gespür" mehr merken, als ein anderer mit Buchstaben sieht. Doch die "cloud" hat mehr gespeichert. Ohne den Bezug auf die gerade Wurzel ist so eine Zuodnung sehr schwer, nicht mehr sprachlich ausgewogen darstellbar. Cartoons wie Blitz oder Fragezeichen in Sprechblasen reichen als Chriffre noch weniger aus.

Ich möchte bloss wissen, wass sich einer denkt, der Charlies Zeichnungen ohne Hintergrund sieht:
"Hat der nicht richtig zeichnen können! "

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#19 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von Magdalena61 » Fr 27. Feb 2015, 13:11

Salome23 hat geschrieben:Ich versuchs mal anders...
Erster Abschnitt:
Der Rektor einer Schule hat mitbekommen, dass Schüler einer bestimmten Klasse Mist gebaut hatten (es kam ihm zu Ohren)
Nun spricht er ziemlich erzürnt mit dem Klassenvorstand(Lehrer) darüber und teilt diesem mit, dass das Verhalten der Schüler Konsequenzen auf sich ziehn wird und er vorhat, sie zu bestrafen...
Der Klassenvorstand versucht nun, den Rektor zu besänftigen und bittet ihn darum, von einer Strafe abzusehn-was dieser dann auch tut.
Die Sache ist erledigt.

Zweiter Abschnitt:
Nun verlässt der Klassenvorstand das Büro des Rektors und geht ins Klassenzimmer, wo er plötzlich einen Zornesanfall bekommt(warum eigentlich?) und schreit: " Her zu mir! Im Namen des Rektors teile ich nun mit, dass ein jeder...

Rein darum geht es hier!
Wann bitte hat der Rektor in dem vorausgehenden Gespräch irgendwas erwähnt, dass der Klassenvorstand so vorgehen soll?
Du hast deine Argumentation in eine Geschichte gekleidet, die sich in der heutigen Zeit abspielt. Das macht es für den Leser/ Zuhörer leichter, Assoziationen zu entwickeln, weil er sich damit identifizieren kann und auch emotional angesprochen wird.

Mit irgendwelchen magischen Riten rund um ein "Kalb" können wir nicht wirklich etwas anfangen-- das ist zu fremdartig, zu exotisch, außerhalb unseres Erfahrungshorizontes. Außerdem war's ja auch kein "Kälbchen"-- die Übersetzung "Kalb" verniedlicht den wahren Sachverhalt (!)- sondern gemeint ist der heidnische Kult um einen ausgewachsenen, jungen, starken und sehr potenten Stier.


Ich habe auch eine Geschichte. :)

Leider fällt mir nichts Besseres ein. Meine Absicht ist es nicht, bestimmte Personengruppen zu diskriminieren.

Anstatt einer Klasse minderjähriger Schüler nehme ich ein "ganz normales Volk" unserer Tage-- zum Beispiel... die Deutschen.

Unter ihnen gibt es unzählige redliche Bürger, die sich tapfer durch's Leben kämpfen, überwiegend anständig und diszipliniert leben und niemanden absichtlich übervorteilen. Das sind die Stillen im Lande, die nie groß von sich reden machen. -- Viele von ihnen sind zwar nicht bekennende Christen, aber sie sind auch nicht explizit gegen Gott eingestellt.- Andere Teile der Bevölkerung sind gläubig und lassen sich nicht mit goldenen Kälbern ein.

Aber manchmal erkennen sie nicht, wenn scheinbar löbliche Strategien und geplante Gesetzesänderungen, die von den säkularen Führern des Volkes als "Reform", als "Fortschritt", als "Verbesserung der Lebensumstände und - qualität" etc. verkauft werden, in Wirklichkeit konträr zum Willen Gottes stehen und die, wenn man genauer hinschaut, irgendwo versteckt im Kleingedruckten... die Handschrift des Stieres tragen.

Deswegen distanzieren die Geblendeten/ die Unwissenden sich nicht davon; sie machen vielleicht sogar mit und tragen somit dazu bei, das Gedankengut des "Goldenen Kalbes" zu verbreiten.


Beispiel: Die Pädophilen-Debatte mit der Forderung einiger Meinungsmacher, sexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern oder Schutzbefohlenen zu entkriminalisieren.
Die Argumente der Befürworter dieses antichristlichen Ansinnens sind vielen hier sicher noch in Erinnerung.

Nehmen wir mal dieses "Goldene Kalb" und geben der Debatte einen anderen, einen fiktiven Ausgang. Mose ist auf dem Berg und kommt ewig nicht wieder... von der Opposition (gegen die geplante Änderung der Gesetze) hat keine Partei das Charisma/ die Macht, sich beim Volk oder im Bundestag/ Bundesrat durchzusetzen, und so wird die Gesetzesänderung beschlossen und rechtskräftig.

Was passiert mit einem Volk, das seine Kinder mißbraucht?
Es schafft sich selber ab.
Wer Sünde tut, der ist der Sünde KNECHT (Sklave).



Da ist also ganz gravierend etwas schiefgelaufen (= Abfall von JHWH). Gott sind die Zusammenhänge und die zu erwartenden Folgen klar. Deswegen will Er das Drama kurz und schrecklich beenden und das Volk eliminieren. Aber Mose, der in seiner Wellnessumgebung wahrscheinlich noch gar nicht wirklich rafft, was da beim Bodenpersonal eigentlich abgegangen ist, legt ein Veto ein und erreicht damit eine Aussetzung der lokalen Apokalypse.

Dann reist er in das betroffene Gebiet, um sich vor Ort ein Bild des Geschehens zu machen. Nach umfangreichen Untersuchungen kristallisiert sich heraus: Ein Großteil der Bürger ist ansprechbar und auch einsichtig. Doch es gibt einen harten Kern, und von diesem geht weiterhin eine große Gefahr für die Allgemeinheit aus. Denn die Horden dieser religiösen Eiferer gehen knallhart und äußerst brutal vor, imponieren mit Drohungen und blutigen Taten, und so finden sie unter den Ungefestigten, den Unzufriedenen, den Gefrusteten und Gewaltbereiten immer wieder neue Opfer, die zu Jüngern der widergöttlichen Initiative mutieren und--- mit satanischer Energie aufgeladen werden.

Mose ruft die GSG 9 und erteilt den Auftrag, sämtliche verdächtige Personen mit einem gefährlichen kriminellen Potenzial aufzuspüren und handlungsunfähig zu machen.

Ob er diesen Auftrag in Eigenregie gab oder sich mit Gott kurzgeschlossen hatte, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Ausschließen kann man es aber auch nicht. Doch die Notwendigkeit, angesichts der Entartung der Situation die Kinder des Volkes zu schützen... vor geilen Figuren... vor Lüstlingen und Perversen... wird niemand bestreiten wollen.

Notorische Betrüger, Räuber, Triebtäter, Mörder etc. kann man nicht einfach frei herumlaufen lassen. Die steuerzahlende Bevölkerung und nicht zuletzt die Kinder! haben ein Anrecht auf den bestmöglichen Schutz des Lebens, der Familien und des Besitzes seitens der Regierung.

Da es in der Wüste keinen Maßregelvollzug gibt, Haftanstalten mit Sicherheitstrakt... Sicherheitsverwahrung und so.... muss Mose sich etwas anderes einfallen lassen, um gefährliche Gewaltverbrecher wirkungsvoll und unwiderruflich aus dem Verkehr zu ziehen.

Nachdem die für die Rekonvaleszenz des Volkes erforderlichen Maßnahmen ergriffen und erfolgreich abgeschlossen wurden, geht der ehemalige Prinz von Ägypten nochmals auf den Berg, um mit Gott zu verhandeln und eine neue Chance für das Volk zu erbitten. Er erreicht eine Teil- Amnestie.

Obwohl Gott sich zunächst von dem ursprünglich geplanten Projekt distanzieren und stattdessen einen Vertreter (Engel) schicken will, der mit dem von Ihm berufenen Präsidenten und Anführer des Volkes kooperieren soll, erreicht Mose nach zähen Verhandlungen die Zusage Gottes, das Volk, welches sich des Vertragsbruches schuldig gemacht hatte, doch noch in seiner Position als Vertragspartner zu belassen. Jedoch behält Gott es sich vor, Vergeltung zu üben. 2. Mose 33, 12-17

Die gefallenen, aber reuigen Bürger dürfen also weiterhin auf das Management Gottes sowie auf überlebenswichtige Subventionen hoffen.

Die Konsequenzen (natürlichen Folgen) ihrer Vergehen bleiben ihnen aber nicht erspart. Denn jede Sünde; jeder Verstoß gegen die Gesetze des Lebens, hinterlassen tiefe Verletzungen... Furchen und Narben in der Seele des Sünders und in der Seele (Psyche) derer, die direkt oder indirekt von seiner Sünde betroffen sind.
LG
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Hemul
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#20 Re: Handelte Mose auf eine Anweisung Gottes? 2. Mose 32

Beitrag von Hemul » Fr 27. Feb 2015, 14:07

Magdalena61 hat geschrieben: Da es in der Wüste keinen Maßregelvollzug gibt, Haftanstalten mit Sicherheitstrakt... Sicherheitsverwahrung und so.... muss Mose sich etwas anderes einfallen lassen, um gefährliche Gewaltverbrecher wirkungsvoll und unwiderruflich aus dem Verkehr zu ziehen.
Im alten Israel gab es nicht nur in der Wüste keine Gefängnisse so wie wir sie heute kennen. Diese Unkosten ersparte man sich damals. Die Strafe wurde gem. 5.Mose 25:1-3 sofort vollstreckt:
Streitigkeiten
1 Wenn zwischen Männern ein Streit entsteht und sie vor Gericht treten, und man richtet sie, so soll man den Gerechten für gerecht erklären und den Übeltäter für schuldig. 2 Und wenn der Übeltäter Schläge verdient hat, soll der Richter ihn niederfallen lassen, und man soll ihm vor seinen Augen die bestimmte Tracht Prügel geben, je nach dem Maß seiner Schuld. 3 Wenn man ihm 40 Streiche gegeben hat, soll man nicht weiter schlagen, damit er nicht zu viel geschlagen wird, wenn man ihm mehr Streiche gibt, und daß dein Bruder nicht verächtlich gemacht wird in deinen Augen.
http://www.jw.org/de/publikationen/buec ... ng-gottes/
14 In manchen Ländern scheint die Rechtsprechung heutzutage mehr Wert darauf zu legen, Verbrecher nachsichtig und wohlwollend zu behandeln, als für die Opfer da zu sein. Während ein Dieb beispielsweise im Gefängnis sitzt, steht der Bestohlene mit seinem Verlust da und muss obendrein noch Steuern zahlen, mit denen Kost und Unterbringung des Verbrechers finanziert werden. Im alten Israel gab es keine Gefängnisse, wie wir sie heute kennen. Und für Strafen galten strikte Beschränkungen (5. Mose 25:1-3). Ein Dieb musste den Bestohlenen für den Verlust entschädigen. Auch musste er noch zusätzlich etwas zahlen. Wie viel? Das kam darauf an. Offenbar hatten die Richter einen gewissen Spielraum, um eine Reihe von Faktoren wie zum Beispiel die Reue des Sünders abzuwägen. Damit ließe sich erklären, warum die von einem Dieb geforderte Entschädigung in 3. Mose 6:1-7 weit niedriger angegeben wird als in 2. Mose 22:7.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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