Taufe

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Abischai
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#71 Re: Taufe

Beitrag von Abischai » Sa 29. Dez 2018, 22:18

Ruth hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:00
PeB hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 21:28
Nun zurück zu meiner persönlichen Frage: ist meine evangelische Taufe eine gültige Taufe?
Wenn ja: warum?

Ich hatte die Gegenfrage gestellt: wofür gültig?
Wenn die biblischen Zusammenhänge stimmen, dann ist sie "gültig", also wenn Du von neuem geboren warst, als Du getauft worden bist, ist alles korrekt. Wenn die Reihenfolge nicht stimmt, ist die Taufe irgendwas, aber keine biblische Taufe.

Viele als Kind so'n bisschen naßgemachte Gläubige ziehen einen Schlußstrich unter die Diskussion und lassen sich schlicht und ergreifend taufen. Spätestens jetzt sind sie biblisch korrekt getauft und gut ist.

Das ist so einfach wie gefährlich, weil das vor einigen hundert Jahren einige Brüder mit dem Leben bezahlt haben, als sie von den selbsternannten Hütern des Glaubens als Wiedertäufer ermordet wurden.

Die Frage ist also viel spannender, welche Potenz hinter dem sturen Festhalten an der "Kindertaufe" steht, das hat oftmals (vgl. "Wiedertäufer") satanische Ursachen.

Man schaue einfach mal, welche Reaktionen einem entgegenschlagen, wenn man eine biblisch nicht haltbare "Taufe" infrage stellt.
Jünger Jesu geraten darüber nicht in Zank und Streit und Mord und Totschlag, denn die Jünger Jesu erkennt man daran, daß sie Liebe untereinander haben.

Also war die "Taufe" früher (und ist teilweise heute noch) ein rein politisches Machtinstrument, das anzuzweifeln der Gotteslästerung gleichgestellt wird.

Wirkliche Taufe ist aber genau das, was die Bibel dazu sagt, nicht mehr und nicht weniger, und das finden wir nur im AT vorgelebt und im NT mit Beispielen belegt.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

PeB
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#72 Re: Taufe

Beitrag von PeB » So 30. Dez 2018, 11:15

Ruth hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:00
PeB hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 21:28
Nun zurück zu meiner persönlichen Frage: ist meine evangelische Taufe eine gültige Taufe?
Wenn ja: warum?
Ich hatte die Gegenfrage gestellt: wofür gültig?
Für die Beziehung zu Gott?
Für die Aufnahme in die Gemeinschaft?
Paulus verglich die Taufe mit der Beschneidung im Alten Bund.

Ruth hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:00
Wenn die Taufe eine symbolische Handlung dafür ist, dass etwas zwischen Gott und dir entstanden ist und sich entwickelt, dann ist die Taufe (für mein Verständnis) nur eine sichtbare Handlung für etwas, das unsichtbar schon passiert ist.
Heißt denn "symbolische Handlung", dass es weggelassen werden kann?
Dann hätte es auch im NT keine Erwähnung finden müssen.

Ruth hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:00
Wenn du fragst, ob sie gültig ist, dann klingt das für mich, als wenn du fragst, ob ein Denkmal gültig sei. Es ist dann doch schon längst passiert, was hier dargestellt wird. So ist auch das, was in der Taufe symbolisch dargestellt wird, etwas, das der Mensch erlebt hat und noch erlebt. Es muss nicht erst für irgendwas gültig sein, damit etwas daraus erwächst.
Dann sollte meine Frage vielleicht so lauten: erwartet Gott die Taufe als äußerliches, symbolisches Zeichen für etwas, was bereits vollzogen ist oder genügt der Vollzug der Bindung?

Ruth hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:00
Bei der evangelischen Taufe wird man als Kind getauft, im Namen der Eltern. Bei der Konfirmation soll die Taufe von dem Getauften bestätigt werden.
So ist das wohl.

Mir ist nicht ganz klar, ob ihr wisst, worauf ich hinaus will. Deshalb noch einmal auf diesem Wege:
als evangelisch Getaufter werde ich (zumindest offiziell) daran gehindert, beispielsweise mit katholisch Getauften gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Insofern hatte meine Taufe eine separierende und keine zusammenführende Wirkung. Sie trennt mich von meinen Glaubensbrüdern anderer Konfessionen. Ich glaube nicht, dass dies im Sinne des ursprünglichen Taufgedankens ist. Dann wäre diese Art der Taufe falsch - gewissermaßen ungültig.

PeB
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#73 Re: Taufe

Beitrag von PeB » So 30. Dez 2018, 11:17

Abischai hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:08
Wer aber die Möglichkeit hat sich taufen zu lassen und es nicht tut, der ist ungehorsam. Und dann muß man die Frage schon stellen, was ein solcher Mensch von dem Herrn Jesus hält, wenn er nicht sillens ist, sich taufen zu lassen, das ist dann kein Glaube, sondern Unglaube.
Und was sagt der Herr? Wer nicht glaubt, wird verdammt werden!

Also nicht die Taufe, sondern der Gehorsam gegenüber Gott (der Glaube) ist entscheidend.
Mit einer Vereinszugehörigkeit hat das absolut nichts zu tun, zumindest nicht biblisch.
Deshalb möchte ich wissen, ob meine (evangelische Kinds-)Taufe ausreichend war oder nicht...

janosch
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#74 Re: Taufe

Beitrag von janosch » So 30. Dez 2018, 11:26

PeB hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:17
Abischai hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:08
Wer aber die Möglichkeit hat sich taufen zu lassen und es nicht tut, der ist ungehorsam. Und dann muß man die Frage schon stellen, was ein solcher Mensch von dem Herrn Jesus hält, wenn er nicht sillens ist, sich taufen zu lassen, das ist dann kein Glaube, sondern Unglaube.
Und was sagt der Herr? Wer nicht glaubt, wird verdammt werden!

Also nicht die Taufe, sondern der Gehorsam gegenüber Gott (der Glaube) ist entscheidend.
Mit einer Vereinszugehörigkeit hat das absolut nichts zu tun, zumindest nicht biblisch.
Deshalb möchte ich wissen, ob meine (evangelische Kinds-)Taufe ausreichend war oder nicht...

:lol: :clap:

Besser gehts es nicht! Wer kann das beantworten lieber Peter? Abischai! :lol:

PeB
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#75 Re: Taufe

Beitrag von PeB » So 30. Dez 2018, 11:32

janosch hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:26
PeB hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:17
Abischai hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:08
Wer aber die Möglichkeit hat sich taufen zu lassen und es nicht tut, der ist ungehorsam. Und dann muß man die Frage schon stellen, was ein solcher Mensch von dem Herrn Jesus hält, wenn er nicht sillens ist, sich taufen zu lassen, das ist dann kein Glaube, sondern Unglaube.
Und was sagt der Herr? Wer nicht glaubt, wird verdammt werden!

Also nicht die Taufe, sondern der Gehorsam gegenüber Gott (der Glaube) ist entscheidend.
Mit einer Vereinszugehörigkeit hat das absolut nichts zu tun, zumindest nicht biblisch.
Deshalb möchte ich wissen, ob meine (evangelische Kinds-)Taufe ausreichend war oder nicht...

:lol: :clap:

Besser gehts es nicht! Wer kann das beantworten lieber Peter? Abischai! :lol:
Doch, besser geht's. Denn an die Beantwortung der Frage könnte sich ein Rattenschwanz anschließen. Sollte ich "unwirksam" getauft sein, sollte ich mich "wirksam" taufen lassen. Daran aber schließen sich die Fragen an:
1. durch wen?
2. in welcher Form?

Für die Form hätte ich nach meinem Verständnis persönliche Anforderungen: die Taufe sollte durch vollständiges Untertauchen in "lebendiges" Wasser erfolgen und ohne, dass danach ein menschliches Dokument zu unterschreiben wäre, das mich sofort wieder von Gott wegnimmt und einer Kirchenorganisation zueignet.

Oder?

Pluto
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#76 Re: Taufe

Beitrag von Pluto » So 30. Dez 2018, 11:43

Was ist "lebendiges" Wasser?
Wie unterscheidet es sich von normalen Hahnenwasser?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Ruth
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#77 Re: Taufe

Beitrag von Ruth » So 30. Dez 2018, 11:51

PeB hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:15
Ruth hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:00
PeB hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 21:28
Nun zurück zu meiner persönlichen Frage: ist meine evangelische Taufe eine gültige Taufe?
Wenn ja: warum?
Ich hatte die Gegenfrage gestellt: wofür gültig?
Für die Beziehung zu Gott?
Für die Aufnahme in die Gemeinschaft?
Paulus verglich die Taufe mit der Beschneidung im Alten Bund.

Wofür sie damals stand, ist wahrscheinlich nicht mehr zu vergleichen mit dem, wofür sie heute steht. Wenn man die Taufe vom Ausgangspunkt her beurteilt, dann fürchte ich, sind sie Alle mit den heutigen Taufen nicht mehr vergleichbar.
Heute steht schon mehr die Aufnahme in die jeweilige Gemeinschaft im Vordergrund. Auch wenn etliche Gemeinschaften dem widersprechen würden. Gerade diejenigen, die auf die "Glaubenstaufe" pochen, sind da am meisten festgefahren an ihren eigenen Satzungen.

PeB hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:15
Ruth hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:00
Wenn die Taufe eine symbolische Handlung dafür ist, dass etwas zwischen Gott und dir entstanden ist und sich entwickelt, dann ist die Taufe (für mein Verständnis) nur eine sichtbare Handlung für etwas, das unsichtbar schon passiert ist.
Heißt denn "symbolische Handlung", dass es weggelassen werden kann?
Dann hätte es auch im NT keine Erwähnung finden müssen.

Die Vorgaben im NT stammen aber auch alle aus ihrer eigenen Zeit - angelehnt an die Gesetze des AT, und trotzdem mit ihren eigenen Regeln. Damals wurde es so gehandhabt und es war wichtig für diese Gemeinschaften. Sie unterscheiden sich aber sehr stark von den Regeln und den Gemeinschaften der heutigen Zeit. So war ihre Erwähnung im NT damals aktuell und passend. Für die heutige Zeit kann hier nur eine Anlehnung daran verstanden werden.


PeB hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:15
Ruth hat geschrieben:
Sa 29. Dez 2018, 22:00
Wenn du fragst, ob sie gültig ist, dann klingt das für mich, als wenn du fragst, ob ein Denkmal gültig sei. Es ist dann doch schon längst passiert, was hier dargestellt wird. So ist auch das, was in der Taufe symbolisch dargestellt wird, etwas, das der Mensch erlebt hat und noch erlebt. Es muss nicht erst für irgendwas gültig sein, damit etwas daraus erwächst.
Dann sollte meine Frage vielleicht so lauten: erwartet Gott die Taufe als äußerliches, symbolisches Zeichen für etwas, was bereits vollzogen ist oder genügt der Vollzug der Bindung?

Ich glaube, Gott erwartet dabei gar nichts. Er hat diese "Empfehlungen" als Hilfestellung zum eigenen Verständnis des Glaubens an ihn vorgeschlagen - an dem Muster, das die Gemeinschaften dafür bereits praktizierten.
Ungefähr so verstehe ich aber alle "Gebote" der Bibel: als Empfehlungen Gottes, praktisch als Wegweiser/Leitplanken/Verkehrszeichen, die einen Weg markieren, um einigermaßen sichere Wege zu finden . Sie sind immer auch an die Gesetze der jeweiligen Epochen gebunden.

PeB hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:15

Mir ist nicht ganz klar, ob ihr wisst, worauf ich hinaus will. Deshalb noch einmal auf diesem Wege:
als evangelisch Getaufter werde ich (zumindest offiziell) daran gehindert, beispielsweise mit katholisch Getauften gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Insofern hatte meine Taufe eine separierende und keine zusammenführende Wirkung. Sie trennt mich von meinen Glaubensbrüdern anderer Konfessionen. Ich glaube nicht, dass dies im Sinne des ursprünglichen Taufgedankens ist. Dann wäre diese Art der Taufe falsch - gewissermaßen ungültig.

Der Taufgedanke heutzutage ist eben meistens an die jeweilige Domination gebunden, auch wenn man inzwischen schon versucht, die Grenzen zu erweitern. Dazu sind die Menschen heute zu sehr auf festgelegte Satzungen fixiert, an die sie sich binden, um sich (scheinbar) in Sicherheit wähnen zu können.

closs
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#78 Re: Taufe

Beitrag von closs » So 30. Dez 2018, 12:13

Ruth hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:51
Ich glaube, Gott erwartet dabei gar nichts. Er hat diese "Empfehlungen" als Hilfestellung zum eigenen Verständnis des Glaubens an ihn vorgeschlagen - an dem Muster, das die Gemeinschaften dafür bereits praktizierten.
Mindestens im Katholizismus ist mehr, nämlich ein objektiver Eingriff Gottes in den Menschen - vielleicht vergleichbar mit einer Kinder-Impfung: "Du kriegst jetzt etwas injiziert, ob Du willst oder nicht". - Dass damit auch gruppen-dynamische Prozesse verbunden sind, bleibt unbenommen.

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1Johannes4
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#79 Re: Taufe

Beitrag von 1Johannes4 » So 30. Dez 2018, 12:50

Hallo PeB,

angenommen jemand würde mit Bestimmtheit sagen, dass Deine Kindstaufe reicht - würdest Du demjenigen glauben? Und umgekehrt: wenn jemand mit „Sicherheit“ sagen würde, dass Du die Taufe von [*gekürzt durch Verfasser] benötigst - würdest Du es glauben?

Kurzum - nicht die Taufe an sich ist Dein Problem, sondern dass einem kein Mensch zuverlässig sagen kann, was richtig ist.

Bei einer gefühlt ewigen Diskussion um die Taufe, geht es meiner Ansicht nach eher darum wirkliche Nachfolge Jesu hinauszuzögern oder gar zu vermeiden - in etwa so wie der reiche Jüngling, der dann in der Begegnung mit Jesus fragte, wer denn der Nächste sei, den man lieben solle.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

Abischai
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#80 Re: Taufe

Beitrag von Abischai » So 30. Dez 2018, 13:32

PeB hat geschrieben:
So 30. Dez 2018, 11:17
...Deshalb möchte ich wissen, ob meine (evangelische Kinds-)Taufe ausreichend war oder nicht...
Nein, war sie nicht. Also wenn man die Taufe generell für nötig hält (ich halte sie für nötig, weil der Herr die Taufe wünscht), wenn eine biblische Glaubenstaufe nötig ist, dann fehlt die bei Dir noch, denn Deine Taufe als Kleinkind (Baby?) ist keine biblische Taufe.

Aber warum fragst Du eigentlich, Du weißt das doch selbst ganz genau, denn der Geist Gottes wird Dir das sicher irgendwie schon mal ins Gewissen geredet haben, oder nicht?

OK, vielleicht ist diese Deine Frage genau der Weg das zu ergründen, weil es jetzt "dran" ist.

Meiner Überzeugung nach, eingedenk dessen was Du selbst dazu bezeugst, bist Du nicht getauft.
Mach Dir vielleicht einfach mal Gedanken darüber, ob Du damit dem Herrn gefallen und ihn ehren möchtest, und ob die Taufe ein Werk des Glaubens in diesem Sinne sein könnte.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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