Okay, das ist legitim.Münek hat geschrieben: Sehe ich anders.

Nun, ich bin ja nicht der Einzige, der das so macht.Münek hat geschrieben:Der Text ist zu eindeutig, um ihn so interpretieren zu können, wie Du es machst.
Zitat der Fussnote der Schlachter-Bibel zu Luk. 3,23:
²Viele Ausleger sehen in dem folgenden Geschlechtsregister die leibliche Abstammung Jesu über Maria bezeugt, während in Mt 1,1-17 die Abstammung Josephs dargestellt wird, als dessen rechtlicher Erbe der Herr von der menschlichen Seite her Anspruch auf den Thron Davids hat.
Darf ich Dir diesbezüglich drei Fragen stellen, welche ich für relavant halte?
1. Ab welchem/welchen Wort/Wörtern beginnt die Genialogie? (Damit meine ich nicht, wer die erste Person der biologischen Abstammunsgslinie ist, dies wäre bereits eine Exegese aus dem Text; es geht mir hier einzig und allein darum den Beginn des Geschlechtregisters innerhalb des lukaischen Textes zu bestimmen, also die Texgattung Genialogie. Meiner Meinung gestaltete "Lukas" hier einen fließenden Übergang von Erzählung zum Geschlechtsregister.)
Zitat aus Lukas 3,21-24:
21 Es geschah aber, als alles Volk sich taufen ließ und auch Jesus getauft wurde und betete, da tat sich der Himmel auf,
22 und der Heilige Geist stieg in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herab, und eine Stimme ertönte aus dem Himmel, die sprach: Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich Wohlgefallen!
23 Und Jesus war ungefähr 30 Jahre alt, als er begann; er war, wie man meinte, ein Sohn Josephs,² 24 des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Janna, des Joseph,
2. Wer war Eli? (Mir geht es um das verwandschaftiche Verhältnis zu Jesus, Joseph und Maria.
3. Warum weicht Lukas in der Ahnenlinie nach König David so gravierend von Matthäus ab?
Dein Verweis auf Lukas 2:4 ist ein gutes Argument. Allerdings möchte ich anmerken, dass Joseph dem Zensus nachkam. Bei Ehepaaren ging man damals wohl nach dem Ehemann.Münek hat geschrieben:Jesu Vorfahren können hier nicht aufgelistet sein, weil er nach Auffassung des Evangelisten keinen irdisch
-leiblichen Vater hatte. Dagegen wird Josef, sein Stiefvater, ausdrücklich als einer der Nachkommen Da-
vids bezeichnet. Warum dieser ausdrückliche Hinweis in Lukas 2,4 ?
"So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids Bethlehem; denn
er war aus dem Haus und Geschlecht Davids"...
Das lukanische Ahnenregister führt deshalb Josef folgerichtig als Abkömmling Davids auf diesen zurück - kei-
nesfalls Jesus, seinen Stiefsohn. Du irrst.
Nach meiner Erinnerung (frisch gelesen habe ich es nicht) liegt der lukaische Fokus in den ersten beiden Kapitel mehr bei Maria als bei Joseph.
Dieser Verweis entkräftet auch nicht die antike Regel: "The descendant of the mother is not called (her) descendant" Diese berücksichtige ich als "historischen Kontext" zum spätantiken Kulturkreis.