Helmuth hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:
Doch mich würde interessieren: was genau empfindest Du als dämonisiert?
Dämonisch ist jedefalls der Marienkult, die Heiligenverehrung und die Wandlung in der Liturgie in ihren Gottesdiensten. wie auch das Dogma der Dreieinigkeit.
Das ist mir einfach zuviel um mich noch mit ihr weiter auseinanderzusetzen. Wie gesagt, ich habe aus der RKK mehrere Brüder und pflege gerne Umgang mit ihnen. Aber sollten sie einmal mit "Gegrüßet seist du Maria" und solchen Dingen vor mir anfangen, dann steh ich einfach auf und gehe.
Maria wird in der katholischen
und in der orthodoxen Kirche verehrt, als Theotókos (griechisch Θεοτόκος), was übersetzt Gottesgebärerin oder Mutter Gottes heißt. In einer alten Hymne heißt es “
Der, den das ganze Universum nicht enthalten konnte, war in deinem Leib enthalten, oh Theotokosâ€. Manche nennen sie auch Christusgebärerin (Christotokos). Das zeigt schon, warum es eigentlich geht: Maria ist wichtig, weil durch sie Christus in die Welt gekommen ist, weil durch sie die Menschwerdung Gottes möglich wurde. Das Wort  „
wurde ein Mensch, ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut. Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit, die göttliche Hoheit, die ihm der Vater gegeben hat“ (
Johannes 1,14) Übrigens wird Maria nicht nur im Christentum, sondern auch im Islam verehrt, denn Maria verkörpert das Ideal eines vollkommen gottergebenen Menschen.
Das beweist auch, dass der Islam in seiner ganzen Geschichte vom Christentum, der christlichen Spiritualität und Mystik tief beeinflusst wurde. Insbesondere die islamische und christliche Mystik stehen einander sehr nahe. Die Theologen mögen sich seit Jahrhunderten streiten, aber die Mystiker verstehen einander über alle Grenzziehungen hinweg. Als christlicher Mystiker könnte ich mich problemlos mit einem islamischen Mystiker, einem Sufi, über Ibn Arabi und Rumi unterhalten

ich empfehle die Vorträge von William C. Chittick, einer der größten Gelehrten und Religionswissenschaftler unsrer Zeit, und die Arbeit der
Ibn Arabi Society, die wirklich hervorragende Arbeit leisten. Rachamim (Erbarmen) ist abgeleitet von rechem (Mutterschoß). In der Frau, der Weiblichkeit, der Mutter kommt ein Aspekt des Göttlichen, das göttlich Weibliche zum Ausdruck. Von „
göttlicher Weiblichkeit“ wussten die Menschen schon lange vor dem Roman „
Sakrileg“ von Dan Brown.
Bismi llahi l-rahmani l-rahim - Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Allbarmherzigen
So beginnt der Koran, es ist der erste Vers der ersten Sure. Schon alleine das ist ziemlich erstaunlich: die Barmherzigkeit Gottes - die sprachlich, ich wiederhole das noch mal für alle, mit dem Mutterschoß assoziiert ist und zwar in allen semitischen Sprachen, zu denen neben dem Arabischen auch das Hebräische gehört - ist die weitaus am häufigsten genannte Eigenschaft, um das Wesen Gottes zu beschreiben.
Die Barmherzigkeit Gottes im Koran
Die Rahma Gottes gehört nach islaÂmischem Gottesverständnis zu der herausragenden Eigenschaft Gottes. In der Theologie wurde sie zum ersten Handlungsprinzip Gottes erhoben. Auf sie kann der Mensch zählen denn Gott hat sich zur Barmherzigkeit verpflichtet. "Euer Herr hat sich zur Barmherzigkeit verpflichtet. Wenn (demnach) einer von euch in Unwissenheit Böses tut und dann später umkehrt und sich bessert (findet er Gnade). Gott ist barmÂherzig und bereit zu vergeben" (Sure 6,54).
Gott ist der Barmherzige und der Erbarmer, weil er als Schöpfer der Welt allmächtig ist - und dadurch fähig, sich immer wieder als barmherzig zu erweisen. Gott als der gütige Schöpfer des Menschen und der Welt handelte dabei aus eigenem Entschluss und ohne Mitwirkung anderer WeÂsen. Die Ausschließlichkeit seiner Schöpfungstätigkeit begründet auch die alleinige Anbetungswürdigkeit.
Al-sikna.de: Die Barmherzigkeit Gottes im Islam von Dr. Ulrike Bechmann, kath. Theologin und Islamwissenschaftlerin
Wir glauben an einen liebenden und barmherzigen Schöpfer, der sich wie eine Mutter um seine ganze Schöpfung sorgt, sie nährt und erhält. Darum liegt es ebenso nahe, dass wir diesen Aspekt der Barmherzigkeit ganz konkret in der Frau und Mutter in menschlicher Gestalt verehren. Insbesondere in Maria, die Jesus zur Welt brachte. Jeder Prophet kam durch eine Mutter zur Welt. Im Islam gibt es ein berühmtes Hadith (Prophetenwort), welches lautet:
das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter (so viel zur angeblichen Frauenverachtung im Islam

). So ist es nicht erstaunlich, dass es nicht nur eine christliche, sondern auch eine islamische Marienverehrung gibt. Jesus wird von Muslimen immer ʿĪsÄ ibn Maryam (Jesus Sohn der Maria) genannt.