Katholisch oder evangelisch?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Novas
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#51 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Novas » Di 7. Nov 2017, 17:53

Catholic hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:....
https://www.theologe.de/LInquisition.htm
Es ist nahe liegend, dass eine Religion wie der Katholizismus, die sich für Andersgläubige niemals endende "Höllenqualen" im Jenseits ausgedacht hat, auch führend in der Entwicklung von grausamsten Qualen im Diesseits sein würde. Und so ist es auch. Lesen Sie selbst! "Man muss die Schreie der Unglücklichen hören! Muss lesen, was manche aus den Kerkern schrieben, Frauen an ihre Männer, Väter und Mütter an ihre Kinder: die Beteuerungen der Unschuld, die Abschiede für immer."
(Der Historiker Karlheinz Deschner in: Kirche des Unheils, München 1974, S.28)
...

Unabhängig davon dass http://www.theologe.de nicht gerade eine sachliche Quelle ist habe ich eine Frage an Dich.
Herr Deschner bezieht sich in seiner Aussage offenbar auf die Inquisition.
Meint er damit die hochmittelalterliche Inquisition,die sich mit den Häretikern befasste oder die Spanische Inquisition des 16. und 17.Jahrhunderts?
Und hast Du eine Quelle aus den Lehrschriften der Katholischen Kirche (Enzykliken,das Kirchenrecht,der Katechismus) in der steht das Nichtkatholiken oder Nichtchristen "in der Hölle landen" .. um es mal etwas lapidar auszudrücken?


Das ist entweder Unwissenheit oder eine absichtliche Lüge, denn die orthodoxe christliche Lehre sagt etwas vollkommen anderes. Höllengerede habe ich bei den katholischen Christen nie wirklich erlebt, desöfteren allerdings bei den Protestanten (die häufig nur noch Wahrheitsfragmente der ganzen Lehre kennen und dann einiges missverstehen. Die basteln sich einfach ihre eigene Lehre zusammen :oops: ) Gleich am Anfang meines Threads Die Weisheit orthodoxer Christen habe ich das eingestellt:

..die ihren Feinden und den Feinden der Kirche Untergang und Qual im ewigen Feuer wünschen. Sie kennen die Liebe Gottes nicht, und darum denken sie so. Nur wer die Liebe und Demut Christi hat, weint und betet für die ganze Welt. Du sagst vielleicht: Dieser oder jener ist ein Übeltäter und muss darum im ewigen Feuer brennen. Ich frage Dich aber: Angenommen, der Herr gibt dir einen Platz in Seinem Reich, und du siehst denjenigen im höllischen Feuer, dem du ewige Qual gewünscht hast, wirst du nicht Mitleid mit ihm haben, selbst wenn er ein Feind der Kirche war? oder hast du ein Herz aus Stein?

Aber im Himmel ist kein Platz für Steine.


Demut braucht man dort und die Liebe Christi, die für alle Mitleid hat

~ Starez Siluan vom Berg Athos


Das ist die Sichtweise, die authentische Christen zu diesem Thema haben :)

Anton B.
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#52 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Anton B. » Di 7. Nov 2017, 18:13

Hemul hat geschrieben:Meine Gemeinschaft hat sich seitdem ich mich dort vor fast fünf Jahrzehnten taufen ließ nirgendwo eingereiht. Zwar gab es in [...]
Also ich finde aufgrund der beschränkten Größe des geringen Alters dieser Bewegung die bisher vollbrachten Schismen schon ganz ordentlich.

Hemul hat geschrieben:Bevor ich es vergesse. Aber auch das wurde ja wie folgt in 1.Korinther 11:19 von Paulus vorausgesagt:
19 Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, auf dass die unter euch offenbar werden, die bewährt sind.
Du meinst tatsächlich uns Katholiken? Die römisch-katholische Kirche? Halleluja!
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Anton B.
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#53 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Anton B. » Di 7. Nov 2017, 18:33

Novalis hat geschrieben:Die wahre Kirche Christi ist wie ein machtvoller Quellstrom, wie das Meer, während die Abspaltungen vergleichbar mit Flüssen sind, die sich aus dem Meer ergießen und weit in das Festland hinein reichen.

Diese kleineren Flüsse haben eine gewisse historische Existenzberechtigung, aber sie können den Quellstrom nicht ersetzen und die Kirche Christi im Vollsinne des Wortes niemals repräsentieren. Ohne den Quellstrom würden die vielen kleineren Flüsse gar nicht existieren.
Das hast Du sehr, sehr schön ausgedrückt. Ich glaube, das "passt".
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Hemul
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#54 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Hemul » Di 7. Nov 2017, 19:33

Anton B. hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Bevor ich es vergesse. Aber auch das wurde ja wie folgt in 1.Korinther 11:19 von Paulus vorausgesagt:
19 Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, auf dass die unter euch offenbar werden, die bewährt sind.
Du meinst tatsächlich uns Katholiken? Die römisch-katholische Kirche? Halleluja!
Habe gar nicht gewusst, dass auch der werte Anton der Kirche des (UN) Heils (nach Deschner) angehört. Apropos Katholiken. Euch Papsthörigen gibt es doch erst nachdem Luther Deiner Kirche die Leviten gelesen hat. ;) Jesus-dessen Stellvertreter z.B. auch Papa Alexander der 6. behauptete zu sein -bezeichnete sich selbst aber gem. Offenbarung 1:5 nicht als katholisch sondern als ein Zeuge Gottes:
5 und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen,
Während Jesus ein treuer Zeuge Gottes war u. ist-zieht Deine Kirche nachweislich seit ihrer Gründung ein anderes Zeugnis hinter sich her-nämlich einen Blutsstrom Unschuldiger bestialisch gequälter Menschen. Ob das ein Halleluja verdient-da habe ich aber hier so meine berechtigten Zweifel.
https://www.theologe.de/LInquisition.htm
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:wave:
Zuletzt geändert von Hemul am Di 7. Nov 2017, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Hemul
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#55 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Hemul » Di 7. Nov 2017, 19:49

Anton B. hat geschrieben: Du meinst tatsächlich uns Katholiken? Die römisch-katholische Kirche? Halleluja!
Wen den sonst:
https://www.google.de/search?q=priester ... 0080993945
Wie Du siehst, bist Du in sehr guter Gesellschaft-gelle? 8-)
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Anton B.
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#56 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Anton B. » Di 7. Nov 2017, 20:05

Hemul hat geschrieben:Apropos Katholiken. Euch Papsthörigen gibt es doch erst nachdem Luther Deiner Kirche die Leviten gelesen hat. ;)
Wahrscheinlich sind wir tatsächlich erst durch Luther papsthörig geworden.

Aber das Entscheidende für meine Mutmaßung war ja Deine Argumentation:

Hemul hat geschrieben:Bevor ich es vergesse. Aber auch das wurde ja wie folgt in 1.Korinther 11:19 von Paulus vorausgesagt:
19 Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, auf dass die unter euch offenbar werden, die bewährt sind.
Aber stimmt: Da ließe sich dann so ziemlich jede christliche Bewegung nennen. Dann wären auch die ZJ wieder im Rennen ...
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#57 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Hemul » Di 7. Nov 2017, 20:13

Anton B. hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Bevor ich es vergesse. Aber auch das wurde ja wie folgt in 1.Korinther 11:19 von Paulus vorausgesagt:
19 Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, auf dass die unter euch offenbar werden, die bewährt sind.
Aber stimmt: Da ließe sich dann so ziemlich jede christliche Bewegung nennen. Dann wären auch die ZJ wieder im Rennen ...
Wer denn sonst? Gemäß Apostelgeschichte 15:14 ist Deine Kirche hier nämlich außen vor:
14 Simon hat gerade berichtet, wie Gott selbst die Initiative ergriffen hat, um aus den Nichtjuden ein Volk zu gewinnen, das seinen Namen trägt.
:chapeau:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#58 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Anton B. » Di 7. Nov 2017, 21:55

Hemul hat geschrieben:Wer denn sonst? Gemäß Apostelgeschichte 15:14 ist Deine Kirche hier nämlich außen vor:
14 Simon hat gerade berichtet, wie Gott selbst die Initiative ergriffen hat, um aus den Nichtjuden ein Volk zu gewinnen, das seinen Namen trägt.
Du meinst die "Kinder Gottes"? Na, ja. Weiß nicht. Nennen kann sich halt jeder, wie es ihm beliebt.
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#59 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Novas » Mi 8. Nov 2017, 07:42

Rembremerding hat geschrieben:Die folgende zehntausenderleie Spaltung der Reformation bezeugt geradezu die Folgen der Abwendung von der Quelle

Ja. Die Abwendung vom Quellstrom und der Großen Tradition führt zu fragmentierten Zerrformen den Christentums. Die heilige Schrift, die heilige Tradition und der heilige Geist gehören zusammen, bilden eine organische Einheit, ein lebendiges System. Ich hörte mal den Vortrag eines weltberühmten Vedanta-Lehrers, der mal begreiflich gemacht hat, wie wichtig Tradition ist: “Ich lehre nicht meine Methode. Es ist nicht so, dass ich ein cleverer Typ bin und Wissen angehäuft habe und daraus eine Lehre geformt habe, um dann zu lehren, was “ich” für “meine” Wahrheit halte. Das kann ich nicht. Wenn ich Vedanta lehre, dann werde ich kontrolliert durch die ganze Tradition. Wenn ich etwas sage, was nicht im Einklang mit der Tradition ist, dann darf das jederzeit gesagt werden und ich werde meine Aussage sofort korrigieren.”

Ähnlich ist das selbstverständlich im Christentum, denn erstens glauben wir an eine göttliche Offenbarung (und kein Mensch hat das Recht die einfach beliebig umzudeuten, weil er gerade beim Frühstück auf die Idee gekommen ist :) ) und zweitens sagte Jesus selbst, dass der heilige Geist kommen wird, um uns in alle Wahrheit zu leiten (und das bildete sich in der Tradition ab, sie ist der lebendige Beweis für die Gegenwart des heiligen Geistes durch die Jahrhunderte hindurch bis hier und jetzt zum heutigen Tag). Ich zitiere von einer Seite orthodoxer Christen.

Sacred Tradition, as the eternal and immutable dwelling of the Holy Spirit in the Church, lies at the very root of her being, and so encompasses her life that even the very Scriptures come to be but one of its forms. Thus, were the Church to be deprived of Tradition she would cease to be what she is, for the ministry of the Holy Spirit of the New Testament is the ministry of the Spirit "written not with ink, but with the Spirit of the Living God: not in tables of stones, but in the fleshly tables of the heart" (Corinthians 3:18-19). Suppose that for some reason the Church were to be bereft of all her books, of the Old and New Testaments, the works of the holy Fathers, of all service books-what would happen? Sacred or Holy Tradition would restore the Scriptures, not word for word, perhaps-the verbal form might be different-but in essence the New Scriptures would be the expression of that "same faith which was once delivered unto the Saints" (St. Jude 3).
St. Andrew Greek Orthodox Church: Holy Tradition and Holy Bible

Da dürften manche Protestanten ziemlich schlucken, wenn sie das gesagt bekommen: angenommen wir verlieren das alte und neue Testament, die ganze Bibel ist spurlos verschwunden, so könnten wir durch das lebendige Gedächtnis der heiligen Tradition die Schrift vollkommen neu schreiben und rekonstruieren, nicht Wort für Wort, aber in der Essenz würde sie die selbe Lehre und den selben Geist vermitteln. Warum? Ganz einfach deshalb, weil das Christentum kein Buchstabenglaube ist, der lebendige Geist Gottes lässt sich nicht in ein Buch einsperren und Christen sind nicht sklavisch an die Schrift gebunden. Wir glauben nicht an die Schrift, sondern an den lebendigen Geist Gottes, der uns lehrend und inspirierend begleitet:

... der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
2. Korinther 3:3-9

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#60 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Janina » Mi 8. Nov 2017, 10:04

Catholic hat geschrieben:Wenn katholische Priester ohne Ausnahme heiraten dürften hätte es die Missbrauchsfälle nicht gegeben,meinst Du das?
Nicht in dem Maß jedenfalls. Mit Druck auf der Leitung sinkt die Reiz- und die Hemmschwelle, das weiß doch jeder ("lieber freien als brennen").
Und wo bleibt denn bitte die Glaubwürdigkeit, wenn einer keine Familie hat? (1. Tim 3, 5)

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