AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung (Bibelforum)

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Scrypt0n
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#41 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Scrypt0n » Fr 6. Mär 2015, 14:46

Rembremerding hat geschrieben:Der Verlauf dieses Therads besagt, dass sich der Thread und dieses Unterforum wieder erledigt hat.
Warum denn?
Die Grundlage ist hier immer die Bibel!

Salome23
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#42 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Salome23 » Fr 6. Mär 2015, 15:59

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!
Meinst Du, dass damit gemeint ist, Adam würde am selben Tag tot umfallen, an dem er vom Baum isst?

Genauer Wortlaut "Gottes" (oder des Verfassers) war:

1Mo 2,17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen;
denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.


Genauer Wortlaut der Schlange (oder des Verfassers) war:

1Mo 3,4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, ....


Des Todes sterben
kommt einige Male in der Bibel vor:

2Mo 21,12 Wer einen Menschen schlägt, dass er stirbt, der soll des Todes sterben.

2Mo 31,15 Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebenten Tag ist Sabbat, völlige Ruhe, heilig dem HERRN. Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, soll des Todes sterben.

3Mo 20,15 Wenn jemand bei einem Tiere liegt, der soll des Todes sterben ....und auch das Tier soll man töten.



Es geht immer um den "körperlichen" Tod-man muss des Todes sterben...

Was also sollte Gott anderes gemeint haben?
Wenn es so wie du meinst, "geistiger" Tod bedeuten hätte sollen, dann erkläre bitte auch, was "geistiger" Tod bedeuten soll?
Getrennt sein von der Gemeinschaft mit Gott?
Wenn ja, dann hätte Gott es in Eden sicher anders formuliert und nicht "des Todes sterben" genannt....

Salome23
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#43 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Salome23 » Fr 6. Mär 2015, 16:28

JackSparrow hat geschrieben: Hätten sie danach noch vom Baum des Lebens gegessen, wären sie nicht nur erkennend, sondern sogar unsterblich gewesen.
Das war ja der Grund, warum sie Gott vertrieb:

1Mo 3,22
Und Gott, der HERR, sprach:
Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses.
Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch noch von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!


Aber was ist überhaupt ein "Baum des Lebens"? Dieser wird ja in einigen Bibelstellen angesprochen...

Bsp.: Spr 11,30 Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und der Weise gewinnt Menschen für sich.

Spr 15,4 Gelassenheit der Zunge ist ein Baum des Lebens, aber Falschheit in ihr ist Zerbruch des Geistes.

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Münek
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#44 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Münek » Fr 6. Mär 2015, 16:50

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Apostel Paulus scheint da - meiner Meinung nach zu Recht - eine andere Auffassung zu vertreten. Er meinte den leiblichen Tod.
Anders als wer? - Meint Paulus, dass der Mensch daseins-leiblich ewig leben könnte?

Anders als Du.

Nach Pauli Auffassung kam durch Adam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der TOD.
Damit meinte er aber keinen geistlichen Tod, sondern den leiblichen Tod, das Sterbenmüssen
aller Kreatur.

Dieses Sterben meinte Gott, als er im Paradies sein Gebot gegenüber Adam aussprach; im Pa-
radies wären die Menschen nicht gestorben, sondern hätten ewig gelebt (Baum des Lebens).

closs
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#45 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » Fr 6. Mär 2015, 17:47

Münek hat geschrieben:Damit meinte er aber keinen geistlichen Tod, sondern den leiblichen Tod, das Sterbenmüssen aller Kreatur.
Da sind wir uns einig.

Das Schöne ist ja, dass diese Bibelstelle vielschichtig gelesen werden kann. - "Wenn Du die Frucht isst, stirbst Du
a) körperlich (meint Gott mit Bezug auf das Dasein im Leben)
b) körperlich nicht (meint die Schlange)
c) geistig (meint Gott mit Bezug auf die Entfernung von Gott)
d) geistig nicht (meint Gott mit Bezug auf den Baum des Lebens/Jesus)"

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Münek
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#46 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Münek » Fr 6. Mär 2015, 20:45

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Damit meinte er aber keinen geistlichen Tod, sondern den leiblichen Tod, das Sterbenmüssen aller Kreatur.
Da sind wir uns einig.

Das Schöne ist ja, dass diese Bibelstelle vielschichtig gelesen werden kann. - "Wenn Du die Frucht isst, stirbst Du
a) körperlich (meint Gott mit Bezug auf das Dasein im Leben)
b) körperlich nicht (meint die Schlange)
c) geistig (meint Gott mit Bezug auf die Entfernung von Gott)
d) geistig nicht (meint Gott mit Bezug auf den Baum des Lebens/Jesus)"

Ich glaube nicht, dass Gott mit seinem Ausspruch (auch) einen "geistigen Tod" gemeint hat. Und die Schlange
klärte Eva darüber auf, dass sie nach dem Biss in die verbotene Frucht nicht sterben würden, womit sie ja
Recht hatte ".

Denn Gott hatte schließlich dem Adam verkündet, dass dieser "an dem Tag, an dem er von dem Baum isst, des
Todes sterben würde
, womit er zweifellos Unrecht hatte.

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#47 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » Sa 7. Mär 2015, 00:38

Münek hat geschrieben:Denn Gott hatte schließlich dem Adam verkündet, dass dieser "an dem Tag, an dem er von dem Baum isst, des Todes sterben würde, womit er zweifellos Unrecht hatte.
So platt ist das wirklich nicht gemeint - das hieße, dass Gott nicht wüsste, was er sagt. - Gemeint ist damit, dass der Mensch mit dem "Fall" sterblich wird. - Er muss ab diesem Moment durch das Tal der Daseins-Erkenntnis durch, an dessen Ende der leibliche Tod steht.[*]

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Münek
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#48 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Münek » Sa 7. Mär 2015, 02:11

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Denn Gott hatte schließlich dem Adam verkündet, dass dieser "an dem Tag, an dem er von dem Baum isst, des Todes sterben würde, womit er zweifellos Unrecht hatte.
So platt ist das wirklich nicht gemeint - das hieße, dass Gott nicht wüsste, was er sagt. - Gemeint ist damit, dass der Mensch mit dem "Fall" sterblich wird. - Er muss ab diesem Moment durch das Tal der Daseins-Erkenntnis durch, an dessen Ende der leibliche Tod steht.[*]

Das halte ich für eine Interpretation, die angesichts des klaren Wortlautes im Bibeltext keinen erkennbaren Anhalt findet.

Du verkennst im Übrigen, dass der Mensch auch schon vor dem "Fall" sterblich war (Gen. 3, 22 letzter Satz).

Und von dem von Dir postulierten "geistigen Tod" kann m.E. schon gar keine keine Rede sein..

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#49 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » Sa 7. Mär 2015, 09:30

Münek hat geschrieben:Du verkennst im Übrigen, dass der Mensch auch schon vor dem "Fall" sterblich war (Gen. 3, 22 letzter Satz).
Interpretierst Du das so?

Münek hat geschrieben:Das halte ich für eine Interpretation, die angesichts des klaren Wortlautes im Bibeltext keinen erkennbaren Anhalt findet.
Ich verstehe wenigstens inzwischen, was historisch-kritische Bibel-Exegese ist. :lol:

Ganz ehrlich: Säkulare Interpretationen der Bibel sind mir so fremd, dass ich tatsächlich immer wieder nachfragen muss, ob ich richtig gehört habe.

Eine geistige Interpretation dieser Textstelle wäre: A&E verlassen mit ihrer Orientierung an der Schlange/am Baum/am Ego die unmittelbare Umfasstheit durch Gott und gehen hinein in das Dasein und dessen Leid ("Mit Schmerzen sollst Du ...") und dessen Endlichkeit ("Zeit"). - Aus dieser durch den Fall entstandenen Sterblichkeit im Dasein dürfen sie nun nicht mehr "einfach so" in die Unsterblichkeit kommen (deshalb die Kerubime als Wächter des Paradieses).

Um es etwas salopp zu sagen: "Die Tür zwischen Paradies und Dasein hat nur auf der Paradies-Seite einen Griff - ist man draußen, kommt man nicht mehr zurück. - Es gibt zwar ein Zurück, aber dazu muss man einen langen, anderen Weg gehen.

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#50 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Münek » Sa 7. Mär 2015, 09:52

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Du verkennst im Übrigen, dass der Mensch auch schon vor dem "Fall" sterblich war (Gen. 3, 22 letzter Satz).
Interpretierst Du das so?

Eine andere Interpretation ist logischerweise nicht möglich - es sei denn, man ignoriert die an sich klare
Aussage des Genesistextes und ersetzt sie durch eigene Vorstellungen.

Das aber wäre - Du weißt es inzwischen - Eisegese pur, d.h. unseriöse Textauslegung.

Mit Verlaub - mehr vermag ich bei Deinem eigenwilligen Umgang mit biblischen Texten nicht zu erkennen.
Da ist mir einfach zu Vieles "an den Haaren herbeigezogen."

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