Ist der Mensch im Reich Gottes noch ein Mensch?

[closs]

Denn das ist der Punkt der freien Entscheidung, man kann und wird auch anders entscheiden.

Woher kommt die Auffassung, dass "Erlösung" ("weiss" werden) eine Frage des eigenen Willens ist?

[JackSparrow]

Denn das ist der Punkt der freien Entscheidung, man kann und wird auch anders entscheiden.

Der Punkt ist, dass Andersdenkende, Kritiker und Oppositionelle ganz einfach beseitigt werden und demzufolge nur noch ein Kreis von erwünschten Auserwählten übrig bleiben wird:

Ebenso wie nun der Taumellolch gejätet und mit Feuer verbrannt wird, so wird es auch beim Abschluss des Äons sein. Der Sohn des Menschen wird seine Boten beauftragen, und sie werden aus seinem Königreich alle Fallstricke jäten und die, welche Gesetzlosigkeit verüben. Mt13:41

Eine "freie Entscheidung" ist weder erwünscht noch erforderlich. Wer in seinem gleichgeschalteten Gottesstaat leben darf, bestimmt der Menschensohn nach rein persönlichen Gesichtspunkten.

[ThomasM]

Denn das ist der Punkt der freien Entscheidung, man kann und wird auch anders entscheiden.

Woher kommt die Auffassung, dass "Erlösung" ("weiss" werden) eine Frage des eigenen Willens ist?

Es ist eine der logischen Möglichkeiten, die es zu durchdenken gilt.
Es gab hier bei einigen die Auffassung, dass im Reich Gottes nur Freiwillige sind.

Bist du der Meinung, dass Gott uns in das Reich Gottes zwingen wird?

[Naqual]

Hat Jesus Christus etwa nicht davon gesprochen?

Über die Verdammnis, die Finsternis, die Hölle? Das wird berichtet. Wie das zu verstehen ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber weniger als über das Reich Gottes (und damit die Liebe)? Das kommt mir doch anders vor.

Zu Recht:

Wortgebrauch Jesu:

Verdammnis: 3x verwendet in den Evangelien
Hölle: 13 x
Finsternis: 19 x
zusammengefasst: 35 x

Reich Gottes: 55 x
Himmel: ca. 150 x
zusammengefasst: 205 x




Wobei das viele Christen denken, dass es Jesu nur um die Höllenvermeidung ging.
Auf das Positive und worin es nun besteht, wird gar nicht so geschaut.

[Naqual]

Du meinst also es genügt nicht, wenn ein Vater seinen Sohn aus Liebe zu seinen Feinden opfert?

Karl Bauer schürt im Garten ein großes Feuer und wirft seinen guten Sohn rein, dass er verbrennt.
Dann sagt er zum anderen Sohn: Du warst böse, aber ich vergebe Dir, weil ich ja meinen guten Sohn geopfert habe!

Die Logik davon werde ich NIE verstehen.

Gelingt es Dir einen Menschen zu zwingen, dich zu lieben? Meinst Du Gott wird es in seiner Allmächtigkeit gelingen? Also erzwungene Liebe?

Erzwungene Liebe ist Blödsinn. Deswegen ist auch Blödsinn für Gott damit zu werben, dass man sonst in die Hölle kommt, wenn man ihn nicht liebt.
Der Zwang funktioniert auch bei Für-wahr-halten.

[closs]

Bist du der Meinung, dass Gott uns in das Reich Gottes zwingen wird?

Nein - ich meine, dass der Weg zu Gott nicht über Wille, sondern über Erkenntnis geht, die den Menschen am Ende seine Knie gerne und dankbar beugen lassen wird - pax et lux.

[ThomasM]

Bist du der Meinung, dass Gott uns in das Reich Gottes zwingen wird?

Nein - ich meine, dass der Weg zu Gott nicht über Wille, sondern über Erkenntnis geht, die den Menschen am Ende seine Knie gerne und dankbar beugen lassen wird - pax et lux.

Dein Optimismus in Ehren.
Aber ich habe schon von zu vielen Menschen gehört oder bin ihnen gar begegnet, die mit Aussagen wie
"Ich weiß ja ganz genau, dass das und das nicht gut für mich ist, aber..."
schlechte Entscheidungen getroffen haben.

[Magdalena61]

Ist man noch ein Mensch, wenn man nichts Böses mehr tun KANN?
Ist man noch ein Mensch, wenn man seine Individualität aufgibt zugunsten eines Aufgehens in Gott?
Ist man noch ein Mensch, wenn man nicht mehr FÄHIG ist, Trauer, Schmerz, Negatives zu empfinden?

Wenn der Mensch seine Identität als eigenständige Person verlieren würde, nicht mehr sündigen und keine negativen Gefühle mehr empfinden KÖNNTE, dann würde etwas Wesentliches fehlen, das ihn als Individuum kennzeichnet. Er würde sich nicht mehr wiedererkennen.

Deshalb denke ich: Er KANN all das noch, er KANN sündigen oder negative Gefühle hegen, er kann sich auch von Gott abgrenzen, aber er WILL oder BRAUCHT das alles nicht mehr.
Die Programme sind noch vorhanden, doch sie werden nicht mehr gebraucht/ genützt. Sie sind so entbehrlich wie Kinderschuhe, aus denen ein Kind herausgewachsen ist. Der Vergleich trifft es leider nicht sonderlich gut. Mein anderes Beispiel ist etwas delikat, trifft aber vielleicht besser: Diese o.g. Programme und Fähigkeiten sind so entbehrlich wie Brustwarzen bei einem Mann.

Was meinst du mit: "Aufgehen in Gott"? -- So viel anders als auf der Erde wird das auch nicht sein. Der Geist Gottes nimmt Wohnung im Menschen, heißt es, und der Mensch entscheidet, wie viel Raum er dem Heiligen Geist gibt.

Wir werden nicht als Engel auferstehen, sondern als Menschen mit einem unverweslichen Leib.
Wenn der Mensch in der Ewigkeit mehr Durchblick hat und nicht mehr unter dem Dauerbeschuß und dem Einfluß der Mächte der Bosheit steht, wird er wahrscheinlich lieber das wählen, könnte ich mir vorstellen, was mit den Gedanken Gottes harmoniert-- aber wählen kann er noch. Wenn er Fehler macht, ist er betrübt, und Gott tröstet ihn.

Die Beschreibung des Lebens auf der neuen Erde in Offb. 21 enthält einige vertraute Züge. Die Beleuchtung ist etwas anders, und die Stadttore müssen nicht mehr verriegelt werden. Es ist die Rede von Königen und von Völkern, die auf der Erde wandeln, von Wasser und von Bäumen.

In welche "Epoche" muß man Offb. 21, 6-7 einordnen? Da werden Überwinder gesucht. Das "Erste" ist (bereits) vergangen.... -- auch das Gericht ist Vergangenheit. Ich glaube nicht, dass wir es im irdischen Leben schaffen werden, vollkommen zu überwinden, sodass wir unfehlbar sind.

Beispiel: Wir alle haben irgendwann einmal tippen gelernt. Zu Anfang machten wir viele Fehler. Wir lernten es, die falschen Impulse und damit die Fehler zu überwinden. Na ja, nicht perfekt. (Wir sind noch nicht im Paradies.)

Der Prozeß der Charakterbildung, den wir hier angefangen haben, geht im Jenseits weiter (ein Gedanke, der die Allversöhner erfreuen dürfte... obwohl ich die AV immer noch für Wunschdenken halte).
LG

[closs]

Aber ich habe schon von zu vielen Menschen gehört oder bin ihnen gar begegnet, die mit Aussagen wie "Ich weiß ja ganz genau, dass das und das nicht gut für mich ist, aber..." schlechte Entscheidungen getroffen haben.

Das sind Fehlwege, die Betroffene bereuen werden.

Unter "Allversöhnung" verstehe ich übrigens nicht, dass nach dem Tod alles "Schwamm drüber" ist, sondern dass jeder Mensch ins Licht der Erkenntnis und somit in Selbst-Erkenntnis gestellt wird. - Würde ich nicht darauf vertrauen, dass der Weg der Erkenntnis der Weg ins Ganze wäre, wo der Mensch am Ende nach seinem Bewältigungs-Leid ankommt, wäre ich sehr beunruhigt.

[Samantha]

Der Punkt ist, dass Andersdenkende, Kritiker und Oppositionelle ganz einfach beseitigt werden und demzufolge nur noch ein Kreis von erwünschten Auserwählten übrig bleiben wird:

Ebenso wie nun der Taumellolch gejätet und mit Feuer verbrannt wird, so wird es auch beim Abschluss des Äons sein. Der Sohn des Menschen wird seine Boten beauftragen, und sie werden aus seinem Königreich alle Fallstricke jäten und die, welche Gesetzlosigkeit verüben. Mt13:41

Eine "freie Entscheidung" ist weder erwünscht noch erforderlich. Wer in seinem gleichgeschalteten Gottesstaat leben darf, bestimmt der Menschensohn nach rein persönlichen Gesichtspunkten.

Natürlich entscheidet man frei ... und zwar für das Leben und gegen Gewalt etc. Wir leben heutzutage in einem unfreierem System und sind oft extrem gleichgeschaltet. Die gewalttätigen und gesetzlosen Menschen darf man doch nicht auch noch belohnen.