closs hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:Gott gibt es nur in menschlicher Sprache - außerhalb der menschlichen Sprache ist diese Entität non-existent.
Das Wort und die menschliche Vorstellung von "Gott" gibt es nur in der menschlichen Sprache - ja.
Aber welchen Sinn hätte eine menschliche Vorstellung, wenn sie nicht durch eine Entität außer dieser Vorstellung gedeckt wäre?
Ich sprach zunächst von der
Sprache. Welchen Sinn die Sprache hat, habe ich hier im Forum schon mehrmals ausführlich beschrieben.
Sie dient der Kommunikation. Wenn ich will, dass das braune Ding im Zimmer rausgetragen wird, dann hat die Sprachgemeinschaft dafür "Tisch" erfunden.
"Tisch" ist nicht identisch mit dem gezimmerten braunen Ding, sondern assoziiert es nur.
Die "Vorstellung", die jemand sich von einem Tisch macht, ist sehr individuell. Es kann ein Erinnerungsstück sein etc.
Außerdem hat unser naturwissenschaftlichtes Denken uns dazu gebracht, dass wir brav aufsagen, wie ein Tisch aussieht - obowhl unsere Vorstellung von dem Tisch möglicherweise anders ist.
Das gilt für Dinge, die unseren äußeren Sinnen zugänglich sind.
Die Sprache stellt aber auch Begriffe wie "Liebe" und "philosophieren" zur Verfügung, und hier wird es schwieriger.
Diese Begriffe assoziieren etwas, was zwar intersubjektiv ist, dennoch zum menschlichen Erfahrungsschatz gehört.
Die "Vorstellung" von beiden kann sehr unterschiedlich sein, deren Begriffe wurden aber von der Sprachgemeinschaft für sinnvoll gehlaten.
Dass es sinnlose Begriffe gibt, ist wohl unbenommen.
Dass es Begriffe gibt, die fehlleiten sollen, ist wohl ebenso unbenommen.
Man kann sprachhistorisch klären, welche Funktion der Begriff "Gott" jeweils hatte und hat.
Jedes einzelne sprachliche Wort ist durch seine Funktion beschreibbar. Kein Wort existiert außerhalb des sprachlichen Systems.
closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du irrst fundamental, und das liegt meiner Meinung nach daran, dass Du nicht wirklich philosophisch denkst.
Wenn DAS "wirklich philosophisch" wäre, wäre mir das zu wenig.
Mir hingegen ist das reine religiöse Bekenntnis zu wenig. Wenn Du Sprachwissenschaft nicht anerkennst, dann haben wir zumindest geklärt, dass Du gar nicht philsoophieren möchtest.
Nicht ich habe hier behauptet, man könne "Gott" philsophisch klären. Das ist
Dein Thema, seit vielen Monaten, und nur Deins.
Man sollte sich nicht auf ein Terrain begeben, das man nicht durchhalten kann.
closs hat geschrieben:Wir haben hier wieder diese gottverdammte Nicht-Unterscheidung zwischen "Wahrnehmung" und "Sein":
Ich rede hier von Sprache.
Wenn Du nicht wahrhaben möchtest, dass Begriffe Teil eines Sprachsystems sind, dann ist zumindest endlich der Anspruch vom Tisch, dass Du philosophierst.