Novalis hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:
Das kann man manchen Menschen, so leider auch Dir, nicht vermitteln. Das sie über sich hinaus gehend geschaffen sind.
Was ich im übrigen teile. Und auch der Grund ist, warum ich hier im Forum schreibe.
Das ist doch schon mal was.
Was zum Beispiel aus dem Gedankengut Friedrich Nietzsches stammt und von Ernst Bloch konkretisiert wurde.
Beides keine Christen.
Im Gegenteil kenne ich es vom Christentum so, dass ein solcher Satz wie der von Rem stirkt abgelehnt wurde.
Weltanschauungen scheinen sich also zu beeinflussen, denn dieses "über sich hinaus Schaffen" ist eher im östlichen Raum zu Hause.
Novalis hat geschrieben:Savonlinna hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:Ein Christ jedoch hat Dir "voraus" ein "hinaus", den Glauben an Gott.
Er benutzt ein anderes Wort, ja.
Uhd was ist sonst anders?
Es gibt die persönliche und die unpersönliche Perspektive auf den Unendlichen Einen Schöpfer.

Beide Perspektiven sind ganz und gar andersartig, aber ebenso gültig. Nur wird im christlichen Glauben die persönliche Beziehung betont.
closs zum Beispiel betont als Christ vor allem die unpersönliche Perspektive. Ihm geht es eher darum, die Existenz Gottes als möglich aufzuweisen.
Und damit wird ein Gedanke des "Christentums im Mittelalter" fortgesetzt, wo Philosophie das Christentum begründen solle.
Da ging es überhaupt nicht um den persönlichen Gott, sondern um den universalen.
Als Gegenreaktion ist dann die Mystik entstanden oder wieder aufgelebt.
Beide Seiten waren also immer vorhanden und reagierten aufeinander.
Es ist ja noch nicht so lange her, dass in unserem Kulturraum Spiritualität außerhalb der Religionen erkannt wurde.
Bisher hatten die Religionen ein Dauerabonnement auf dergleichen, und nun wird diesem Dauerabonnement faktisch gekündigt.
Und manche Christen mögen so reagieren, dass sie den Sonderstatus ihrer Religion - wir haben dennoch immer noch etwas, was Nicht-Christen nicht haben - verteidigen, vielleicht sogar instinktiv. Es wird ein Besitz verteidigt.
Aber da sollte man dann ebenfalls loslassen lernen.
Novalis hat geschrieben:Darum dieser Satz:
Rembremerding hat geschrieben:
Eine Ideologie folgt bestenfalls einer Idee, der christliche Glaube einer Person.
Diese Aussage ist aber bereits selber ideologisch.
Allein die Verallgemeinerung "DER christliche Glaube" deutet daraufhin.
Novalis hat geschrieben:außerdem erinnere ich gerne an die Worte von Gandhi:
Truth resides in every human heart, and one has to search for it there, and to be guided by truth as one sees it. But no one has a right to coerce others to act according to his own view of truth. All Men Are Brothers: Life and Thoughts of Mahatma Gandhi as Told in His Own Words. Ed. K Kripalani (Paris: UNESCO, 1969), 71.
Das unterschreibe ich.
Nicht aber unterschreibe ich, dass man sich ein Urteil über andere erlaubt, indem man ihnen dieses und jenes abspricht und per Verallgemeinerung, also pauschal, behauptet, ein Christ würde so und so geartet sein - also so und so glauben -, ein Nicht-Gläubgier würde so und so geartet sein - also nicht so und nicht so glauben.
Ich unterscheide, um das für alle Fälle noch mal zu sagen, das, was in den Statuten einer Instituion steht und was "der" Christ zu glauben habe, oder glaube, von dem, was ganz konkret in einem Menschen abläuft.