Wenn nämlich der erste Mensch gesündigt hat, so hat er auch gehört: „Du wirst des Todes sterben“; er ist sterblich geworden, und wir werden schon als sterblich geboren, wir sind mit dem Zorn Gottes geboren. Darum kam der Sohn, ohne eine Sünde zu haben, und kleidete sich ins Fleisch, kleidete sich in die Sterblichkeit. Wenn er mit uns am Zorne Gottes teilnahm, sind wir so träge, mit ihm an der Gnade Gottes teilzunehmen? Wer also an den Sohn nicht glaubt, „über dem bleibt der Zorn Gottes“. Was für ein Zorn Gottes? Jener, von dem der Apostel spricht: „Auch wir waren von Natur aus Kinder des Zornes wie auch die übrigen“. Alle also sind Kinder des Zornes, weil sie vom Fluche des Todes kommen. Glaube an Christus, der für dich sterblich geworden ist, damit du ihn, den Unsterblichen, erfassest; denn wenn du seine Unsterblichkeit erfassest, wirst auch du nicht sterblich sein. Er lebte, du starbst; er starb, damit du lebest. Er brachte die Gnade Gottes, nahm den Zorn Gottes weg. Gott besiegte den Tod, damit nicht der Tod den Menschen besiege.Novalis hat geschrieben:
“Der Zweck der Inkarnation besteht darin, die volle Gemeinschaft zwischen Gott und der Menschheit herzustellen, damit die Menschheit in Christus die Adoption und Unsterblichkeit findet, die von den Vätern oft "Vergöttlichung" genannt wird: nicht durch die Entleerung der menschlichen Natur, sondern durch Erfüllung im göttlichen Leben, denn einzig und allein in Gott ist die menschliche Natur wahrhaftig sie selbst.â€
- Olivier Clement, "Die Wurzeln der christlichen Mystik"
Augustinus - Tractatus in Iohannis Euangelium (14)
Ein Christ lebt und stirbt und lebt vom Auferstandenen her.
Servus
