Savonlinna hat geschrieben: "Offenbarung" ist ein menschliches Wort, von der menschlichen Sprache geprägt, ist also eine rein menschliche Vorstellung.
Korrekt - das ist bei allem so. - Aber das beantwortet doch nicht die Frage, ob es das, was der Mensch als "Offenbarung" chiffriert, gibt oder NICHT gibt.
WENN Gott das tut, was wir "Offenbarung" nennen, dann tut er es -- wenn nicht, dann nicht.
Savonlinna hat geschrieben:Du vertrittst heute Mittag also mal den Relativismus.
Ich habe mich nicht verändert. - Menschliche Aussagen sind nur INNERHALB menschen-gemachter Prämissen absolut - das habe ich in diesem Forum bestimmt schon 200 Mal gesagt. - Die Frage ist, ob die Prämissen stimmen, was eben nie falsifizierbar ist. - Descartes lässt grüßen.
Savonlinna hat geschrieben:"Falsifizieren" kann man nur etwas, das von der Wissenschaft als wissenschaftliches Feld umrissen wurde.
Das meine ich mit "Prämissen".
Savonlinna hat geschrieben:Da kann man "Offenbarungen" - Gott habe mir offenbart, dass die Germanen eine bessere Rasse sind - dadurch entlarven, dass sie niemals stattgefunden haben können, weil Offenbarungen eben nur menschliche Überzeugungen meinen können.
Dieses Argument ist nicht stichhaltig - siehe oben.
LEtztlich läuft es auf "Glauben" aus, was wiederum davon abhängt, ob der Mensch "das Auge" hat, mit dem er "die Sonne" sehen kann. - Aber auch das ist nicht falsifizierbar.
Savonlinna hat geschrieben:So ist es mit allen Offenbarungen in der Bibel. Es sind menschliche Überzeugungen, die man nicht selten anderen aufzwingen möchte.
Aus meiner Sicht sind als Offenbarung Bezeichnetes Chiffren für etwas, dem man nachgehen sollte - Maßstab (also ebenfalls Prämisse) dafür ist "das Auge". - Es ist da oder nicht - und selbst wenn man meint, es sei da, kann es ein "falsches Auge" sein (das ist gerade die biblische Definition des "Bösen" als luziferische Brillanz).
Man kann nur vertrauen in die Vollmacht eigener Wahrnehmung und muss diese Vollmacht immer wieder überprüfen (lassen), weil man selber jederzeit vom "guten Auge" ins "böse Auge" verfallen kann. - "Panta rhei" gilt auch hier - das gilt aber nicht für das Zu-Erkennende (Objekt), sondern nur für das Erkennende (Subjekt). - Wir als Subjekt schwanken ständig - unsere Wahrnehmung ist nie sicher.