Münek hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:dennoch steht in diesen so unterschiedlichen Übersetzungen übereinstimmend in 2.Mose 20,5 EIFERSÜCHTIG
Was sagt der gesunde Menschenverstand dazu?
Kann Gott eifersüchtig im menschlichen Sinne sein? 
Folgt man den Selbstoffenbarungen Jahwes in der "Heiligen Schrift", dann ist dies so.
Der Gott Israels stellt sich als ein sehr anthropomorphes Wesen dar.
Er bereut, bestraft, leidet, liebt, hasst, zürnt, verflucht, quält, tötet,
vertilgt, rottet aus, redet sich raus, ist bekümmert, agressiv, kriegslie-
bend, eifersüchtig...
Gott selber stellt sich
nicht so dar.
Der aufgeklärte moderne Mensch weiß:
Es waren
Menschen, die - zu Zeiten des Alten Testamentes - Gott anderen Menschen so dargestellt haben.
Wer daran glaubt, dass Gott selber sich dargestellt hat, sich also selber offenbart hat, irrt.
Was ein Theologe - oder Philosoph - kürzlich geschrieben hat, hat etwas Verblüffendes:
die Bibel sei ein Zeugnis von
Rebellen gegen diesen so dargestellten Gott.
Der Ungehorsam, die Aufmüpfigkeit gegen die Menschen, die Gott so darstellen, sei so häufig das Thema des Alten Testamentes.
Ich kann nur hoffen, dass ich per Zufall wieder auf diesen Verfasser stoße, sein Buch ist erst kürzlich erschienen, aber Titel und Name habe ich vergessen.
Erst die Bergpredigt sei - nach diesem Verfasser - in der Lage gewesen, ein Gottesbild zu vermitteln, das wirklich positiv auf die Menschheit wirken kann.
Insofern, so schreibt der Verfasser, sei die Bibel eines der wichtigsten Werke der Weltliteratur, weil es die Geschichte von mutigen Rebellen gegen das von anderen Menschen vermittelte "Gottesbild" erzähle, die ihm "ungehorsam" waren und sich ihm nicht unterwarfeb.
Darum gebe ich Novalis mit seinem obigen Text Recht: der gesunde Menschenverstand bereits sollte sich von solchen "Selbstoffenbarungen" distanzieren können und der Wahrheit die Ehre geben: es waren immer
Menschen, die aus den oder anderen Gründen ein solches Gottesbild vermittelten.
Und Münek gebe ich indirekt auch Recht: es wurden anthropomorphe Gottesbilder vermittelt. Nur waren das eben keine "Selbstoffenbarungen Gottes", sondern Darstellungen von Menschen.
Zu dieser Darstellung kann man "nein" sagen und rebellieren. Man muss nicht permanent Gott selber anklagen. Der hat sich gar nicht geäußert.
Letzteres scheinen gerade neue Atheisten nicht begreifen zu können. Da sind Christen oft aufgeklärter.