Gut und Böse

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
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Savonlinna
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#211 Re: Gut und Böse

Beitrag von Savonlinna » Sa 5. Dez 2015, 19:48

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es ist eine Binsenwahrheit, dass Billiarden von "Dingen" existieren, die wir aus den unterschiedlichsten Gründen nicht wahrnehmen.
Eventuell auch prinzipiell nicht wahrnehmen können. - Plötzlich ist es eine Binsenwahrheit - aha.
Das habe auch ich schon zweimal ausführlich bestätigt.

Nur ist damit eben "Gott" ausgeschlossen.
Gott gibt es nur in menschlicher Sprache - außerhalb der menschlichen Sprache ist diese Entität non-existent.

Du irrst fundamental, und das liegt meiner Meinung nach daran, dass Du nicht wirklich philosophisch denkst.
Widerlegt bist Du schon seit Monaten.
Gott kann nur in menschlicher Vorstellung existieren, da Existenz selber vom Menschen formatiert ist.

Das, was unverkopfte Menschen als Gott verstehen, ist oft Teil der Menschheit, kann aber über den Menschen hinauswachsen.
Begriffe sind Schall und Rauch.

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Savonlinna
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#212 Re: Gut und Böse

Beitrag von Savonlinna » Sa 5. Dez 2015, 19:49

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Vorsicht! Du begibst Dich jetzt auf das trügerische Terrain der Tautologie: Wenn es Gott gibt, dann existiert er
Vorsicht:
Münek hat geschrieben:Gott, wenn er existiert, keine "Einbildung" ist.

Münek hat geschrieben:Was bringt Dir das?
Der Hintergrund von all dem ist, zwischen "Sein" und "Wahrnehmung" zu unterscheiden. - Dass Naturalisten Gott als "Kopf-Kino" verstehen, ist logisch nachvollziehbar - es gibt aber auch im Umfeld des Christentums Menschen, die ihren Gott-Glauben auf eine psychologische Größe beziehen, die ausschließlich im menschlichen Denken ist - also ihr Wesen nach inner-menschlich ist. -
Warum kämpfst Du so gegen Begriffe an?
Das ist Dein einziges Argument, das Du hast: man darf bestimmte Begriffe nicht benutzen.
"Im menschlichen Denken" ist Gott in Deinem Fall. Du konstruierst ein Modell, deren Prämissen Du Dir ausdenkst.

Das hat wirklich keinen Nährwert.
Viel mehr Nährwert hat das Christentum: ein Mench gebiert einen Gott.
Das ist keinesfalls psychologisch - offenbar für Dich was Schlimmes -, sondern weit mehr über die Psyche hinausgehend.

closs hat geschrieben:[Das ist aus meiner Sicht gefährlich und würde in das hinein tendieren, was ich als "esoterisch" bezeichnen würde.
Tillich ist kein Esoteriker.
Die Erzählung von Jeus Geburt ist keine esoterische Geschichte.
Sie ist eine mythische Geschichte, und sie erzählt von dem Zusammenhang zwischen Mensch und Gott.

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Münek
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#213 Re: Gut und Böse

Beitrag von Münek » Sa 5. Dez 2015, 19:50

closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Falls du das nicht weißt, ist Gott immer eine Einbildung - egal ob er existiert oder nicht.
Natürlich können wir nicht unterscheiden, ob unsere Wahrnehmungen "Einbildungen" sind oder nicht - das hat schon Descartes gewusst. - Deshalb ist es doch so spannend, ob unser "Wahrnehmungs-Scheck" durch "Realität" gedeckt ist.

Was Descartes gewusst zu haben meint, ist irrelevant.

Da Du "Deinen" Gott (Eigen-Konstrukt) in die Transzendenz verbannt hast, kann
Dein "Wahrnehmungs-Check" logischerweise nicht durch "Realität" gedeckt wer-
den.


Dein unbedingter Glaube an das Numinose (Himmlische, Perfekte, Göttliche) scheint
Dein logisches Denken zu verfinstern...

Novas
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#214 Re: Gut und Böse

Beitrag von Novas » Sa 5. Dez 2015, 19:51

closs hat geschrieben:Das ist aus meiner Sicht gefährlich und würde in das hinein tendieren, was ich als "esoterisch" bezeichnen würde.

Die Auferstehung ist bekanntlich auch keine naturwissenschaftliche Idee. ;) Oder das, was Paulus sagte bei Gal 2,20. „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“
Zuletzt geändert von Novas am Sa 5. Dez 2015, 19:55, insgesamt 2-mal geändert.

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Andreas
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#215 Re: Gut und Böse

Beitrag von Andreas » Sa 5. Dez 2015, 19:53

closs hat geschrieben:Ich schrieb: "wenn er existiert".
Das macht keinen Unterschied. Das ist wie mit dem Schatz unter Müneks Türschwelle. Wenn er sich den einbildet, würde seine Einbildung nicht dadurch zur Realität, weil da tatsächlich ein Schatz liegt. Er könnte danach graben und würde vielleicht einen ganz anderen Schatz finden, als den welchen er sich eingebildet hat. Aber selbst wenn er genau den eingebildeten Schatz findet, sagt das nicht aus, dass die Einbildung keine Einbildung war.
closs hat geschrieben:Nein - der Mensch weiss nichts außer "Cogito".
Wenn es eng wird, flüchtest du immer in diesen Notausgang der verbrannten Erde: "Wenn meines nicht stimmt, soll gar nichts stimmen." Wenn du das wirklich glaubst - Descartes tat das nicht - ist alles für die Katz und das menschliche Leben nur mentale Onanie: Ich denke mich, ich denke mich hechel, hechel ...

Wenn das stimmt ...
closs hat geschrieben:Natürlich können wir nicht unterscheiden, ob unsere Wahrnehmungen "Einbildungen" sind oder nicht
Werden wir das ...
closs hat geschrieben:ob unser "Wahrnehmungs-Scheck" durch "Realität" gedeckt ist.
nicht rausbekommen, denn auch wenn wir genau diesen Schatz ausgraben, welchen wir uns eingebildet haben, können wir dennoch nicht unterscheiden, ob die Deckung unseres Wahrnehmungs-Schecks nicht wieder nur eine Einbildung ist. Das wird so nichts.

Novas
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#216 Re: Gut und Böse

Beitrag von Novas » Sa 5. Dez 2015, 19:58

Münek hat geschrieben:Da Du "Deinen" Gott (Eigen-Konstrukt) in die Transzendenz verbannt hast, kann
Dein "Wahrnehmungs-Check" logischerweise nicht durch "Realität" gedeckt wer-
den.


Dein unbedingter Glaube an das Numinose (Himmlische, Perfekte, Göttliche) scheint
Dein logisches Denken zu verfinstern...

Das Ego neigt dazu, alles zu bekämpfen, was anders denkt, anders spricht, anders glaubt. Das kritisierst Du bei religiösen Menschen, tust es aber selbst. Da scheint die Aufklärung plötzlich nicht mehr weiter zu gehen.
Zuletzt geändert von Novas am Sa 5. Dez 2015, 20:05, insgesamt 2-mal geändert.

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Münek
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#217 Re: Gut und Böse

Beitrag von Münek » Sa 5. Dez 2015, 20:03

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Vorsicht! Du begibst Dich jetzt auf das trügerische Terrain der Tautologie: Wenn es Gott gibt, dann existiert er
Vorsicht:
Münek hat geschrieben:Gott, wenn er existiert, keine "Einbildung" ist.

Wenn Gott existiert, ist er keine Einbildung; wenn nicht, dann ist er ein Fantasieprodukt. Punkt.

Dass ich auf diese offensichtliche Tautologie hinweise, steht nicht in Widerspruch zu meiner Aussage. ;)

Novas
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#218 Re: Gut und Böse

Beitrag von Novas » Sa 5. Dez 2015, 20:07

Münek hat geschrieben:Wenn Gott existiert, ist er keine Einbildung; wenn nicht, dann ist er ein Fantasieprodukt. Punkt.

Niemand braucht deine Zustimmung, um mit Gott in Beziehung zu treten und es spielt auch keine wirkliche Rolle ob Du das "nur" für Phantasie hältst. Außerdem ist Phantasie keineswegs minderwertig und nur das Rationale bedeutsam. Ohne Phantasie ist ein Mensch geistig schon längst gestorben, auch wenn er körperlich weiter lebt - eine Art Zombie.
Solch einen beklagenswerten Zustand wünsche ich keinem. :)

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#219 Re: Gut und Böse

Beitrag von Münek » Sa 5. Dez 2015, 20:12

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Vorsicht! Du begibst Dich jetzt auf das trügerische Terrain der Tautologie: Wenn es Gott gibt, dann existiert er
Vorsicht:
Münek hat geschrieben:Gott, wenn er existiert, keine "Einbildung" ist.

Münek hat geschrieben:Was bringt Dir das?
Der Hintergrund von all dem ist, zwischen "Sein" und "Wahrnehmung" zu unterscheiden. -
ezeichnen würde.

Nein - das ist NICHT der Hintergrund.

Im Übrigen war meine Frage, was Dir Deine Tautologie erkenntnismäßig bringt. Dieser
Frage bist ausgewichen. Das bin ich von Dir gewohnt. Wenns "brenzlig" wird, neigst Du
zur ausweichenden verbalen Herumeierei...

Typisch Kurt!

janosch
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#220 Re: Gut und Böse

Beitrag von janosch » Sa 5. Dez 2015, 20:24

closs hat geschrieben:Wir reden hier über fundamental-theologisch/philosophische Grundlagen des Christentum - über gelebtes Christentum haben wir noch kein Wort verloren - darum ging es doch noch gar nicht - das wäre ein ganz anderer Thread.

Volle Zustimmung closs, leider aber, das wird nicht bewusst getrennt, sondern eben gleichgesetzt und das macht die Diskussion mit Atheisten sehr schwer, sogar pochen sie bewusst darauf, aber du meisterst das gut, freut mich! :thumbup:

Wir sollten "Gott beweisen" und noch dazu für diejenigen zu beweisen (was eingentlich ihre Aufgabe wäre), dass Gott nicht existiert, nach ihrer Vorstellung. :lol:

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