Das glaube ich weniger.Ruth hat geschrieben:Es waren letztendlich die Kirchenoberhäupter, welche Maria auf einen Sockel gestellt und damit über alle anderen Menschen gestellt haben und ihr den Job als Mittlerin zugesprochen haben. Dass das passierte, ist meiner Meinung nach, nur geschehen, um das gläubige Volk unter Kontrolle zu bekommen.
Du meinst, die Ältesten haben den Marienkult gefördert? Das mag sein. Meines Wissens sagt die Kirche, es sei "offiziell in die Lehre aufgenommen worden, was vom Volk schon lange geglaubt wurde".
Es gibt noch einen anderen Gedanken: Die Sehnsucht der Männer nach der (vollkommenen) Frau. In der Marienverehrung können sie diese ein wenig ausleben, ohne sexuellen Aspekt; ohne sexuelles Begehren, welches ja für den unverheirateten Mann Sünde wäre.
Maria ist nicht zickig oder "unberechenbar" wie irdische Frauen vom Mann vielleicht manchmal empfunden werden. Sie verkörpert Schönheit, Reinheit, Güte, Demut, Ergebenheit...
Ein Mann kann ihr vertrauen, er kann in ihr eine Mutter sehen, die nie altert. Das mag für manchen wichtig sein, und das macht Maria so attraktiv.
So lange er sie nicht anbetet--- wird's nicht so schlimm sein, ein Ideal zu pflegen.

Wenn das Volk freien Zugang hat zur Bibel, erheben sich leider, kaum dass sie ein wenig Bibelwissen erworben haben, jede Menge selbsternannte Lehrer, z.B. in Foren und auch sonst im Internet. Leider verstehen sie ihr Handwerk nicht, da sie es nicht für nötig halten, selbiges erst einmal gründlich zu erlernen, bevor sie anfangen zu lehren (und zu richten), sodass sie möglicherweise sogar ein Diplom, aber bedauerlicherweise keine Vollmacht haben und manchmal allerhand wirres Zeug reden.Das allgemeine Volk hatte jahrhundertelang überhaupt keinen Zugang zu der Bibel. Teile daraus wurde nur in einer Fremdsprache vorgelesen und es war verboten, selbst eine Bibel zu besitzen (ganz davon abgesehen, dass ein solches Buch viel zu teuer für die meisten Menschen war). Das Volk bekam bis 1517 nur Interpretation der Bibel vorgesetzt.
Das ist definitiv falsch gelaufen.Dazu gehörte eben auch, dass Maria als "Mutter Gottes" dargestellt wurde und von Menschen geboten wurde, zu Maria zu beten, sie als Mittlerin zu betrachten.
Offiziell wird Maria nicht angebetet, sondern verehrt.
Das ist überall so. In allen christlichen Konfessionen. Nur die Schwerpunkte differieren.So ging es übrigens noch sehr lange unter den Christen weiter - zum Teil bis heute.
...
Alles, was nicht der kontrollierten Interpretation entspricht, wird zum Götzen erklärt oder dem Satan zugeschoben.
Da sind die Freikirchen aber schlimmer als die Landeskirchen, meine ich.Es ist schon erstaunlich, dass sich aufgeklärte und intelligente Menschen auch noch in der heutigen Zeit unter diese Kontrolle und dem Machtbereich der Kirchenobersten beugen.
LG