Wieso das?Savonlinna hat geschrieben:Ja, aber das ist jetzt eine Zirkelaussage.
Mit dieser Argumentation legst Du ein Ei, das Du mir ins Nest legst - wir kommen der Sache langsam näher.Savonlinna hat geschrieben:Es ist nur dann keine Zirkelaussage mehr, wenn closs - oder jeder beliebige andere Mensch - bestimmen darf, was "Orientierung an Gott" heißt. - Mit anderen Worten: "fundamental phiosophisch" hieße: diktatorisches Denken.
Was glaubst Du eigentlich, warum ich den Thread "Wahrnehmung und Sein" - ziemlich erfolglos übrigens - gemacht habe? - Genau damit solche Bolzen nicht passieren. - Der Reihe nach:
DASS es eine Absolutität gibt/geben könnte, hat überhaupt nichts damit zu tun,
a) ob man das erkennt.
b) wie man damit umgeht.
c) was man darunter versteht.
"Sein" schlägt "Wahrnehmung".
Konkret: Es hat absolut nichts damit zu tun, ob wer auch immer bestimmen darf, was "Orientierung an Gott" heißt. - Das, WAS da bestimmt wird, kann authentisch sein oder nicht - aber es ist nicht normativ. - Normativ ist nur das, was "ist" - egal ob wir es kennen oder nicht.
Meine Aussage ist lediglich, dass "es" etwas gibt, was Maßstab ist. - Man kann sich dem per Gewissen oder sonstigen Instrumenten nähern, um Annäherung zwischen eigener Wahrnehmung und diesem Maßstab herbeizuführen - aber immer ohne Gewähr.
Sie "Sünde" der Kirche war oft, dass sie sich - christlich gesprochen - zwischen Mensch und Gott gestellt hat. - Das war übrigens bereits im AT der Grund, warum Moses nicht das gelobte Land sehen durfte - als Strafe dafür, dass er so getan hat, als würde ER (Moses) bestimmen. - Du hast mich komplett falsch interpretiert - und das solltest Du mir nicht unterschieben.
Eben - im Grunde ist das MEINE Aussage. - Das ist im Grunde das Thema in "Hiob".Savonlinna hat geschrieben:Die Einteilung in Schemata ist menschengemacht.
Schemata sind relativistisch, da menschengemacht (um Dein Wort "Schemata" zu verwenden).Savonlinna hat geschrieben:Und dass das Gegenteil von "absoluter Wurzel" "relativistische Anschauung" sein soll, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Eben NICHT. - Gerade WEIL die Grundlage nicht beim Menschen ist, hat der Mensch zu erkennen, dass jegliches diktatorische Denken gegen Gott gerichtet ist. - "Diktatur" ist immer mit dem Anspruch auf Maßstäblichkeit verbunden - ein Christ darf gerade das NICHT.Savonlinna hat geschrieben:Dennoch versuchst Du die Grundlage für diktatorisches Denken zu legen.
Eben nicht - DAS ist Grundlage für diktatorisches Denken. - Wir argumentieren hier exakt entgegengerichtet.Savonlinna hat geschrieben:Den Maßstab für das, was das Mensch „sein sollte“, kann nur ein Mensch bestimmen.
Stimmt - anders geht es nicht - es gibt ja nichts anderes als menschliche Aussagen, wenn es um Philosophie geht. - Diese Aussage sagt: "Der Mensch ist eben NICHT der Maßstab".Savonlinna hat geschrieben:Dass hinter allen Gesetzen das steht, was Du sagst, ist eine menschliche Aussage.
Und nochmals: (Biblische) Gesetze sind ein Versuch, Wege der Erkenntnis zu diesem Absoluten abzukürzen. - Das muss nicht immer gelingen. - Zumal ich es bereits für "Bestimmung durch den Menschen" erachte, wenn man Gesetze quasi als unmittelbar gottgegeben bezeichnet - damit stellt sich der Mensch zwischen Gott und Menschen - eröffnet Spielräume für diktatorisches Denken (so wie Du es zurecht kritisierst). - Dazu gehört übrigens auch der letzte Satz der Offenbarung, demnach jedem sonstwas blüht, der dem Text der Offenbarung etwas hinzufügt oder wegnimmt. - Das sagt nicht Gott. - Moses-Fehler (s.o.)