Otto hat geschrieben: ↑Di 22. Jan 2019, 22:49
Die Sünde gegen den HG ist doch die Ausnahme. Übrigens, nicht nur VOR der Auferstehung sondern auch NACH der Auferstehung (1000 Jähriges Reich), kann gegen den HG gesündigt werden. Ich wage sogar zu behaupten das
jeder Sünder in Gottes Königreich auch ein Sünder gegen den HG ist (z.B. Gog von Magog und sein Gefolge am Ende der 1000 Jahren).Man sieht es an der Tatsache das diese Sünder den zweiten Tod "erleben" (Tod ohne Wiederkehr im Feuersee)
In Mat. 12 stellt sich die Aussage Jesu aber etwas anders dar. Hier mal der Text für alle zu Nachlesen
Mat. 12, 22-32 (Luther 2017)
Da wurde ein Besessener zu Jesus gebracht, der war blind und stumm; und er heilte ihn, sodass der Stumme redete und sah. 23 Und alles Volk entsetzte sich und sprach: Ist dieser etwa Davids Sohn?
24 Aber als die Pharisäer das hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen. 25 Jesus kannte aber ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, wird nicht bestehen. 26 Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so muss er mit sich selbst uneins sein; wie kann dann sein Reich bestehen? 27 Wenn ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. 28 Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. 29 Oder wie kann jemand in das Haus des Starken eindringen und ihm seinen Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken fesselt? Und dann wird er sein Haus ausrauben. 30 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
31 Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben. 32 Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in der künftigen Welt.
Aus dem Kontext sind folgende Punkte erkennbar
- Die "Sünde gegen den heiligen Geist", um den es geht, ist das, was die Pharisäer vorher begangen haben. Sie stellen das Wirken des heiligen Geistes bewusst und allein aus egoistischen Motiven heraus als Wirken von Dämonen dar. Sie stellen den heiligen Geist damit mit Absicht in die Ecke des Widergöttlichen. Das ist die Lästerung gegen den heiligen Geist.
Das ist also nicht irgendeine Sünde und vor allen auch nicht etwas, was man versehentlich falsch macht. Es ist eine gewollte Stellung gegen das Wirken Gottes
- Diese Sünde kann nicht vergeben werden. Übertragen bedeutet das: Wer sich bewusst und gewollt gegen Gott und sein Wirken stellt, der wird nicht gerettet werden. Im Reich Gottes wird es die, die nicht hinein wollen, nicht geben. Das ist damit im Grunde keine Strafe für falsches Verhalten, sondern die Erfüllung des Wunsches des Täters. Er will nicht bei Gott sein, also braucht er nicht bei Gott sein.
- Interessant ist die andere Richtung.
Hier in der Lutherübersetzung und auch z.B. in der Einheitsübersetzung, der neuen Genfer Übersetzung oder Schlachter steht "Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben"
In den evangelistischen Übersetzungen wie Hoffnung für alle, Neues Leben oder Neue evangelistische Übersetzung steht "Jede Sünde, ja sogar Gotteslästerung, kann vergeben werden"
Die Spaltung ist auch in den englischen Übersetzungen vorhanden , English Standard in der einen Form, new international in der anderen Form.
De Unterschied ist erklärbar im Licht anderer Bibelstellen (Apg. 2,21, 2. Kor. 2,15, 2. Tess. 2,10 usw. usw.), in denen klar wird, dass nicht jeder gerettet wird. In diesem Licht habe manche Übersetzungen das "kann" gesetzt obwohl im eigentlichen Urtext der Matthäus Stelle dieses Wort nicht steht.
Es ist die alte Frage, ob eine einzelne Bibelstelle alleine und ohne Kontext zählt, oder ob es nicht die Gesamtschau ist, die zählt.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.