AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung (Bibelforum)

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closs
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#121 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » Mo 23. Mär 2015, 20:27

2Lena hat geschrieben:Eine Schlange, listiger als andere Tiere, überredet eine Frau zum Essen einer Frucht, obgleich die von einem Baum in der Mitte des Gartens nichts nehmen sollen.
OK - soweit nachvollziehbar. - Nun wird diese äußere Handlung (auch von mir) vertikal (spirituell) interpretiert. Du interpretierst eher im Sinne von (horizontalen) Lebensweisheiten. - Wo ist Dein Ansatz über das Horizontale hinaus?

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Münek
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#122 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Münek » Mo 23. Mär 2015, 22:53

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Weil sie ihn bewusst wahrnehmen können; so, wie sie sich auch bewusst als nackt erkannt haben, auch wenn sie es vorher schon waren!
Das hieße zusammengefasst:

Es gibt zur Zeit Adams bereits Tiere außerhalb Edens, die wie Menschen aussahen, aber kein Cogito hatten. - Durch den sogenannten "Sündenfall" erhielt der Mensch dieses Cogito, was ihn weiterhin dazu befähigte, Leid bewusst wahrzunehmen wie auch seine Nackheit bewusst wahrzunehmen.

Der Homo sapiens (= kluger/weiser Mensch :o ) kannte 300.000 Jahre vor "Adam" selbstverständlich auch das Leid und war sich der
banalen Tatsache der Nacktheit durchaus bewusst. Für diese "bewusste Wahrnehmung" war "Cogito" gewiss nicht erforderlich - und
erst recht kein "Sündenfall" - und Jahwe Elohim ist ihnen auch nie begegnet. ;)

Übrigens - nach dem 2. Schöpfungsmythos erschuf Gott die Tiere erst, nachdem er den Menschen aus Ackerboden gebildet und in den
Garten Eden gesetzt hatte (Gen. 2,19). Die Wirklichkeit der "Genesis" sieht - wie wir inzwischen wissen - völlig anders aus.

closs
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#123 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » Mo 23. Mär 2015, 23:08

Münek hat geschrieben:Der Homo sapiens (= kluger/weiser Mensch :o ) kannte 300.000 Jahre vor "Adam" selbstverständlich auch das Leid und war sich der banalen Tatsache der Nacktheit durchaus bewusst.
Zur Info: Die Zusammenfassung bezog sich auf Aussagen Scryptons. - Meine Aussage ist eine andere.

Münek hat geschrieben:Der Homo sapiens (= kluger/weiser Mensch :o ) kannte 300.000 Jahre vor "Adam" selbstverständlich auch das Leid und war sich der banalen Tatsache der Nacktheit durchaus bewusst.
Aus meiner Sicht kann man die paläoanthropologische Menschheitsgeschichte und die Genesis nicht gegenüberstellen - dieser Ansatz ist an sich schräg.

JackSparrow
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#124 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von JackSparrow » Mo 23. Mär 2015, 23:13

Münek hat geschrieben:Die Wirklichkeit der "Genesis" sieht - wie wir inzwischen wissen - völlig anders aus.
Ja, "Gan Eden" heißt auf Sumerisch "hochgelegene Steppe" und bezeichnet das mesopotamische Hochland.

Spätere Leser hielten es für einen hebräischen Begriff und machten daraus einen "Garten der Lüste". Der Fehler zieht sich bis in die Offenbarung durch, denn auch "Paradies" (paradeisos) ist nur das griechische Wort für Garten.

closs
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#125 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » Mo 23. Mär 2015, 23:26

JackSparrow hat geschrieben:Der Fehler zieht sich bis in die Offenbarung durch, denn auch "Paradies" (paradeisos) ist nur das griechische Wort für Garten.
Genauso, wie irgendwann in der Bibel-Rezeption der "Apfel" als Frucht des Erkenntnis-Baumes aufgetaucht ist. - Aber all das ist belanglos, weil es nur Chiffren sind für einen geistigen Inhalt - da ist es wurscht, ob es eine Steppe oder ein Garten bzw. ein Apfel oder eine Birne ist.

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Münek
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#126 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Münek » Di 24. Mär 2015, 00:34

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Homo sapiens (= kluger/weiser Mensch :o ) kannte 300.000 Jahre vor "Adam" selbstverständlich auch das Leid und war sich der banalen Tatsache der Nacktheit durchaus bewusst.
Aus meiner Sicht kann man die paläoanthropologische Menschheitsgeschichte und die Genesis nicht gegenüberstellen - dieser Ansatz ist an sich schräg.

Nicht schräg, wenn der Diskussionspartner (natürlich nicht Du) auf die wortwörtliche Richtigkeit
entsprechender Aussagen im Genesisbericht besteht.

In einem solchen Fall sollte man sich nicht scheuen, ihn auf die Ergebnisse der naturwissenschaft-
lichen Forschungen (Paläontologie, Biologie) hinzuweisen.

closs
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#127 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » Di 24. Mär 2015, 01:00

Münek hat geschrieben:In einem solchen Fall sollte man sich nicht scheuen, ihn auf die Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Forschungen (Paläontologie, Biologie) hinzuweisen.
In einem solchen Fall JA - weil damit genau das passiert, was nicht passieren darf: Geist und Natur werden auf dieselbe Ebene gestellt, so dass Aussagen auf dieser Ebene zu gegenseitiger Interferenz führen. - Jeck scheint diese Version als Grundlage geistiger Aussagen zu verstehen.

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#128 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von 2Lena » Di 24. Mär 2015, 01:39

JackSparrow hat geschrieben:Gan Eden" heißt auf Sumerisch "hochgelegene Steppe" und bezeichnet das mesopotamische Hochland.

Spätere Leser hielten es für einen hebräischen Begriff und machten daraus einen "Garten der Lüste"
Igit, es muss doch ein Licht aufgehen, dass erst ein Zusammenhang der Sprachen da sein soll.
Guan eden - sumerisch? Gan eden Hebräisch ...

Eden (sumerisch edin; babylonisch seru) steht in Wikipedia.
Dutzendemale ist das abgeschrieben "Gan Eden" heißt auf Sumerisch "hochgelegene Steppe" ist zu ergoogeln. Ist es auch richtig?

Von Chaldäa, Assyrien stammt die hebräische Schrift und Sprache.
Es wurde sie Diplomatensprache des Persischen Reiches.
Dort waren die Juden im babylonischer Gefangenschaft.
Dort entstand um die Zeit die hebräische Schrift.

Das Gebiet des Zweistromlandes war auch eine Sprachgrenze.

Auf der einen Seite war indogermanisch, geht Richtung Persien. Das andere Seite ist semitisch, Arabische Halbinsel bis Persischen Golf mit semitischer Sprache in Richtung Äthiopien, Afrika.
Dort werden auch semitische Sprachen gesprochen.

Eden gibt es am Golf von ADEN und in der ganzen Gegend drumherum zahlreiche.
Eden heißt "köstlich". Es ist veredelt.

Zum "Schmelztiegel der Sprachverwirrung: Nimm eine Landkarte zur Hand und sieh wo der Berg Ararat liegt, wo nach der Flut die Arche Noah auf einem Fünftausender landete und wo dann in der Ebene die Sprachverwirrung stattfand.

Es ritten noch lange die Kimmerer (erinnert mich einfach an Summerer) am Kaukasus herum, und sie siedelten auch in Russland. Von der Türkei bis zur Krim beunruhigten sie verschiedene "Kollegen". Manchmal werden sie lt. Assyrischen Quellen (aus Wikipedia Kimmerer) "Manda" genannt, was mir als Mundart sehr bekannt vorkommt, wenn man (indogermanisch) "Männer" sagt.

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Scrypt0n
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#129 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Scrypt0n » Di 24. Mär 2015, 11:20

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Weil sie ihn bewusst wahrnehmen können; so, wie sie sich auch bewusst als nackt erkannt haben, auch wenn sie es vorher schon waren!
Das hieße zusammengefasst:
Es gibt zur Zeit Adams bereits Tiere außerhalb Edens, die wie Menschen aussahen
Nein; es gab vor Adam, außerhalb Edens, bereits Menschen - ohne Geistesbeziehung zu Gott.
Vor diesen Menschen fürchtete sich Kain, als er vertrieten wurde
Zuletzt geändert von Scrypt0n am Di 24. Mär 2015, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#130 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » Di 24. Mär 2015, 12:08

Scrypt0n hat geschrieben: es gab vor Adam, außerhalb Edens, bereits Menschen - ohne Geistesbeziehung zu Gott.
Hatten diese Menschen ebenbildlichen Charakter - also das Potential in sich, geistig zu erkennen (also Gott bewusst zu erkennen)?

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